Katastrophenalarm ausgerufen: Anwohner wegen Waldbrand bei Lübtheen evakuiert

- Quelle: dpa/wetter.com
Katastrophenalarm ausgerufen: Anwohner wegen Waldbrand bei Lübtheen evakuiert
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Die Waldbrandgefahr ist aufgrund des trockenen Wetters sehr hoch.

Hunderte Menschen wurden wegen eines Waldbrandes bei Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern) evakuiert. Woanders verursachte ein nicht abgelöschtes Grillfeuer ebenfalls einen Waldbrand.

Der Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern hat sich in der Nacht zum Montag ausgedehnt und bedroht weitere Dörfer. Auch in anderen Bundesländern sind die Auswirkungen der Trockenheit zu spüren.

Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern weitet sich aus

Am Morgen waren etwa 430 Hektar Wald bei Lübtheen betroffen, wie ein Sprecher der regionalen Einsatzleitstelle im Landkreis Ludwigslust-Parchim sagte.

Hunderte Menschen aus drei Ortschaften, die unmittelbar an den Brandherd grenzen, wurden vorsorglich evakuiert. Dabei handelt es sich um Alt Jabel, Jessenitz-Werk und Trebs. Betroffen seien insgesamt 650 Menschen, die zumeist bei Verwandten und Bekannten untergekommen seien oder in der Turnhalle von Lübtheen. Zudem sei ein Ferienlager mit 100 Kindern geräumt worden. Die Kinder seien bei ihren Familien in Sicherheit. 

"Die Lage ist weiterhin angespannt. Es geht im Moment nicht um das Löschen des Brandes. Es geht um die Sicherung der Ortschaften, um Leib und Leben", sagte Landrat Stefan Sternberg, der schon am Sonntagabend Katastrophenalarm ausgelöst hatte. Weitere Evakuierungen sind nicht ausgeschlossen. Ein in der Nähe des Brandes befindliches Werk für Deodorants hat aus Sicherheitsgründen die Produktion eingestellt, die Gasleitungen dorthin sind abgeriegelt worden. 

Feuer vermutlich durch Brandstiftung ausgelöst

Lübtheen liegt rund 50 Kilometer südwestlich von Schwerin. Am Freitag war in einem Wald auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz ein Feuer ausgebrochen. Die Behörden hatten zunächst Entwarnung gegeben und mitgeteilt, das Feuer sei gelöscht.

Am Sonntag brach das Feuer erneut aus - als Ursache vermuten die Behörden Brandstiftung. Durch die Trockenheit und den Wind breitet sich das Feuer weiter aus. Ob in den kommenden Tagen Regen prognostiziert wird, erfährst Du in unserem aktuellen 7-Tage-Trend:

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Die alten Kiefernbestände werden seit Jahrzehnten nicht mehr forstlich bewirtschaftet. Somit liegt auch extrem trockenes Altholz am Boden. "Das brennt wie Zunder. Und dann bei dieser Witterung. Das ist wirklich eine riesen Gefahr", machte Umweltminister Till Backhaus deutlich.

Fenster und Türen schließen

Zusätzlich zu 350 im Einsatz befindlichen Feuerwehrleuten wurden dem Sprecher zufolge weitere Kräfte aus Mecklenburg-Vorpommern und dem benachbarten Niedersachsen angefordert. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch im Boden liegende Munition, die die Löschkräfte zwingt, einen Sicherheitsabstand von etwa 1000 Metern einzuhalten.

Wegen der Rauchentwicklung waren auch Menschen in Brandenburg und im Norden Sachsen-Anhalts aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wie aus einer amtlichen Warnung der Regional-Leitstelle Nord-West über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App NINA hervorging.

Brandgeruch auch in Berlin

In Brandenburg waren demnach die Städte Brandenburg an der Havel und Potsdam betroffen, außerdem Bewohner in den Landkreisen Havelland, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark und Prignitz. Im nördlichen Sachsen-Anhalt sollten die Auswirkungen demnach in der Altmark und im Landkreis Stendal spürbar sein.

Der Brandgeruch war am Montag auch in Berlin wahrnehmbar. Die Hauptstadt-Feuerwehr twitterte: "Der Geruch ist lästig, aber nicht gefährlich."

https://twitter.com/Berliner_Fw/status/1145575040609656833

Grillfeuer verursacht Waldbrand in Böbing

Auch zwischen Böbing und Peiting kämpft die Feuerwehr gegen einen Waldbrand. Ausgelöst wurde das Feuer am Sonntagnachmittag vermutlich durch ein nicht abgelöschtes Grillfeuer.

Da das Feuer auf unwegsamen und steilen Gebiet lodert, gestalten sich die Löscharbeiten sehr schwierig. Zudem entfachen starke Winde das Feuer immer wieder. Hubschrauber sind im Einsatz.

Derzeit herrscht regional Waldbrandgefahrenstufe 5. Daher weisen die Behörden darauf hin, das Rauchen und Grillen im Wald zu unterlassen.

https://twitter.com/BR24/status/1145409751565635590

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