Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller: Sturmtief ROXANA fegt über Deutschland

Sturmtief ROXANA hat am Sonntag und in der Nacht zu Montag für einige Schäden und Einschränkungen geführt. Am Montag bleibt es stürmisch.
Gerade kann sich keine Wetterlage lange halten. Ein Auf und Ab dominiert das Wettergeschehen und das Wochenende war voll von Sturmtiefs. Der Höhepunkt davon wurde in der vergangenen Nacht zum Montag (07.02.) erreicht.
Mehr Details dazu zeigen wir auch im Video zu Beginn des Artikels.
Hier kannst du die aktuelle Warnkarte sehen
Sturmtief ROXANA richtet Schäden an
Sturm und Schnee in Bayern - viele Unfälle
Das Sturmtief ROXANA und Schneeglätte haben vor allem in Ober- und Niederbayern zu zahlreichen Unfällen geführt. Meist gingen diese glimpflich aus, wie mehrere Polizeidienststellen am Montag mitteilten. Die Münchner Feuerwehr rückte in der Nacht zu 87 sturmbedingten Einsätzen aus. Meist ging es dabei um umgestürzte Bäume, die Straßen und Gehwege blockierten, wie die Feuerwehr mitteilte. Teils seien auf Baustellen Planen und Gerüstteile herabgefallen.
Auf der Bundesstraße 8 im Landkreis Deggendorf erwischte eine starke Windböe ein Gespann, wodurch sich der Anhänger vom Auto löste und in einen Seitengraben kippte. Ein Schulbus mit 25 Kindern an Bord rutschte in Kirchberg im Wald im niederbayerischen Landkreis Regen von der Fahrbahn und landete im Graben, wie die Polizei meldete. Verletzt wurde niemand, ein Ersatzbus brachte die Kinder anschließend in die Schule.
Ein mit Milchprodukten beladener Sattelzug kam am Montagmorgen auf der Bundesstraße 12 bei Hergensweiler (Landkreis Lindau) von der stark verschneiten Fahrbahn ab und kippte samt Auflieger um. Verletzt wurde niemand, wie ein Polizeisprecher sagte. Allerdings löste der Unfall einen stundenlangen Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Straßenmeisterei aus. Der Sattelzug musste abgeschleppt werden, der Berufsverkehr wurde stark behindert.
Bei schneebedeckter Fahrbahn verlor ein Lastkraftwagenfahrer auf der Autobahn 99 in Oberbayern die Kontrolle über seinen 40-Tonner. Er kollidierte mit der Schutzplanke und blieb quer auf der Autobahn auf Höhe Hohenbrunn bei München stehen. Der 33 Jahre alte Fahrer und sein Beifahrer blieben unverletzt.
Im Landkreis Passau stürzte ein Baum auf die Gleise und verursachte eine Sperrung der Bahnstrecke zwischen Passau und Pocking. An der Bundesstraße 2 bei Garmisch-Partenkirchen rutschte ein voll beladener 40-Tonner in einer Kurve an die Leitplanke. Weil zuvor wegen des Sturmtiefs Bäume auf die Straße gefallen waren und die Straße schneeglatt war, konnte er nicht mehr weiterfahren. Schließlich musste der Lkw-Fahrer mithilfe eines Feuerwehrkrans aus seiner misslichen Lage befreit werden. Die Straße war für mehrere Stunden gesperrt.
Umgestürzte Bäume sorgen für Einschränkungen im Verkher
Stürmisches und regnerisches Wetter hat am Sonntag zu Einschränkungen im Bahnverkehr und vollgelaufenen Kellern geführt. Auf der Strecke zwischen Hannover und Braunschweig beispielsweise ist ein Baum umgestürzt, weshalb die Züge umgeleitet werden, wie die Deutsche Bahn bei Twitter mitteilte. Reisende sollen mehr Zeit einplanen.
Dauerregen und Windböen haben im Enzkreis zu umgefallenen Bäumen und Überschwemmungen geführt. Bereits ab Sonntagmittag kam es zu Einsätzen aufgrund umgewehter Gegenstände, herabfallender Äste und umgestürzter Bäume, wie ein Sprecher der Polizei in Pforzheim am Montagmorgen sagte. In den späten Abendstunden sorgte der einsetzende Regen insbesondere im Bereich Mühlacker für teilweise überflutete Straßen.
Sturmtief ROXANA entwurzelte zudem am Sonntagnachmittag einen ca. 30 Meter hohen Baum an einer Verbindungsstraße zwischen Leichlingen und Solingen im Bergischen Land. Der Baum stürzte auf die Fahrbahn und blockierte diese.
In Niederbayern ist es in mehreren Landkreisen zu Unfällen aufgrund umgestürzter Bäume und herabgefallener Äste gekommen. Verletzt wurde hierbei niemand, wie ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen sagte. Der Sachschaden hielt sich demnach gering - im unteren vierstelligen Bereich.
Vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen
Aufgrund von Starkregen ist es in der Gemeinde Schiffdorf (Landkreis Cuxhaven) am Sonntag zu Überschwemmungen und zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr gekommen. Zunächst hatten Einwohner die Einsatzkräfte wegen einer Wasseransammlung auf einer Weide gerufen, wie die Feuerwehr mitteilte. Demnach drohte das Wasser in angrenzende Häuser zu fließen. Mithilfe von zwei Pumpen konnte den Angaben zufolge eine Überschwemmung verhindert werden.
Wegen einer Überschwemmung auf dem Gelände eines Einfamilienhauses wurde gegen 13 Uhr die Ortsfeuerwehr Wehdel alarmiert, hieß es weiter. Mithilfe eines Güllefasses eines Landwirtes konnte hier Wasser abgepumpt und die Ausbreitung auf das Wohnhaus verhindert werden. Unweit dieses Einsatzes musste die Ortsfeuerwehr Geestenseth anrücken und das Wasser auf einer überfluteten Straße abpumpen.
Am frühen Nachmittag kam es außerdem zu einer Überflutung eines Privathauses. Parallel dazu waren weitere Löschtruppen aufgrund der massiv überfluteten Kreisstraße 61 im Einsatz, die im Anschluss vollgesperrt werden musste. Am frühen Abend waren alle Einsätze abgearbeitet. Zu den entstandenen Schäden konnte die Feuerwehr bislang keine Angaben machen. Verletzte gab es nicht.
Auf der A5 in Hessen kam es zwischen Kirchheim und Alsfeld aufgrund von heftigen Regenfällen zu einer regelrechten Überschwemmung der Fahrbahn in Richtung Süden. Da zahlreiche Auffangkörbe in den Gullys entlang der Fahrbahn offenbar verstopft waren, stand auf einer Länge von über 200 Metern der linke Fahrstreifen bis zu 25 Zentimeter tief unter Wasser.
In Harsefeld im Landkreis Stade musste die Feuerwehr wegen mehrerer vollgelaufener Keller ausrücken. Im Landkreis Aurich lief Wasser in ein Haus, wie die Feuerwehr mitteilte. Mit Sandsäcken wurde das Haus gesichert.
Schneeverwehungen sorgen für Chaos am Fichtelberg
Auch auf Sachsens höchstem Berg hat die Mischung aus Sturm und Schneefall für Chaos gesorgt. Schneeverwehungen mit einer Höhe von gut 1,5 Metern brachten den Verkehr auf den Umgehungsstraßen am Fichtelberg zum erliegen.
Am Montag (07.02.) blieb es stürmisch am Fichtelberg. Die Windstärke habe bei etwa 8 bis 9 gelegen, sagte Wilhelm Gürtler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) auf Anfrage. Das seien Geschwindigkeiten von bis zu 85 Kilometer in der Stunde gewesen. Der Sturm habe auch viel Schnee auf den Fichtelberg und ins Erzgebirge gebracht.
Genaue Angaben zu den Windverhältnissen auf dem Fichtelberg sind nach Gürtlers Angaben derzeit nicht möglich, da die Windmessung ausgefallen sei. Eine Reparatur könne wegen Vereisung der Anlage momentan nicht durchgeführt werden. Als Referenz schaue der DWD deshalb auf den benachbarten Keilberg, dessen Werte jedoch meist deutlich niedriger seien, weil die Wetterstation dort windgeschützter liege als die auf dem Fichtelberg.
Montag wird es im Süden gefährlich
In der Nacht zum Montag, den 7. Februar 2022 verziehen sich die Niederschläge Richtung Süden und Polarluft kommt dazu. Somit sinkt die Schneefallgrenze wieder. Montagmorgen droht somit Glättegefahr durch Schnee, Schneematsch und gefrierende Nässe! Zudem bleibt es windig bis stürmisch.
Hier muss mit umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen gerechnet werden. Behinderungen im Berufsverkehr sind somit möglich.
Hier kannst du auf unseren Livecams sehen, wie die Sturmtiefs in Deutschland wüten.
Am Montag selbst bringen dicke Wolken Schneeregen und Graupelschauer von West nach Südost. Hier und da kämpft sich auch die Sonne durch. Es bleibt immer noch ziemlich windig, verbreitet sind stürmische Böen dabei. An der Nordseeküste ist somit eine kleine Sturmflut möglich.
Dienstag beruhigt sich das Wetter
Am Dienstag, den 8. Februar 2022 beruhigt sich die Wetterlage langsam. Auch der Wind lässt dann nach. Viele Wolken wird es jedoch geben und der Himmel bleibt grau. Dafür steigen die Temperaturen.
Mittwoch wird der wärmste Tag der Woche
Nach all dem Auf und Ab macht sich am Mittwoch, den 9. Februar 2022 der Vorfrühling bemerkbar. Es wird milder und sonnig.
Wie es danach weitergeht, siehst du in unserem Wetterausblick im 16-Tage-Trend:
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