Feuer nehmen zu: Amazonas-Katastrophe jetzt noch schlimmer als im Vorjahr

- Quelle: dpa/wetter.com
Amazonas-Brände nehmen wieder zu
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Trotz des Verbots steigt die Anzahl der Brände im brasilianischen Amazonas-Gebiet. Das Jahr 2020 könnte damit noch schlimmer werden als das für den Regenwald katastrophale Vorjahr.

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet nimmt die Zahl der Feuer trotz eines Abbrenn-Verbots von Flächen weiter stark zu. In den neun brasilianischen Bundesstaaten mit Anteilen am Amazonas-Becken stieg die Zahl der Brände im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 20 Prozent, wie Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung Inpe vom Samstag zeigten. 

Brände im brasilianischen Regenwald 2020 noch dramatischer als 2019

Demnach wurden im Juli diesen Jahres 6804 Feuer registriert, 5318 waren es im Juli 2019 gewesen. Damit werden Befürchtung verstärkt, dass das Jahr 2020 für den Regenwald in Brasilien noch verheerender werden könnte als das Vorjahr, in dem der Wald schon großflächig in Flammen stand.

Allein am Donnerstag (30.07.2020) machten die Satelliten 1007 Feuer in Amazonien aus. Es ist Greenpeace Brasil zufolge der Negativ-Rekord an Feuern für einen Juli-Tag in 15 Jahren. "Das Dekret, das die Brände auf dem Papier verbietet, funktioniert nicht, wenn es im Feld nicht auch mehr Überwachung gibt" sagte Greenpeace-Aktivist Rômulo Batista. 

Wie ernst die Lage derzeit ist, zeigt das Video am Anfang des Artikels und die nachfolgende Karte. Jeder rote Punkt (siehe Karte unten) markiert einen Brand.

Bereits im letzten Jahr berichteten wir über die verheerenden Brände im Amazonas-Gebiet, wie im Artikel "Amazonas-Katastrophe: Zahl der Feuer steigt und steigt" nachzulesen ist. 

Auch hinsichtlich des Klimawandels sind die Brände im Amazonas-Gebiet ein massives Problem. Denn die Region gilt eigentlich als die Lunge und Klimaanlage der Erde. Welche Folge die Brände langfristig für unser Klima haben wird, erklärt unser Meteorologe Paul Heger in diesem Video:

Amazonas-Katastrophe: Das Schlimmste kommt erst noch
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Brasilien verbietet Abbrennen von Flächen im Amazonas für 120 Tage 

Angesichts des zunehmenden Drucks ausländischer Investoren und heimischen Unternehmen hat die brasilianisch Regierung das Abbrennen von Flächen im Amazonas-Gebiet und im Pantanal, dem größten Sumpfgebiet der Welt, Mitte Juli für 120 Tage verboten. 

Laut Vize-Präsident Hamilton Mourão könnten die Streitkräfte des Landes bis 2022 in Amazonien bleiben, um Abholzung und Brände zu bekämpfen. Ausnahmen macht das Dekret allerdings für kontrollierte Brände zu landwirtschaftlichen Zwecken außerhalb des Amazonas-Gebiets und des Pantanals. Farmer nutzen das Feuer, um den Boden günstig zu säubern und bereits abgeholzte Flächen für Landwirtschaft und Viehzucht zu gewinnen. Das Amazonas-Gebiet verzeichnete im Juni die schlimmsten Brände für den Monat seit 13 Jahren.

Verbot von Bränden allein reicht nicht aus

Nach 2019, als die Zerstörung des größten Regenwaldes der Welt dramatisch zunahm und internationale Kritik hervorrief, war Bolsonaro in den vergangenen Wochen wieder immer stärker kritisiert worden, der Druck der Wirtschaft stieg. Mourão hielt eine Videokonferenz mit europäischen Investoren ab. Nach einem Medienbericht hatten zuvor 38 brasilianische und ausländische Firmen die Regierung zu konkreten Schritten gegen die Abholzung aufgerufen. Die Unternehmen sorgen sich offenkundig um das Image der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas.

Ob Brasilien nun tatsächlich seine Bemühungen gegen die Abholzung erhöht, ist fraglich. Umweltschützern zufolge funktioniert ein Verbot von Bränden allein nicht. Daniela Montalto von Greenpeace Brasil sagte mit Blick auf das 120-Tage-Dekret: "Die Umwelt zu überwachen, die Zerstörung zu stoppen und das Gesetz durchzusetzen - das Bolsonaro weiterhin systematisch demontiert - ist wesentlich."

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