Im Himalaya hat ein gewaltiges Erdbeben Hunderte Menschen das Leben gekostet. Allein in Nepal wurden nach offiziellen Angaben mindestens 700 Menschen getötet und mehr als 400 Menschen verletzt, als überall im Land Häuser in sich zusammenstürzten. Auch im angrenzenden Indien, in der chinesischen Region Tibet und in Bangladesch waren Tote zu beklagen. Nach Angaben des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) in Potsdam und der US-Erdbebenwarte hatte der Erdstoß am Samstag eine Stärke von 7,8. Es kam zu Nachbeben.
Kathmandu am schwersten getroffen
Am schwersten betroffen war die 700 000 Einwohner zählende nepalesische Hauptstadt Kathmandu. Das Epizentrum des Bebens lag laut GFZ nur etwa 80 Kilometer entfernt, in etwa 18 Kilometern Tiefe. Überall in der Stadt stürmten die Menschen auf die Straßen.
Nach Augenzeugenberichten trauten sie sich stundenlang nicht in ihre Häuser zurück, weil Nachbeben den ganzen Nachmittag über die Erde weiter erzittern ließen. Vor allem alte Gebäude, Gemäuer und historische Tempel stürzten ein. Der Verkehr kam zum Erliegen, weil die Straßen aufrissen.
«Wir fürchten, dass noch viele Menschen unter alten Häusern und Gebäuden begraben sind», sagte Nepals Innenministeriumssprecher Laxmi Dhakal der Deutschen Presse-Agentur.
Wegen des Erdbebens löste sich eine Lawine am Mount Everest und verschüttete mehrere Bergsteiger. Zunächst sei unklar gewesen, wie viele Kletterer betroffen waren, sagte Tempa Tsheri Sherpa von der Organisation Dreamers Destination.
Tote auch in anderen Ländern
Nach offiziellen Angaben sind allein in Indien mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen. In China starb laut staatlichen Medien eine 83-Jährige, als ihr Haus einstürzte. Auch in Bangladesch kam eine Frau ums Leben. 25 Textilarbeiterinnen wurden nach offiziellen Angaben außerdem verletzt, als sie aus ihrer Fabrik in Savar vor den Toren der Hauptstadt Dhaka flüchteten. Aus Pakistan wurden zunächst keine Toten gemeldet.
Unesco-Weltkulturerbe zerstört
Der kulturell wichtige Durbar-Platz im Zentrum Kathmandus - ein Unesco-Weltkulturerbe - sei nicht mehr wiederzuerkennen, sagte der Autor Kashish Das Shrestha von vor Ort. Er twitterte Bilder, auf denen nur noch Holzhaufen zu sehen sind, wo einst historische Gebäude standen. Auch der neunstöckige Dharahara-Turm, der schon einmal durch ein Erdbeben beschädigt wurde, sei in sich zusammengestürzt.
«Wir haben uns schon so lange vor dem großen Beben gefürchtet», sagte Liz Satow, Nepal-Büroleiterin der Hilfsorganisation World Vision. Nun sei es eingetreten. Die Betroffene Pooja Lama sagte nach einem Telefonat in ihren nepalesischen Heimatort Ranipauwa, ihr Haus sei komplett zerstört. «Aber immerhin sind wir am Leben.»
Einziger Flughafen ist geschlossen
Nepals einziger internationaler Flughafen, der wegen der Nachbeben zwischenzeitlich geschlossen war, wurde am Nachmittag teilweise wieder geöffnet. Indiens Luftwaffe schicke ein Flugzeug mit Nahrungsmitteln, Wasser, Rettungsausrüstung, Spürhunden, Ärzten und Krankenpflegern, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Neu Delhi.
Erste Hilfsmaßnahmen
Auch aus Deutschland kamen erste Hilfszusagen: Man werde sofort ein medizinisches Einsatzteam auf den Weg bringen, teilte die Hilfsorganisation aus Kaufbeuren am Samstag mit. «Unsere Erfahrung zeigt, dass es bei Beben dieser gewaltigen Stärke sofort zu handeln gilt», sagte der Leiter der Not- und Katastrophehilfe, Raphael Marcus, laut Mitteilung. Weil viele Menschen in sehr instabilen Häusern lebten, könne das Erdbeben für die Region weiterhin schlimme Folgen haben.
Besuche wetter.com wie gewohnt kostenlos und stimme der Verwendung von Cookies und
anderen Technologien für Webanalysen und personalisierte Werbung (Tracking) zu.
Deine Einstellungen kannst du jederzeit in unseren Datenschutzhinweisen widerrufen.
Wir nutzen ausschließlich Cookies und andere Technologien, die zur Bereitstellung unseres
Angebotes unbedingt erforderlich sind. Details zum Abo findest du
hier und in unseren Datenschutzhinweisen (contentpass-Abo).
Wir und unsere bis zu Partner verarbeiten personenbezogene Daten
(wie z.B. IP- und Browserinformationen) für folgende Zwecke:
Privatsphäre Einstellungen
Falls du dich nicht für das contentpass-Abo entscheiden möchtest, nutzen wir (wetter.com) und
unsere Partner Cookies und andere Technologien um Informationen auf Ihrem Nutzer-Endgerät zu
speichern und auszulesen.
Indem du Werbung & Cookies akzeptierst, können wir dir unser Angebot auf wetter.com weiterhin
kostenlos anbieten. Wir erheben personenbezogene Daten (z.B. Cookies oder persönliche pseudonyme
Identifikatoren, IP-Adressen sowie dein individuelles Nutzungsverhalten) und übermitteln diese
auch an Drittanbieter, die uns helfen, unser Webangebot zu verbessern und zu finanzieren.
Wenn du wetter.com doch werbe- und trackingfrei nutzen möchtest, kannst du
hier
jederzeit ein sogenanntes contenpass-Abo für 3,99€ pro Monat abschließen.
Dieses Abo ist monatlich kündbar.
Weiterführende Informationen zu Cookies, Verarbeitungszwecken, unseren Partnern sowie deinen
Rechten, insbesondere dem Recht, deine Einwilligung zu widerrufen und der Datenverarbeitung zu
widersprechen, findest du in unseren Datenschutzhinweisen.