Studie: Klimakrise bedroht die Weltwirtschaft

- Bettina Harter - Quelle: dpa
Meilenstein oder nur Schein? Was das Klimaurteil des EGMR für uns bedeutet
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Der Klimawandel hat nicht nur negative Folgen für Mensch und Natur, sondern bedroht Forschern zufolge auch den ökonomischen Wohlstand. Wie die Weltwirtschaft aufgrund der Klimakrise schrumpfen könnte.

Die Weltwirtschaft könnte durch Folgen der Erderwärmung bis zur Mitte des Jahrhunderts um etwa ein Fünftel schrumpfen, selbst wenn der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen drastisch reduziert wird. Ohne solche Maßnahmen könnten die wirtschaftlichen Schäden sogar noch größer sein, mit Schätzungen von 38 Billionen US-Dollar pro Jahr, so eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).

Diese Schäden wären sechsmal höher als die geschätzten Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal zwei Grad.

Deutschland und USA: Wirtschaft könnte um 11 Prozent schrumpfen

Die erwarteten Schäden variieren stark je nach Region. Die ärmsten Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, werden am stärksten betroffen sein. Für Deutschland und die USA prognostizieren die Forscher bis zur Mitte des Jahrhunderts einen Rückgang der Wirtschaft um 11 Prozent, verglichen mit einem Szenario ohne Klimafolgen.

Diese Prognosen basieren auf einem Szenario, in dem es gelingt, die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf unter zwei Grad zu begrenzen. Die aktuellen Klimaschutzpläne der Vereinten Nationen reichen jedoch nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels

"Für die meisten Regionen, darunter Nordamerika und Europa, werden hohe Einkommensverluste prognostiziert, wobei Südasien und Afrika am stärksten betroffen sind", schreibt Maximilian Kotz, einer der Autoren der Studie. "Diese Verluste werden durch unterschiedlichste wirtschaftsrelevante Wirkungen des Klimawandels verursacht, wie zum Beispiel Folgen für landwirtschaftliche Erträge, Arbeitsproduktivität oder Infrastruktur."

Schäden durch Stürme oder Waldbrände sind in diesen Berechnungen nicht enthalten und könnten die Schäden weiter erhöhen.

Die Berechnung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels

Für ihre Berechnungen haben die Forscher Daten der letzten 40 Jahre aus über 1600 Regionen analysiert, um zu verstehen, wie Wetterextreme das Wirtschaftswachstum beeinflusst haben.

Basierend auf Klimamodellen haben sie berechnet, wie sich diese voraussichtlich in den nächsten 26 Jahren wirtschaftlich auswirken werden.

Die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen und Emissionsreduktionen

Forscherin Leonie Wenz betont, dass die erwarteten Schäden Folgen der bereits ausgestoßenen Treibhausgase sind. Um diese abzumildern, sind Anpassungsmaßnahmen erforderlich.

"Zusätzlich müssen wir unsere CO2-Emissionen drastisch und sofort reduzieren - andernfalls werden die wirtschaftlichen Verluste in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts noch höher sein und bis Ende des Jahrhunderts im globalen Durchschnitt bis zu 60 Prozent betragen", warnt Wenz.

Vergleich mit früheren Prognosen

Die aktuellen Berechnungen des Potsdamer Teams ähneln erstaunlich den Prognosen des Stern-Reports, der vor fast 20 Jahren vom Wirtschaftswissenschaftler Nicholas Stern im Auftrag der britischen Regierung erstellt wurde. Dieser Bericht warnte bereits 2006, dass der Klimawandel einen Rückgang der internationalen Wirtschaft um rund 20 Prozent verursachen könnte.

Das Fazit damals wie heute: Klimaschutz sei zwar teuer - kein Klimaschutz aber noch viel teurer.

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