Fast minus 100 Grad! Satellit misst neuen Kälterekord auf der Erde

- Redaktion
Fast minus 100 Grad! Satellit misst neuen Kälterekord auf der Erde
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In der frostigsten Region der Erde wurde ein neuer Kälterekord von fast -100 Grad Celsius gemessen.

Wissenschaftler haben in der Antarktis einen neuen Kälterekord gemessen, nachdem Satelliten bereits 2004 eine Temperatur von -98,6 Grad Celsius festgestellt hatten. Die Daten wurden jetzt ausgewertet.

Wie Forscher vom Nationalen Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) in den "Geophysical Research Letters" berichten, wurde ein neuer Kälterekord in der Antarktis gemessen - in derselben Region, in der auch schon 1983 und 2010 Tiefsttemperaturen erfasst wurden.

Bisherige Kälterekorde

Im August 2010 wurden -93,2 Grad Celsius auf unserem Planeten gemessen. Die Forscher hatten damals mit Hilfe von Satelliten der US-Raumfahrtagentur NASA die Erdtemperaturen über einen Zeitraum von 32 Jahren analysiert. Der kälteste Ort der Welt lag somit bis vor Kurzem im ewigen Eis nahe des Südpols zwischen den Bergen Dome Argus und Dome Fuji auf einer Höhe von etwa 4000 Metern.

Zuvor betrug der Kälterekord -89,2 Grad Celsius, den Wissenschaftler 1983 an einer russischen Forschungsstation ebenfalls im Osten der Antarktis gemessen hatten. 

Fast minus hundert Grad in der Antarktis

Es ist also wenig überraschend, dass der neue Kälterekord auch in diesem frostigen Areal in der Antarktis gemessen wurde. Doch warum gibt es genau in dieser Region so viele Stellen mit Kälteextremen? Genau das versuchten die Forscher vom NSIDC herauszufinden. Dazu analysierten sie erneut Temperaturmessungen von Satelliten zu den thermischen Emissionen in diesem Gebiet zwischen 2004 bis 2016. 

Die Analyse zeigte: An etwa 100 Stellen sank die Temperatur auf bis zu minus 98 Grad Celsius. In kleinen Tälern der Hochebene im Osten der Antarktis war dies möglich. In der Polarnacht am 23. Juli 2004 fiel die Temperatur schließlich auf den Rekordwert von -98,6 Grad Celsius. Ted Scambos, der das Forscher-Team anleitete, vermutet, dass das so ziemlich die kälteste Temperatur sei, die an der Erdoberfläche auftreten könne.  

Menschen könnten bei diesen Temperaturen kaum überleben, da unser Körper die eingeatmete Luft schon ab -15 Grad nicht mehr ausreichend erwärmen kann, bis diese die Lunge erreicht. In diesen Fällen folgen Schmerzen beim Einatmen. Bei fast -100 Grad Celsius würden sich unsere Schleimhäute, Bronchien und Lungengefäße zusammenziehen und verkrampfen, sodass ein Atmen wohl gar nicht mehr möglich wäre, wie "Spiegel Online" beschreibt.

So kam die niedrige Temperatur zustande

Die Forscher vermuten, dass dieser Kälterekord vor allem deshalb zustande kam, weil die Polarnacht klar war, denn ohne Wolken entweicht die Wärme nach oben. Gleichzeitig war die Luft zu dem Zeitpunkt unglaublich trocken. Die Forscher erklären, dass diese trockene Luft und der klare Himmel dafür sorgen, dass die Schneedecke besonders viel Wärme abstrahlt, statt sie zu absorbieren. Diese kalte Luft kann sich dann in den Senken sammeln, wo sie weiter abkühlt. 

Dazu bleibt jedoch zu ergänzen, dass die Messmethode mit Satelliten nicht unumstritten ist. Wie der "Spiegel" berichtet, erkennt die Weltorganisation der Meteorologie diesen Rekord deshalb nicht offiziell an, weil die Satelliten die Temperaturen direkt auf dem Eis erfassen und eben nicht die Lufttemperatur, die von Wetterstationen gemessen wird.

Die kältesten bewohnten Orte der Erde

Im Nordosten Sibiriens ist es auch sehr frostig – und dort leben tatsächlich auch Menschen. So fiel das Thermometer in Werchojansk im Jahr 1892 und in Oimjakon im Jahr 1933 jeweils auf -67,8 Grad Celsius.

Kaum vorstellbar, oder? Im Video erfährst Du, wie das Leben dort aussieht: 

Dorf in Russland: So ist das Leben am kältesten Ort der Welt
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