Pilgerströme bei Sommerhitze in Lourdes
Reparatur- und Aufräumarbeiten in Lourdes. "Als ich die Bilder im Internet gesehen habe, hatte ich Angst, nicht mehr kommen zu können. Ich bin Gott so dankbar."
Der Wallfahrtsort hatte Mitte Juni vorübergehend dicht machen müssen, nachdem infolge heftiger Regenfälle der Fluss Gave de Pau über die Ufer getreten war. In der Grotte, in der nach einer Legende einem Hirtenmädchen im Jahr 1858 die Jungfrau Maria erschienen war, stand das Wasser zeitweise 1,40 Meter hoch. Viele Pilgerstätten und dutzende Hotels wurden stark beschädigt, nachdem das Wasser zurückging blieb eine dicke Schlammschicht. Ein Lourdes-Sprecher hatte anfangs sogar befürchtet, der Wallfahrtsort könne für größere Pilgergruppen den ganzen Sommer über geschlossen bleiben.
"Wir hatten die Wahl, eine bestimmte Zeit zu schließen oder sofort wieder aufzumachen", sagte jetzt Lourdes-Rektor Horacio Brito. Die Entscheidung für eine schnelle Wiedereröffnung sei gefallen, weil die Wallfahrtsstätten "den Pilgern gehören, das ist eine spirituelle Frage". So wurde die Grotte bereits wenige Tage nach dem Hochwasser wieder dem Publikum zugänglich gemacht.
Geschlossen ist aber nach wie vor die riesige unterirdische Basilika St. Pius X., die rund 25.000 Pilgern Platz bietet. Der Wallfahrtsort bittet weiter um Spenden wegen der Hochwasserschäden.
Lourdes ist einer der bekanntesten Wallfahrtsorte der römisch-katholischen Kirche und wird jährlich von rund sechs Millionen Menschen besucht. In der Hochsaison im Juli und August besuchen pro Tag bis zu 40.000 Menschen das rund
50 Hektar große Gelände mit seinen mehr als 20 Wallfahrtsstätten. Bereits im Oktober vergangenen Jahres war Lourdes von Hochwasser getroffen worden, das schwere Schäden verursacht hatte.
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