Hitze und Unwetter-Ticker: Bahnstrecken gesperrt, vollgelaufene Keller & umgestürzte Bäume

- Redaktion - Quelle: dpa/wetter.com
Hitze und Unwetter-Ticker: Bahnstrecken gesperrt, vollgelaufene Keller & umgestürzte Bäume
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Heute wird das Wetter extrem in Deutschland.

Hitze und Unwetter werden heute in Deutschland zum Problem. Was genau passiert, wo Rekorde fallen und wo es Unwetterschäden gibt, liest du hier im Live-Ticker.

Am Mittwoch, den 02.07.2025, ist das Wetter in Deutschland gleich in mehreren Aspekten extrem. Zunächst gab es im ganzen Land enorme Hitze, der bisher heißeste Tag des Jahres wurde gemessen. Darauf folgten schwere Unwetter, die bislang vor allem in Nordrhein-Westfalen für Schäden sorgten. Die Feuerwehr war teilweise im Dauereinsatz.

Wir halten dich hier im Wetter-Ticker über alle Entwicklungen zur Hitze und den aktuellen Gewittern in Deutschland auf dem Laufenden.

Mittwoch: 02.07.2025

21:30 Uhr: Unwetterschäden auch in Niedersachsen

Die Unwetter haben am Mittwochabend Niedersachsen erreicht und sind mit Sturm und Starkregen über das Land gezogen. In Hatten im Landkreis Oldenburg hat eine schwere Sturmböe einen Baum umgerissen und eine Landstraße blockiert. 

Auch in der Stadt Oldenburg kam es zu umgestürzten Bäumen. 

Quelle: NonStopNews, umgestürzter Baum im Oldenburg 

21:15 Uhr: Unwetter am Mittwochnachmittag in Baden-Württemberg

Am Mittwochnachmittag zog ein heftiges Unwetter über Zell am Harmersbach im Ortenaukreis in Baden-Württemberg. Starkregen und Hagel prasselte nieder. Straßen wurden von den Hagel- und Wassermassen überschwemmt.

Quelle: NonStopNews, Hagelmassen auf den Straßen im Ortenaukreis in Baden-Württemberg

20:45 Uhr: Heißester Tag des Jahres 

Mit dem bisher heißesten Tag des Jahres ist die aktuelle Hitzewelle zu Ende gegangen. Den Topwert des Tages gab es nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Andernach in Rheinland-Pfalz: Am Mittwochnachmittag gegen 15.30 Uhr wurden hier 39,3 Grad gemessen - das war gleichzeitig die höchste Temperatur des bisherigen Jahres 2025, wie eine DWD-Sprecherin am Abend auf Anfrage sagte. 

Zweitheißester Ort war Tangerhütte-Demker in Sachsen-Anhalt mit 39,2 Grad, gefolgt von Kitzingen in Bayern mit 39,1 Grad. Ein Allzeit-Temperaturrekord für Deutschland wurde damit wie erwartet verfehlt: Dieser wurde am 25. Juli 2019 gemessen und lag bei 41,2
Grad an den DWD-Wetterstationen Tönisvorst und Duisburg-Baerl (beides Nordrhein-Westfalen).

20:15 Uhr: Fahrbahndecke auf A5 hebt sich durch Hitze - Sperrung

Auf der A5 in Südhessen hebt sich die Fahrbahndecke - vermutlich eine Folge der großen Sommerhitze. Die Autobahn muss in Richtung Süden gesperrt werden.

Vermutlich durch die große Hitze sind auf der Autobahn 5 in Richtung Heidelberg Schäden an der Fahrbahndecke entstanden. Autofahrer hätten die Autobahnpolizei am Nachmittag darauf hingewiesen, dass sich zwischen Zwingenberg und Bensheim in Südhessen die Fahrbahndecke etwa 20 Zentimeter angehoben habe, teilte die Polizei mit. Ein Auto sei nach derzeitigen Erkenntnissen beim Überfahren der Stelle beschädigt worden. 

Die Polizei geht davon aus, dass der Schaden durch die hohen Temperaturen entstanden ist. An der Gefahrenstelle verlaufe zudem eine Dehnungsfuge einer Brücke, hieß es. Die Autobahn wurde in Richtung Süden gesperrt. Die Polizei warnte die Autofahrer über eine
Rundfunkwarnmeldung und bat sie, ab dem Darmstädter Kreuz auf die parallel verlaufende A 67 in Richtung Süden auszuweichen. 

