Doppelter Mega-Blackout wegen Eisregen in Sachsen-Anhalt

- Frederic Schwarz - Quelle: dpa, MDR, BILD
Doppelter Mega-Blackout wegen Eisregen in Sachsen-Anhalt
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In Sachsen-Anhalt hat eine vereiste Leitung für Chaos gesorgt. Rund 100.000 Menschen mussten ohne Strom auskommen.

Ein großflächiger Stromausfall hat in der Nacht auf Montag in Sachsen-Anhalt zehntausende Haushalte lahmgelegt. Am Montagmorgen kam es in Halberstadt und Blankenburg erneut zu Ausfällen.

Etwa 100.000 Menschen in zehntausenden Haushalten im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) mussten am Sonntagabend (29.01.2023) ohne Strom, Telefon und Internet auskommen. Die Störung setzte ab etwa 22 Uhr ein und betraf vor allem die Orte Halberstadt, Wernigerode, Thale und Blankenburg sowie umliegende Gemeinden, berichtet der MDR.

Eisregen verursachte Mega-Ausfall

Eisregen hatte zu Beschädigungen im Stromnetz geführt. Wie der Landkreis Harz mitteilte, verursachte ein witterungsbedingter Riss einer Leitung vor dem Umspannwerk in Hüttenrode am Sonntag kurz nach 22:00 Uhr den großflächigen Stromausfall.

Nach Angaben von BILD war erst gegen 3:30 Uhr nachts der Strom wieder zurück. "Wir versuchen, die Ausfälle so gering wie möglich zu halten", sagte eine Sprecherin des Netzbetreibers Avacon.

Erneute Ausfälle am Montagvormittag

Doch bei dem Mega-Ausfall in der Nacht blieb es nicht. Auch am nächsten Vormittag (30.01.2023) sorgte die Stromversorgung für Probleme.

"Ein technischer Defekt führt zu großflächigen Stromausfällen im Landkreis Harz. Es ist nicht absehbar, wann mit einer Wiederversorgung gerechnet werden kann", zitiert die BILD-Zeitung eine amtliche Warnung vom Montag, 30.01.2023, 10:42 Uhr.

Grund für die erneuten Ausfälle am Vormittag war Eis auf den Leiterseilen. "Durch das höhere Gewicht und den Wind können die Leiterseile verstärkt schwingen, was zu Kurzschlüssen führt", teilte der Netzbetreiber mit.

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Hälfte aller Einwohner:innen betroffen

Sonntagabend waren laut dem Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse immerhin rund 100.000 Bürgerinnen und Bürger ohne Strom, was fast die Hälfte aller Einwohner:innen des Landkreises Blankenburg-Halberstadt entspricht, berichtet der MDR. In der Nacht zum Montag waren noch mehr Einwohner:innen betroffen.

Die Folgen: Laut Brandmeister Lohse waren mehrere hundert Einsatzkräfte im Einsatz. Pflegeheime und Krankenhäuser wurden mit eigenen Notstromaggregaten versorgt, ein beatmeter Patient musste aus einer Pflegeeinrichtung in ein Krankenhaus gebracht werden.

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Weitere Stromausfälle könnten folgen

Avacon-Sprecherin Corinna Hinkel erklärte gegenüber der BILD: "Wir können derzeit weitere Stromausfälle nicht ausschließen. Die Erdungsseile an den Hochspannungsmasten sind im Harz so dick mit einer Eisschicht überzogen und können dadurch so stark beschwert werden, dass sie mit den Leiterseilen Kontakt bekommen. Dadurch kann es zu Kurzschlüssen und Stromausfällen kommen."

Außerdem bestehe die Gefahr, dass Eisbrocken von den Erdungsseilen fallen und diese so stark in Schwingung versetzen, dass ein Kontakt mit den Leiterseilen möglich wird, so die Sprecherin.

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