Mehrere Unwetter-Schäden! Ein Toter aus Regenmassen geborgen

- Quelle: dpa/wetter.com
Mehrere Unwetter-Schäden! Ein Toter aus Regenmassen geborgen
© dpa
Die Einsatzkräfte hatten in den letzten Tagen einiges zu tun.

Es regnet stark im Süden Deutschlands. So stark, dass innerhalb kürzester Zeit Keller, Garagen und Straßen geflutet werden. Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz. Geht es so weiter?

Besonders der Süden und die Mitte Deutschlands sind aktuell von Unwettern mit Gewittern und Starkregen betroffen. Es gab bereits mehrere Feuerwehreinsätze, Verletzte und einen Toten.

In Bayern hat Starkregen an den Ammergauer Alpen innerhalb kürzester Zeit Keller, Garagen und Straßen geflutet. Die Feuerwehren waren am Donnerstagabend örtlich im Dauereinsatz. In Murnau liefen 10 bis 15 Keller voll mit Wasser.

Ein Toter aus überschwemmter Unterführung geborgen

Nach dem Starkregen und der Überflutung der Bundesstraße 23 im Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben Rettungskräfte einen toten Mann aus einem Kleinlastwagen geborgen.

Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag in Saulgrub der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Autofahrer:innen seien in der Nacht von den Wassermassen auf der Straße im Oberland überrascht worden.

Das Wasser sammelte sich in einem tieferliegenden Abschnitt der Straße und stieg auf bis zu acht Meter an, wie der Sprecher sagte. Zwei Autos und der Kleinlaster seien in der Senke stehengeblieben und wurden vom Regenwasser umschlossen.

Straßenunterführung in Bayern nach Starkregen vollgelaufen

Unklar war die genaue Lage an einer mit Regenwasser gefluteten, mehrere Meter tief verlaufenden Straße der B23 im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

In der Nacht hatte nach Angaben eines Sprechers der Polizei in Murnau auch eine nahe liegende Unterführung auf dem Abschnitt der Bundesstraße unter Wasser gestanden. Die Einsatzkräfte hatten allerdings keine Informationen über vermisste Menschen.

"Die Feuerwehr kontrolliert stündlich, ob noch Autos in dem Tunnel sind", sagte ein Sprecher der Leitstelle Oberland am Freitagmorgen. Die Einsatzkräfte hätten allerdings keine Informationen über vermisste Menschen.

Quelle: dpa

Taucher auf der Suche nach Menschen und Fahrzeugen

Am Donnerstagabend waren die starken Regenfälle in und um die Gemeinden Saulgrub, Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien niedergegangen. Den Angaben zufolge wurden Feuerwehren zu mehr als 50 Einsätzen alarmiert. Verletzte habe es nach ersten Erkenntnissen keine gegeben.

Wie lange der Tunnel an der B23 nicht befahrbar sein wird, blieb offen. Am Freitagmorgen sollten womöglich Taucher zum Einsatz kommen, um im Wasser nach Menschen und Fahrzeugen zu suchen, wie es hieß. Schon in der Nacht hatten Taucher versucht, in den Tunnel zu schwimmen. Wegen der Dunkelheit war dies aber nicht möglich gewesen.

Warum das viele Regenwasser die Unterführung vollaufen ließ, blieb erst einmal unklar. Der Sprecher der Leitstelle mutmaßte, dass Pumpen womöglich nicht einwandfrei funktionierten.

Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.

Regenmassen überfluteten Tiefgarage

Auch in Ravensburg kam es nach Angaben der Polizei in der Nacht auf Freitag zu kleinen Überschwemmungen.

Der Roßbach trat über die Ufer, Regenmassen fluteten eine Tiefgarage und drohten in eine Bank einzudringen. Die Feuerwehr pumpte das Wasser ab und säuberte verstopfte Abflussschächte.

Einsatzkräfte bis in die Morgenstunden im Einsatz

Starkregen über dem Bodenseekreis hat die Einsatzkräfte von Donnerstag bis in den Freitag hinein auf Trab gehalten. Nach Auskunft des Feuerwehrverbandes Bodenseekreis waren Friedrichshafen und Markdorf betroffen, aber auch die Gemeinden Bermatingen, Meersburg, Überlingen bis nach Heiligenberg.

Die Einsatzkräfte seien teilweise bis in die Morgenstunden immer wieder im Einsatz gewesen, um vollgelaufene Keller und Wohnungen von Wasser zu befreien, oder Unterführungen, in denen sich Regen angesammelt hatte, abzusperren.

In einem Wohnhaus in Uhldingen-Mühlhofen schlug laut Polizei ein Blitz ein, verletzt wurde dabei niemand.

Flusspegel im Allgäu steigen an

Zudem steigen die Pegel der Flüsse an. Der Pegel der Iller in Kempten war seit Donnerstag von 1,36 Meter auf 3,68 Meter am Freitagmorgen gestiegen, wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet.

Auch der Lech in Füssen liegt bei 1,75 Meter, das sind etwa 80 Zentimeter mehr als üblich.

