Update zum Karnevalssturm: Wann stürmt es wo wie heftig und welche Rosenmontagsumzüge sind bedroht?
Auch wenn es gerade noch recht ruhig ist, der Wind frisch am Sonntag spürbar auf und am Rosenmontag muss mit schweren Sturmböen gerechnet werden und das ausgerechnet im Westen Deutschlands.
Wann stürmt es wo?
Nachdem bereits am frühen Sonntag ein erstes Sturmfeld durchzieht, wird es am Montagmorgen vom Saarland und Rheinland-Pfalz über Nordrhein-Westfalen und Niedersachen bis nach Schleswig-Holstein sehr stürmisch. Mittags treffen dann wohl ähnlich starke Böen im Rhein-Main-Gebiet, Franken und in Baden-Württemberg ein. Am Nachmittag und Abend frischt der Wind in Nordrhein-Westfalen nochmals auf.
Wie stark stürmt es?
Derzeitig werden Böen im Bereich der Stärke 9 und 10 berechnet. Auch wenn in älteren Modellläufen schon schwere Sturmböen aufgetaucht sind, wird sich der Sturm im Endeffekt wohl in diesem Bereich abspielen. Das reicht aber auch völlig aus, schließlich entspricht das Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h.
Ein zusätzliches Gefahrenpotential stellen die kräftigen Schauer und eventuell auftretende Gewitter dar. Hier können Fallböen für noch größere Geschwindigkeiten sorgen. Dann sind orkanartige Böen bis 115 km/h denkbar.
Wie groß sind die Unsicherheiten?
Dass ein Sturm am Rosenmontag kommt, kann als sicher angesehen werden. Dass es nicht nur kurzzeitig windig ist ebenfalls. Unsicher ist der Effekt von Schauer und Gewittern, zumal diese Effekte lokal sehr große Windunterschiede produzieren.
Auch der genaue zeitliche Ablauf ist noch nicht ganz sicher. Trifft das stärkste Windfeld erst abends ein, könnte das den früh stattfindenden Umzügen weniger schaden.
Welche Rosenmontagsumzüge sind betroffen?
Betroffen sind grundsätzlich alle Umzüge im Westen Deutschlands, vereinzelt auch in den Mittelgebirgen. Die drei größten Umzuge in Mainz, Köln und Düsseldorf sind sogar akut betroffen, da sie sich in der Region befinden, in der die Windgeschwindigkeiten wohl am höchsten ausfallen werden – abgesehen von den Bergen.
In Köln und Mainz gab es bisher keine konkreten Äußerungen, ob die Züge abgesagt werden sollen. In Düsseldorf und bei einigen kleineren Umzügen ist die Lage jedoch anders. Hier wird meist am Sonntag entschieden, ob die Straßenfeste stattfinden können oder abgesagt werden müssen. In Düsseldorf wurde für Sonntag um 13:00 Uhr eine Pressekonferenz einberufen.
Eine Absage wäre kein Novum
Im Jahr 1990 stürmte der Orkan VIVIAN mit heftigen Böen über Deutschland hinweg, ebenfalls zu den Karnevalstagen. Damals waren die Windgeschwindigkeiten noch höher, als die Berechnungen für den aktuell kommenden Sturm zeigen. Der Düsseldorfer Umzug wurde abgesagt und in den Mai verlagert. Ein ähnliches Szenario steht den Düsseldorfern nun auch bevor, eventuell auch noch anderen.
Update, 06.02.2016, 15:18 Uhr: Der Rosenmontagsumzug im Sauerland wurde wegen der aktuellen Sturmwarnungen abgesagt. Es werde Feiern in verschiedenen Lokalen geben.
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