Situation auf Sardinien normalisiert sich
Zivilschutzchef Franco Gabrielli wehrte sich im Radiosender GR1 am Mittwochmorgen erneut gegen Vorwürfe, seine Behörde habe die Bevölkerung nicht ausreichend vor dem Unwetter gewarnt. Diese Vorwürfe seien "haltlos", sagte er. Die Unwetterwarnung sei zwölf Stunden vor Einsetzen des Regens ausgegeben worden. Die weiteren Einsätze wie Evakuierungsmaßnahmen seien nach den geltenden Vorschriften Aufgabe der Region Sardinien und der betroffenen Gemeinden gewesen.
Die Stadt Olbia im Nordosten Sardiniens, die unter den am stärksten betroffenen Orten war und sechs Tote zählte, rief am Mittwoch eine eintägige Trauer aus und organisierte die Beisetzungen. Nach Angaben des Zivilschutzes sank die Zahl der Menschen, die sich in Notunterkünften aufhielten, bis Dienstagabend von 2700 auf 1700. In der Nacht regnete es noch leicht, neue Schäden an der Infrastruktur wurden aber nicht gemeldet.
Stattdessen ging heftiger Regen in mehreren Regionen auf dem italienischen Festland nieder. In Rom rückte die Feuerwehr in der Nacht zum Mittwoch zu 150 Einsätzen aus. Die Einsatzkräfte befreiten Straßen von umgestürzten Bäumen und pumpten Wasser von überschwemmten Straßen oder aus überfluteten Kellern ab.
Auch in der Gegend von Neapel gab es etwa 100 Feuerwehreinsätze, die Fährverbindungen zwischen Neapel und nahe gelegenen Inseln waren unterbrochen.
In der Region Kalabrien warnten die Behörden die Bevölkerung vor Gefahren durch Überschwemmungen und Erdrutsche.