20 Zentimeter hoher Hagel auf den Straßen

Neben Überschwemmungen und steigenden Flusspegel wurden Teile im Allgäu von einer weißen Schicht überzogen. Zwischen Ebratshofen und Sibratshofen im Landkreis Lindau fiel nämlich innerhalb kurzer Zeit Hagel in einer Höhe von etwa 20 Zentimetern, wie "all-in.de" berichtet.

Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.

Mehrere Stunden lag der Hagel auf den Straßen und führte zu einer Rutschpartie für Autofahrer:innen. Zudem wurden Blumen und Gemüse vom Hagel zerschlagen.

Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.

Überflutete Sparkasse in Thüringen

Auch weite Teile Thüringens waren vom Unwetter betroffen, das für Schlammlawinen und Verkehrsbehinderungen gesorgt hat.

Bereits Mittwochmittag gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) erste Unwetterwarnungen heraus, in denen die Meteorolog:innen die Möglichkeit von starken Gewittern prognostizierten. 

Bei dem heftigen Starkregen kamen bis zu 31 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, was auch zu einer überfluteten Sparkasse in Apolda führte. Das Dach der Sparkasse wird laut Feuerwehr aktuell saniert und war noch nicht komplett geschlossen. Das Wasser drang sowohl in den Kundenbereich wie auch in mehrere Büros ein, wie "mdr.de" berichtet. 

Zudem rutschte ein Hang bei Tanna im Saale-Orla-Kreis ab, so dass eine Straße gesperrt werden musste.

Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.

Autofahrer krachte gegen Mittelleitplanke

Der Regen wurde einem Autofahrer auf der Autobahn 4 auch prompt zum Verhängnis: Bei Weimar donnerte er in die Mittelleitplanke, nach Polizeiangaben wegen nicht angepasster Geschwindigkeit.

Dabei wurde der 35-Jährige verletzt, es entstand ein Schaden in Höhe von rund 50.000 Euro.

Viele Einsätze im Raum Bamberg

Allein 19 Einsätze in fast zwei Stunden wurden im Raum Bamberg festgestellt. Das ist die Bilanz des Unwetters mit Starkregen und Hagel über Bayern am Donnerstag. "Die meisten Einsätze waren in privaten Haushalten", sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Bamberg am Donnerstag.

In 17 Fällen seien sie gerufen worden, weil der Starkregen am Mittwochnachmittag für vollgelaufene Keller gesorgt hatte.

Was ist Starkregen?

Umgefallene Bäume und Gegenstände auf Fahrbahnen

Zweimal mussten sie Fahrbahnen von umgefallenen Bäumen oder anderen Gegenständen befreien. Alle Einsätze waren den Angaben nach südlich von Bamberg, in Altendorf, Pettstadt und Stegaurach. Verletzt wurde hier niemand.

Aufräumarbeiten bis in die Nacht

Im weiteren Tagesverlauf des Donnerstags wurden die Feuerwehren unter anderem im Wartburgkreis oder auch im Landkreis Gotha zu Einsätzen gerufen, weil Straßen überflutet und Regenwasser in Keller eingedrungen war und abgepumpt werden musste.

Teilweise ergoss sich wie im Saale-Orla-Kreis Schlamm von Feldern über Straßen, der weggeräumt werden musste. 

Die Aufräumarbeiten zogen sich teils bis in die Nachtstunden hin.

20 bis 45 Liter Niederschlag pro Quadratmeter noch möglich

Auch am Freitagnachmittag kann es weiterhin im Süden mit Starkregen und Hagel ungemütlich werden. "Besonders zwischen München und dem Alprenrand sind die heftigsten Gewitter unterwegs", erklärt wetter.com Meteorologin Corinna Borau in ihrer Wettervorhersage.

Wie die Unwetter-Situation vor Ort aussieht, siehst du auch in diesem Video:

Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.


Weiterhin wechselhaftes Wetter am Wochenende

Am Wochenende wird es vor allem in Bayern weiterhin wechselhaft bleiben. Doch am Samstag kommen auch im Norden und Westen Schauer dazu, so Borau.

Südlich der Donau könnte es bis zum Sonntag immer wieder zu teils kräftigen Schauern und langanhaltenden Regenfällen kommen.

Tiefausläufer als Ursache

Das liegt an einem Tiefausläufer über dem Westen des Freistaats und einem Tief über Oberitalien.

"Da ist relativ wenig Bewegung drin", sagte ein DWD-Sprecher. In Franken und der Oberpfalz könnten die Menschen dagegen mit einem trockenen und teils sonnigen Wochenende rechnen - und mit angenehmen Temperaturen bis zu 24 Grad Celsius.

Wie das Wetter in den nächsten Tagen in deiner Region wird, erfährst du in unserer 3-Tage-Wettervorhersage:

3-Tage-Wetter: Wetterlage stellt sich um - Frühling feiert Rückkehr!
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

P.S. Bist du auf Facebook? Dann werde jetzt Fan von wetter.com!

Zur News-Übersicht Klima
Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.
Nach oben scrollen