Großes Unglück in Galtür: Droht uns ein Lawinenwinter wie im Jahr 1999?

- Lena Hornstein
Großes Unglück in Galtür: Droht uns ein Lawinenwinter wie im Jahr 1999?
© Foto: Bundesheer
Der Lawinenwinter 1999 kostete über 140 Menschen das Leben.

Die Monate Januar und Februar 1999 sind als Lawinenwinter bekannt geworden. Die folgenschwerste Lawine ging damals in Galtür ab. Droht uns jetzt auch ein Lawinenwinter?

Als Lawinenwinter gelten die Monate Januar und Februar im Jahr 1999. Ihren Namen erhielten sie durch die hohe Anzahl an Lawinenkatastrophen im Alpenraum. Im Jahr 1951 hatte es bereits einen Lawinenwinter gegeben. Damals starben über 260 Menschen im Alpenraum.

Der Lawinenwinter forderte 145 Todesopfer

Allein in der Schweiz wurden im Januar und Februar 1999 über 1500 Lawinenabgänge, die einen Schaden verursachten, dokumentiert. Auslöser waren drei aufeinanderfolgende, mehrtägige Nordwest-Staulagen. Die Lage führt in der Regel zu enormen Neuschneemassen und verursachte auch im Jahr 1999 extreme Schneefälle im Alpenraum. Innerhalb von rund fünf Wochen fielen an vielen Orten teils mehr als fünf Meter Schnee. Damals wurde erstmals die höchste Lawinengefahrstufe fünf ausgerufen.

Mehr Aufnahmen vom Lawinenwinter 1999 siehst Du in unserem Video:

Die Monate Januar und Februar 1999 sind als Lawinenwinter bekannt geworden.
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Durch die erhöhte Lawinengefahr und abgehenden Lawinen wurden viele Straßen im Alpenraum unbefahrbar. Der Zug- und Busverkehr wurde teils komplett eingestellt. Viele Ortschaften waren zudem tagelang von der Umwelt abgeschnitten.

Bei den Lawinenniedergängen in Chamonix in Frankreich starben zwölf Menschen. In der Schweiz in Evolène forderte eine Lawine ebenfalls zwölf Todesopfer.

Das größte Unglück geschah in Galtür

Das folgenschwerste Unglück des Lawinenwinters 1999 geschah in Galtür in Österreich. Am 23. Februar rollte am Nachmittag eine riesige Lawine in den Wintersportort. Die Katastrophenlawine war 400 Meter breit, zehn Meter hoch und erreichte eine Geschwindigkeit von über 70 Kilometer pro Stunde. Das Dorf wurde damals größtenteils vom Schnee begraben. Bei dem Unglück starben 38 Menschen und über 20 Personen wurden schwer verletzt. Der Sachschaden betrug über fünf Millionen Euro.

Bei weiteren kleineren Lawinen starben im Winter 1999 ebenfalls 17 Menschen. Der Sachschaden durch die abgehenden Schneebretter betrug allein in der Schweiz über 600 Millionen Franken. Viele weitere Menschen mussten ihr Leben während dieser Zeit bei Verkehrsunfällen lassen.

Wird 2019 der nächste Lawinenwinter?

Genau wie vor 20 Jahren haben wir derzeit im Alpenraum eine enorme Neuschneemenge. Unser wetter.com-Meteorologe Gernot Schütz erklärt: "Die Wetterlage momentan ist durchaus ähnlich, wie die Lage im Jahr 1999. Wir haben auch eine Nordwest-Staulage, teils aber auch eine reine Nord-Staulage. Auch die Temperaturen liegen derzeit im ähnlichen Bereich. Die Details sind allerdings natürlich nicht exakt identisch. Trotzdem: Das Grundmuster ist ähnlich."

Gerade am kommenden Wochenende erwartet uns erneut eine beachtliche Neuschneemenge im Alpenraum. Gerade in Österreich wird die Situation dann kritisch. Höchstwahrscheinlich wird dann auch die Lawinengefahrstufe von vier auf die höchste Stufe fünf gesetzt. Das ist tatsächlich das letzte Mal im Jahr 1999 passiert. "Allerdings wird sich die Lage im Laufe der nächsten Woche wohl etwas entspannen", meint Schütz. In der Schweiz liegt die Lawinengefahrstufe derzeit immer noch bei der Stufe drei.

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