Laut ADAC kann es bei Temperaturen von über 30 Grad auf älteren Autobahnen aus Beton zu Blow-ups kommen. Das sind Aufwölbungen oder Aufbrüche der Fahrbahndecke.

19:45 Uhr: Unwetter in NRW nach der Hitzewelle: Feuerwehr hat viele Einsätze

Die bislang heißesten Tage des Jahres sind in Nordrhein-Westfalen mit teils heftigen Unwettern zu Ende gegangen. Gewitter mit Starkregen und Sturmböen zogen vor allem über den Niederrhein und das westliche Münsterland hinweg. Nach ersten Informationen blieb es aber überall bei Sachschaden, Verletzte gab es nicht.

Im Kreis Borken waren Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz. Bäume stürzten um und blockierten Straßen und Schienen, Einsatzkräfte mussten vollgelaufene Keller leerpumpen. In Bocholt drückte so viel Regenwasser in die Kanalisation, dass Gullydeckel hochgespült wurden.

In Krefeld standen Unterführungen voller Wasser, außerdem wurden die Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Keller alarmiert. In Aachen wurden die Wettkämpfe beim CHIO, dem größten Reitturnier der Welt, wegen des Unwetters unterbrochen.

Bäume blockieren Bahngleise

Östlich von Aachen blockierten umgestürzte Bäume auf mehreren Strecken den Bahnverkehr. Zwischen Aachen und Köln war der Abschnitt von Eschweiler nach Langerwehe gesperrt, dort fahren die Linien RE1 und RE9. Auch bei Stolberg und bei Coesfeld im Münsterland lagen Bäume auf Bahngleisen.

Die Feuerwehr in Bergheim westlich von Köln berichtete, dass mehrere große Äste auf geparkte Fahrzeuge gefallen seien. In Mönchengladbach liefen nach starken Regenfällen Keller voll. 

Die stärksten Gewitter mit zahlreichen Blitzen und starkem Niederschlag gab es zunächst am Niederrhein und im westlichen Münsterland. Eine weitere Gewitterfront zog von Aachen in Richtung Düsseldorf.

19:10 Uhr:  Bäume auf Bahngleisen - Mehrere Strecken in NRW gesperrt

Umgestürzte Bäume blockieren nach den teils heftigen Gewittern in Teilen Nordrhein-Westfalens den Bahnverkehr. Auf der Strecke zwischen Aachen und Köln ist der Abschnitt von Eschweiler und Langerwehe gesperrt. "Grund dafür ist ein umgestürzter Baum auf der Strecke. Zurzeit sind keine Zugfahrten im betroffenen Streckenabschnitt möglich", teilten die Bahnunternehmen mit. Betroffen sind die Linien RE1 und RE9.

Rund um Stolberg seien mehrere Bäume auf die Gleise der RB20 gestürzt. Im Münsterland blockierte ein Baum den RB51 zwischen Coesfeld und Ahaus.

Zuvor hatte die Hitze dem Schienennetz schon massiv zugesetzt. Auf mehr als 30 Linien in Nordrhein-Westfalen war es am Mittwoch nach Angaben der Bahnbetreiber zu Zugausfällen und Verspätungen gekommen. Auf einigen Linien wurden Ersatzbusse eingesetzt, weil Weichen bei der Hitze nicht mehr richtig funktionierten.

18:40 Uhr: Unwetter in NRW: Vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume

Nach der Hitzewelle folgt der Wetterumschwung. Regen und Wind haben in NRW für Schäden und Feuerwehreinsätze gesorgt.

Nach der Hitzewelle der vergangenen Tage haben Unwetter in Teilen von Nordrhein-Westfalen Keller volllaufen und Bäume umstürzen lassen. Im Kreis Borken im westlichen Münsterland waren Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz, nachdem eine Gewitterfront durchgezogen war. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, Autos waren durch abgebrochene Äste beschädigt worden. 

Vor allem in Bocholt gebe es sehr viele Einsätze, sagte ein Polizeisprecher. "Da kommen wir kaum hinterher."

Die Feuerwehr in Bergheim westlich von Köln berichtete, dass mehrere große Äste auf geparkte Fahrzeuge gefallen seien. Verletzte habe es aber keine gegeben. 

In Mönchengladbach liefen nach starken Regenfällen Keller voll. "Auch wenn die Lage aktuell stabil ist, beobachtet die Feuerwehr Mönchengladbach die Wetterentwicklung weiterhin aufmerksam", teilten die Einsatzkräfte mit.

