"Jahrhundertflut": Zwei Tote bei Hochwasser in Australien - 20.000 auf der Flucht

- Quelle: dpa
Erste Todesopfer bei Jahrhundert-Hochwasser in Australien
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

Solche Wassermassen hat in Australien bislang kaum jemand erlebt. Nach heftigem Dauerregen sind ganze Landstriche überflutet. Mittlerweile sind zwei Todesopfer bekannt.

Tagelanger Starkregen hat im Osten Australiens zu den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten und zur Evakuierung ganzer Ortschaften geführt. Die Behörden stuften die Lage in Teilen des Bundesstaats New South Wales am Sonntag als Naturkatastrophe ein und ließen Menschen nachts aus ihren Häusern in Sicherheit bringen. 

Zwei Tote bei Hochwasser in Australien - 20.000 auf der Flucht

Starke Regenfälle und Überschwemmungen im Osten Australiens haben zwei Menschen das Leben gekostet. Die Leiche eines 38-Jährigen wurde in einem umgestürzten Fahrzeug in einem überfluteten Bach nahe des Nationalparks Lamington gefunden, wie die Polizei des Bundesstaats Queensland am Donnerstag mitteilte. Zuvor war ein weiterer Mann im Nordwesten von Sydney tot in seinem Auto entdeckt worden. Er sei in seinem Auto von den Fluten überrascht worden und habe sich nicht mehr aus dem Fahrzeug befreien können, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die Behörden vermuten, dass die Elektrik versagte.

Besonders tragisch: Der verzweifelte Mann telefonierte 35 Minuten lang mit dem Notdienst, bevor die Leitung zusammenbrach, wie der Sender 9News berichtete. Sein Auto zeige Spuren "von jemandem, der um sein Leben gekämpft hat", allerdings sei es dem Opfer nicht gelungen, die Scheiben zu öffnen.

Rund 20.000 Menschen im Bundesstaat New South Wales konnten am Donnerstag immer noch nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Wetterbehörde kann noch keine Entwarnung geben

Nach tagelangen heftigen Regenfällen ließ der Niederschlag in einigen Regionen am Mittwoch nach. Von der Wetterbehörde gab es für Teile der östlichen Bundesstaaten Queensland, New South Wales, Victoria und Tasmanien jedoch keine Entwarnung. Es werde davon ausgegangen, dass die meisten Flusssysteme in New South Wales ihren Höchststand erreicht hätten, sagte die Premierministerin des Bundesstaates, Gladys Berejiklian, am Donnerstag vor Journalisten. Die Strömungen in den Fluten seien jedoch immer noch stark.

Etwa 3000 Menschen konnten demnach am Mittwoch in ihre Häuser zurückkehren, aber rund 20.000 müssen noch warten. Die Behörden müssten erst prüfen, ob die Straßen sicher seien und die Brücken die Fahrzeuge tragen könnten, bevor sie eine Rückkehr erlauben könnten.

"Jahrhundertflut" in Australien

In Australien ist bereits von einer "Jahrhundertflut" die Rede. In der Gegend um Port Macquarie etwa 350 Kilometer nördlich von Sydney hatte es mancherorts in sechs Tagen fast 900 Liter pro Quadratmeter geregnet. Dies entspricht etwa dem eineinhalbfachen Jahresniederschlag Berlins. "Ich habe noch nie einen solchen Regen gesehen. Ich habe bei vielen Überschwemmungen mitgearbeitet, und dies ist die größte, mit der ich je in meiner Laufbahn zu tun hatte", sagte der Chef des Katastrophenschutzes von New South Wales, Shane Cribb, dem nationalen Radiosender ABC zur Lage in Port Macquarie.  

Wassermassen reißen selbst Häuser mit 

Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie die Wassermassen Autos, Vieh und sogar ein ganzes Haus fortrissen. "Das Wasser stand höher als der Türrahmen. Es hat alles weggeschwemmt. Sie haben nichts mehr, alles ist zerstört", berichtete ein Mann der Zeitung "The Sydney Morning Herald" über das Haus seiner Eltern in der Ortschaft Telegraph Point. 

Das Unwetter habe Bäume entwurzelt, Häuser und Straßen beschädigt und mancherorts zu Stromausfällen geführt. In Penrith nahe Sydney sei auch ein Gefängnis evakuiert worden. Am Montag sollen Hunderte Schulen in dem Bundesstaat geschlossen bleiben.   

Einsätze "bis weit nach Ostern" erwartet

In der gut 200 Kilometer weiter nördlich gelegenen Gemeinde Mondrook wurde ein ganzes Haus von den Fluten aus seinem Fundament gehoben und weggeschwemmt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. 

Meteorologen fürchten, dass es auch in den kommenden Tagen weiter heftig regnen wird. Da über die Ufer getretene Flüsse auch nach dem Ende des Regens länger brauchen dürften, bis das Hochwasser abgeflossen ist, rechnet der staatliche Katastrophenschutz mit Einsätzen "bis weit nach Ostern". In diesem Jahr fällt der Ostersonntag auf den 4. April. 

P.S. Bist du auf Facebook? Dann werde jetzt Fan von wetter.com!

Zur News-Übersicht Panorama
Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.
Nach oben scrollen