So warm wie 2015 war es wohl noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Neun Monate haben in diesem Jahr bereits ihre jeweiligen Temperaturrekorde geknackt: Februar, März, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober und November. Im November lag die Durchschnittstemperatur nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) um 0,97 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Damit übertraf er den November 2013, der der bisherige Rekordhalter war, und wurde zum wärmsten November seit Beginn der Aufzeichnungen 1880.
Besonders warm war es in Teilen Europas wie zum Beispiel in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Teilen Skandinaviens sowie in Teilen Australiens und in Kanada.
Damit wird 2015 wohl auch zum wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Um das noch zu verhindern, müsste der Dezember nach Angaben der NOAA mindestens 0,81 Grad Celsius unter dem Durchschnittswert des Monats liegen. Das wären 0,24 Grad kühler als im bisher kältesten Dezember 1916.
El Niño sorgt für zusätzliche Erhitzung
Zuvor hatte bereits die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf erklärt, dass 2015 nach 2014 wohl erneut den Hitzerekord knacken werde. Die Durchschnittstemperatur werde erstmals ein Grad höher als im vorindustriellen Zeitalter Ende des 19. Jahrhunderts liegen. Gründe seien der vom Menschen verursachte Klimawandel, verstärkt werde die Wirkung derzeit durch das gefährliche Klimaphänomen El Niño.
Dabei gebe der Pazifik stets mehr Wärme ab als er aufnehme, sagt Prof. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. In den vergangenen Jahren, als sich die Lufttemperatur nur wenig änderte, habe der pazifische Ozean viel Wärme aufgenommen und in unter 700 Metern Tiefe gespeichert. "Die holt er gerade wieder hervor."
Kein neuer Rekord für Deutschland
Auf Deutschland habe El Niño keinen großen Einfluss, erläutert der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Gerhard Lux. Hier werde 2015 nicht wieder wie 2014 ein Wärmerekordjahr werden, was aber kaum etwas an der globalen Temperatur ändere. Zwei Promille der Landfläche seien nicht entscheidend.
Nach Auskunft des DWD-Klimatologen Florian Imbery war der Zeitraum Januar bis November 2015 der sechstwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland 1881. So liege 2015 mit Sicherheit unter den zehn wärmsten Jahren.
Große Trockenheit in 2015
Dennoch gab es 2015 nach DWD-Messungen in Deutschland die heißesten Tage seit 1881: Kitzingen bei Würzburg meldete am 5. Juli und noch mal am 7. August 40,3 Grad Celsius. Bislang lag der deutsche Rekord bei 40,2 Grad.
In einem großen Bereich von Deutschland - dem Saarland, Hessen, Baden-Württemberg und Nordbayern - sei es vom Februar bis Oktober zudem sehr heiß und trocken gewesen, sagt Lux. "In einzelnen Monaten lagen die Niederschläge deutlich unter 50 Prozent der Normalwerte." Das habe die Ernte bei Getreide und anderen Feldfrüchten verringert.
"Ob das mit dem Klimawandel zusammenhängt, ist schwer zu sagen. Doch es passt ins Bild, wie künftig die Sommer in Deutschland aussehen könnten", meint der Meteorologe. "In den letzten 50 bis 60 Jahren hat die mittlere jährliche Zahl an Hitzeperioden allmählich zugenommen und auch deren Dauer."
Ein Rekord jagt den anderen
Bei der NOAA in den USA kommt man unterdessen mit dem Vermelden neuer Klimarekorde nicht mehr richtig hinterher. Die Klimadaten seit 1880 hat die Behörde gesammelt, aber noch nie purzelten die Rekorde so wie in diesem Jahr. Die ersten elf Monate 2015 seien die wärmste Periode dieses Zeitraums, die je gemessen wurde, betont die NOAA.
Auf dem Klimagipfel in Paris haben sich 195 Staaten zwar geeinigt, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Doch ist noch unklar, wie der weltweite Treibhausgas-Ausstoß rechtzeitig vermindert werden kann.
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