Der März im Norden Europas

- Redaktion
Der März im Norden Europas
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Im Bundesdurchschnitt lag die Monatstemperatur bei 6,9 °C, im vieljährigen Klimareferenzmittel (1961 bis 1990) sind es 3,5 °C. Grund dafür war frühlingshafte Mittelmeerluft, die in mehreren Schüben nach Deutschland kam. Mit Durchgang einer Kaltfront am24./25. März floss vorübergehend deutlich kühlere Luft ein, in ihr kam es verbreitet zu Schauern. Jedoch schafften auch diese Schauer es nicht, das Niederschlagssoll auszugleichen: Statt der klimatologisch "üblichen" 57,2 mm fielen im Flächenmittel nur 18,9 mm, teils als Regen, teils als Schnee oder Graupel.Besitzer von Photovoltaikanlagen dürften sich über die rund 184 Stunden Sonne gefreut haben - ein durchschnittlicher März schafft es sonst nur auf etwa 112 Stunden.
 
Bei unseren nördlichen Nachbarn in Dänemark sah es ganz ähnlich aus. Mit 5,8 °C im Flächenmittel wurde es der viertwärmste März seit Beginn landesweiter Aufzeichnungen im Jahr 1874. Der Referenzwert beträgt 2,1 °C. In Kopenhagen wurden am 10. März 18,7 °C gemessen, was die höchste Temperatur des vergangenen Monats markiert. In Karup (Mitteljütland) registrierte man mit -4,7 °C die niedrigste Temperatur. Die Zahl der Frosttage fiel mit 4 statt 15 Tagen unterdurchschnittlich aus. Im März des letzten Jahres gab es übrigens an fast jedem Tag Frost.
Die Niederschlagsmengen lagen mit 27 mm im Flächenmittel deutlich unter dem Normalen (46 mm). Am meisten Niederschlag fiel in Nordjütland, am wenigsten auf Fünen. Die Insel Bornholm stand im März mit 177 Sonnenstunden auf der Sonnenseite des Wetters. Aber selbst Mittel- und Westjütland, wo die Sonne "nur" 144 Stunden schien, können sich sehen lassen. Im Landesdurchschnitt gab es 151 Sonnenstunden statt der üblichen 110.

In Norwegen lag die Monatsmitteltemperatur im März 3,8 K über dem Klimareferenzwert von -4,6 °C. Damit belegt der vergangene Monat Platz drei in einer bis ins Jahr 1900 zurückgehenden Serie. Deutlich wärmer (5 bis 7 Grad zu warm) als normal war es in Ostnorwegen und in Teilen der südlichen Finnmark. Am 28. März wurden an der Station
Sunndalsøra III 18,4 °C gemessen, was für den zurückliegenden Monat die höchste Temperatur darstellte. Am 18. März sank die Temperatur am See Sihccajávri nahe der finnischen Grenze auf -32,7 °C.
Im Gegensatz zu Deutschland regnete es in Norwegen mehr als normal. Dort fielen 160 % des im Klimamittel üblichen Niederschlags von 76 mm. Jedoch gab es im orografisch stark gegliederten Norwegen große Unterschiede. In Nordnorwegen fielen stellenweise 250 bis 300 %. Diesonst "trockene" Station Dividalen II bekam mehr als das fünffache
Nass von oben ab. In den östlichen Landesteilen fielen hingegen nur 50 bis 75 % der normalen Niederschlagsmenge. Nassen 569,0 mm im westnorwegischen Opstveit stehen trockene 9,6 mm im ostnorwegischen Alvdal gegenüber.

Der März war in Schweden durch große Temperaturunterschiede zwischen dem Norden und dem Süden sowie zwischen Tag und Nacht gekennzeichnet. Insgesamt gesehen war es landesweit um 5 K wärmer als im vieljährigen Mittel von -2,5 °C der Periode 1961-1990. Das lappländische Nikkaluokta meldete am 18. mit -35,8 °C das niedrigste Minimum des
vergangenen Monats. Das schonische Kristianstad wurden am 10. März 18,2 °C gemessen.
Während die nördlichsten Zipfel Schwedens einen deutlichen Niederschlagsüberschuss (mehr als das Fünffache) verzeichneten, war es in einigen an den Bottnischen Meerbusen angrenzenden Regionen sowie in Südschweden zu trocken. Ganzheitlich gesehen bewegten sich die Niederschläge im normalen Bereich. Mitte des Monats lag in fast allen Landesteilen nördlich Stockholms noch Schnee, im Nordwesten des Königsreichs sogar noch mehr als ein Meter. Zum Monatsende fand sich südöstlich einer Linie von Malung nach Kasa kein Schnee mehr an.

Auch aus Finnland wurde ein außergewöhnlich milder März gemeldet. In den zentralen Bereichen des Landes war die Abweichung am größten. Dort war es mehr als 4 Grad wärmer als in der Periode 1981-2010. Im südlichen Lappland waren es 3 bis 4 Grad zu warm, im nördlichen Lappland waren es weniger als 3 Grad. Das höchste Maximum betrug 13,5
°C und wurde in Jomala auf den Ålandinseln gemessen. Dem gegenüber stehen -34,3 °C im nordfinnischen Enontekiö.
Reichlich Regen gab es auf den Ålandinseln und in Teilen Lapplands (mitunter mehr als 175 %). Im Südosten war es vielerorts zu trocken, teilweise fiel nicht einmal die Hälfte des "üblichen" über die obengenannte Periode gemittelten Niederschlags.

Selbst auf Island war es etwa 2 Grad wärmer als in der Referenzperiode 1961-1990. In Dalatangi maß man 11. März mit 15,0 °C die höchste Temperatur des zurückliegenden Monats. Setur þann meldeteam 17. März -25,1 °C. Überdurchschnittlich gestalteten sich die Niederschläge in den meisten Teilen des Landes, vor allem im Nordosten und Osten sowie im Hochland.
Die Sonne machte sich rarer als im vieljährigen Mittel. So schien sie beispielsweise in Reykjavík mit 73,2 Stunden etwa ein Drittel (38 Stunden) weniger.
 
(Quelle:DWD/sw)
 
 
 
 
 
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