Neue Studie: Gibt es in 100 Jahren keine Insekten mehr? 

- Sabrina Fuchs
Neue Studie: Gibt es in 100 Jahren keine Insekten mehr? 
© Shutterstock
Auch die Bienen sind betroffen. Wie dramatisch das Insektensterben wirklich ist, zeigt jetzt eine neue internationale Übersichtsstudie.

Das Problem von Insektensterben ist den meisten Menschen bekannt. Eine Studie legt nun erstmals dar, dass das Problem weltweit besteht und wann die meisten Insektenarten ausgestorben sein könnten.

Eine Analyse mit erschreckenden Ergebnissen: Erstmals wurde auf globaler Ebende aufgezeigt, dass das Insektensterben tatsächlich ein weltweites Problem darstellt. Der "Guardian" hat die wichtigsten Aussagen der neuen Studie in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst.

Das Ergebnis der Metastudie ist alarmierend und sollte auch die letzten aufwecken. Uns droht das sechste große Massensterben der Erdgeschichte. Das letzte war vor etwa 65 Millionen Jahren als die Dinosaurier ausgestorben sind. Diesmal könnte aber der Mensch die Ursache dafür sein. 

Demnach reduziert sich die Biomasse der Insekten bereits jedes Jahr im Schnitt um 2,5 Prozent. Geht das so weiter, könnte es schon in 100 Jahren so gut wie keine Insekten mehr auf der Welt geben, wie der "Guardian" schreibt.  Über 40 Prozent aller Insektenarten schrumpfen bereits, ein weiteres Drittel ist vom Aussterben bedroht. Insektensterben geschieht laut den Forschern der Studie acht Mal schneller als das Artensterben bei Säugetieren, Vögeln oder Reptilien.

Dabei bleibt jedoch auch zu erwähnen, dass Insekten aufgrund ihrer Vielseitigkeit sehr schwer zu erforschen sind. 

Wie essentiell Insekten jedoch für unser Ökosystem sind, zeigt das folgende Video:

Insekten sind für unser Ökosystem enorm wichtig.
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Hauptgründe für globales Insektensterben

Ein Leben ohne Insekten hätte für uns Menschen weitreichende Konsequenzen. Um das Insektensterben zu verhindern, müssen wir vor allem die Art der Lebensmittelproduktion verändern. Eine der Hauptursachen für das Insektensterben ist die intensive Landwirtschaft, bei der viele Pestizide genutzt werden. Weitere Ursachen, die in der Analyse aufgeführt werden, sind die Urbanisierung und der Klimawandel. 

Entscheidend ist, den Insekten ausreichend Lebensraum zu erhalten beziehungsweise zu schaffen und diesen nicht durch Pestizide zu belasten, sodass Insekten auch in Zukunft noch ausreichend Nahrung finden können. Zudem sind Monokulturen für Insekten problematisch, denn sie brauchen vielseitige Lebensräume.

Diese Insektenarten trifft es am härtesten

Am härtesten trifft es laut der Metastudie Motten und Schmetterlinge. Auch Honigbienen sind stark betroffen. Beispielhaft für das Bienensterben wird in der Studie aufgezeigt, dass es in den USA 1947 noch etwa sechs Millionen Kolonien gab. Seitdem sind es circa 3,5 Millionen weniger geworden. Wenige Insektenarten wachsen noch, doch nicht annähernd genug, um den Schwund auszugleichen. 

Die Autoren der globalen Studie schreiben explizit, dass sie mit ihrer Zusammenfassung der Analyse keine unnötige Panik verbreiten wollen. Vielmehr wollen sie alle Menschen aufwecken, um wirklich allen das Problem bewusst zu machen. Die Metastudie beinhaltet eine Analyse der 73 aussagekräftigsten Studien, die sich bis heute mit dem Thema Insektensterben auseinandergesetzt haben. Die meisten davon stammen aus West-Europa und den Vereinigten Staaten. Die Übersichtsstudie kommt von Forschern rund um den australischen Ökologen F. Sánchez-Bayo vom Sydney Institute of Agriculture, die sie in der Fachzeitschrift "Biological Conservation" veröffentlichten.

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