Die stärksten Gewitter mit zahlreichen Blitzen und starkem Niederschlag gab es zunächst am Niederrhein und im westlichen Münsterland. Eine weitere Gewitterfront zog von Aachen in Richtung Düsseldorf.

18:15 Uhr: Vorläufige DWD-Angaben: Heißester Tag des Jahres 

Der Mittwoch ist nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der heißeste Tag des Jahres gewesen.

Das bestätigte ein Sprecher des DWD auf Anfrage der dpa am Nachmittag. Konkrete Temperaturwerte sollten demnach aber erst am Abend vorliegen. "Das ist der bisher heißeste Tag des Jahres", so der Sprecher. 

Erst am Dienstag hatte der DWD nach eigenen Angaben die bislang Höchste Temperatur dieses Jahres gemessen: 37,8 Grad waren im bayerischen Kitzingen registriert worden, hatte ein DWD-Sprecher auf Grundlage vorläufiger Messungen am Abend mitgeteilt. Dieser Wert sei nun überschritten worden, hieß es. 

Am Mittwoch sprach der DWD von "extremer Hitze". Im Großteil des Landes wurden 34 bis 38 Grad erwartet, noch etwas heißer sollte es im Süden werden. Örtlich sollten bis zu 40 Grad erreicht werden. Der Allzeit-Hitzerekord für Deutschland wurde am 25. Juli 2019 gemessen und lag bei 41,2 Grad an den DWD-Wetterstationen Tönisvorst und Duisburg-Baerl (beides Nordrhein-Westfalen).

16:05 Uhr: Berlin - Einschränkungen auf U3/U1 wegen Hitze

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben infolge der Hitze auf den parallel verlaufenden Linien U3 und U1 zwischen Wittenbergplatz und Warschauer Straße auf manuellen Betrieb umgestellt. Die Züge fahren deshalb derzeit in einem Fünf-Minuten-Takt, wie die BVG mitteilte. Normalerweise fahren sie häufiger. Manueller Betrieb bedeutet, dass in der Leitstelle Stellwerke, Signale und andere Technik von Hand gesteuert werden, um den Betrieb sicherzustellen. Die Maßnahme soll vorerst nur heute gelten.

15:45 Uhr: Erste Gewitter im Westen - Alarmstufe Rot 

Von Westen her sind nun Unwetter in Deutschland angekommen. In Nordrhein-Westphalen blitzt es schon ordentlich. Für die Städte Düsseldorf und Duisburg gilt seit 15:31 bis 17 Uhr die Alarmstufe Rot. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Gewittern, die von Südwesten her aufziehen.

Dabei gibt es heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 30 Liter pro Quadratmeter und 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 100 km/h und Hagel mit Korngrößen um 2 cm. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben durch: Blitzschlag, vereinzelt umstürzende Bäume, herabstürzende Gegenstände, rasche Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern.

14:50 Uhr: Hitze stoppt Züge in Deutschland

Die große Hitze hat bei der Deutschen Bahn (DB) und ihren Konkurrenten zu Zugausfällen und Verspätungen geführt.

Wie häufig das vorkam, war zunächst nicht bekannt. Ursachen sind nach Bahnangaben üblicherweise defekte Weichen oder eine Überhitzung des Motors. Außerdem können Böschungsbrände zu Streckensperrungen führen, so wie zuletzt in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Hamburg.

In Nordrhein-Westfalen hatten bereits am Dienstag mehrere Bahnbetreiber für mehr als 30 Linien vor Zugausfällen und Verspätungen gewarnt. Auf mehreren Linien fuhren ersatzweise Busse.

Am Vormittag sei der Bahnverkehr wieder weitgehend rund gelaufen, hieß es. "Angesichts des Extremwetters muss aber auch heute mit Einschränkungen gerechnet werden", sagte ein Bahnsprecher. Wegen erwarteter Unwetter am Abend habe die Bahn bereits Reparaturtrupps in Stellung gebracht. 

"Bei solchen Temperaturen können Züge heißlaufen", erläuterte ein Bahnsprecher. Dann könne es zu Problemen mit der Technik, etwa bei Klimaanlagen, kommen. "In der Hitze kann es passieren, dass Weichenantriebe nicht mehr richtig funktionieren und ausgetauscht werden müssen."

Nach Defekt zu heiß im Zug - Fahrgäste wählen Notruf

Wenn unterwegs eine Panne auftritt und dadurch die Kühlung ausfällt, kann es für die Fahrgäste bei weit über 30 Grad schnell unangenehm werden. So passierte es am Dienstag bei einem Regionalzug der Nordwestbahn. 48 Reisende mussten in Niedersachsen zweieinhalb Stunden bei hohen Temperaturen in dem Zug mit kaputter Klimaanlage ausharren.

Die Regionalbahn hatte einen technischen Defekt und blieb auf einer Eisenbahnbrücke zwischen Berne und Elsfleth in der Wesermarsch stehen, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Die Klimaanlage funktionierte nur noch eingeschränkt, der Zug heizte sich schnell auf, einige Fahrgäste wählten schließlich den Notruf. Polizei und Rettungskräfte befreiten die Menschen aus der misslichen Lage.

Fünf von ihnen hatten Kreislaufprobleme und zu wenig Flüssigkeit im Körper. Ein 14- und ein 15-Jähriger wurden deshalb in ein Krankenhaus gebracht. Eine Anfrage bei der Nordwestbahn blieb zunächst unbeantwortet. Die "Nordwest-Zeitung" hatte zuvor über den Einsatz berichtet. 

Züge ohne Klimaanlage - Flixtrain streicht Verbindungen

Beim Fernverkehrsanbieter Flixtrain wurden am Mittwoch zehn Fahrten gestrichen und zwei andere Verbindungen verkürzt, wie eine Sprecherin des Unternehmens Flix auf Anfrage mitteilte. Als Grund nannte sie die "extreme Witterung". Betroffen waren vor allem Züge am Nachmittag.

Die überwiegend älteren Wagen von Flixtrain haben keine Klimaanlage, an heißen Tagen dürfte die Fahrt deshalb kaum zu ertragen sein. Flixtrain ist einer der wenigen Wettbewerber der bundeseigenen Deutschen Bahn im Fernverkehr. 

12:05 Uhr: Straßensperrungen bei Oldenburg wegen Hitzeschäden

Die Polizei warnt Autofahrer vor Straßenschäden bei der Hitze. "Vorausschauendes Fahren raten wir immer - bei Hitze umso mehr", sagte ein Sprecher der Polizei. "Bei den hohen Temperaturen können Straßen aufreißen."

Auf der Autobahn 29 bei Oldenburg wölbten sich schon Teile der Fahrbahn, die Polizei sperrte den Bereich ab.

Die Probleme traten auf dem Pannenstreifen zwischen Wardenburg und Großenkneten auf. "Das ist die älteste Autobahn in der Region", sagte der Sprecher der Polizei. "Das Problem ist, dass die Fahrbahn aus Betonplatten besteht, die sich bei Hitze ausdehnen und gegeneinander drücken." Fachleute sprechen von sogenannten "Blow-ups".

Die Polizei sperrte den Bereich ab und ordnete eine geringere Geschwindigkeit an. Spezialisten reparieren den Abschnitt.

11 Uhr: Schweiz: AKW wegen warmen Flusswassers teils abgeschaltet

Wenn Atomkraftwerke das Kühlwasser wieder in die Flüsse ablassen, ist es nicht mehr kühl. Diese zusätzliche Erwärmung ist gerade bei Hitze problematisch. Das hat jetzt Konsequenzen in der Schweiz.

In der Schweiz ist wegen des warmen Flusswassers einer der Reaktoren des Kernkraftwerks Beznau abgeschaltet worden. Der zweite Reaktor arbeite mit halber Leistung, teilte die Betreibergesellschaft Axpo mit. 

Die Maßnahmen dienten dem Schutz des Ökosystems des Flusses Aare und der Einhaltung der strengen umweltrechtlichen Vorgaben. «Eine übermäßige Erwärmung des bereits warmen Gewässers soll in heißen Sommerperioden verhindert werden, um Flora und Fauna nicht zusätzlich zu belasten», teilte Axpo weiter mit. Das AKW entnimmt dem Fluss Kühlwasser, das es leicht erwärmt wieder in den Fluss leitet.

Die beiden Reaktoren in Beznau nahe der deutschen Grenze gingen 1969 und 1971 in Betrieb und gehören damit zu den ältesten noch betriebenen Atomkraftwerken der Welt. Die Schweiz hat einen Atomausstieg beschlossen, doch dürfen bestehende Anlagen so lange laufen, wie sie sicher sind. Die Axpo will Beznau 1 und 2 nach derzeitigen Plänen 2032 und 2033 vom Netz nehmen.

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