Der Amazonas brennt weiter: Zahl der Feuer in Südamerika auf Rekordhoch  

- Quelle: dpa/wetter.com
Amazonas-Katastrophe: Das Schlimmste kommt erst noch
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Trotz Verbots, Soldaten und der Corona-Pandemie nimmt die Vernichtung des Regenwaldes in Südamerika kein Ende. Immer mehr Bäume werden ein Raub der Flammen. Dabei ist das Amazonasgebiet so wichtig.

Trotz eines Verbots von Brandrodungen und eines massiven Militäreinsatzes steht der Regenwald im Amazonasgebiet weiter in Flammen.  

Erschreckende Zahlen: So dramatisch ist die Situation

Allein ist den ersten Septembertagen wurden im brasilianischen Amazonasgebiet rund 1000 Feuer registriert, wie aus den Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung Inpe hervorgeht. Erst am Samstag beging Brasilien den Tag des Amazonas und erinnerte damit an die Gründung der Provinz Amazonas durch Prinz Pedro II. im Jahr 1850. 

Laut WWF wird die Entwaldungsrate im brasilianischen Amazonasregenwald im gesamten Jahr 2020 nach vorläufigen Auswertungen vermutlich um ein Drittel höher liegen als 2019. Und bereits 2019 konnte eine Steigerung um 34 Prozent zum Vorjahr verzeichnet werden. 

Allein im Bundesstaat Amazonas hat Inpe zwischen 1. August und 30. August 7766 Feuer festgestellt. Dies ist der höchste Wert für diesen Monat, seit die Erhebung im Jahr 1998 begann. In der ersten Hälfte des Jahres war die Zahl der Brände in dem Bundesstaat, der fast halb so groß ist wie Deutschland und in dem ein großer Teil des Regenwaldes der Region liegt, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um rund 52 Prozent gestiegen.  

Brandrodungen offiziell verboten 

"Brandrodungen sind zwar derzeit offiziell verboten, doch es geht ungebremst weiter. Die Umweltbehörden wurden entmachtet, Polizeibehörden kontrollieren kaum und Verstöße haben keine Konsequenzen", sagt Juliana Miyazaki von der Gesellschaft für bedrohte Völker. 

"Auslöser der Waldbrände sind meist illegale Rodungen. Es wird entwaldet, das Holz trocknet, dann wird Feuer gelegt. So werde neue Flächen für wirtschaftliche Aktivitäten wie das Agrobusiness frei."

Welche Auswirkungen die Brände auf das Klima haben und wieso das Amazonasgebiet so wichtig ist, erfährst du im Video am Anfang des Artikels.   

Größte Freihandelszone der Welt könnte scheitern 

Mitte Juli hatte die brasilianische Regierung das Abbrennen von Flächen im Amazonas-Gebiet eigentlich für 120 Tage untersagt. Zur Überwachung des Verbots wurden Soldaten in die Region geschickt. Dass der rechte Präsident Jair Bolsonaro die Abholzung und Brandrodung allerdings tatsächlich eindämmen will, darf bezweifelt werden. Der Ex-Militär hat immer wieder betont, die Region künftig noch stärker wirtschaftlich nutzen zu wollen. 

An der starren Haltung in Brasilien könnte sogar die größte Freihandelszone der Welt zwischen der EU und dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur scheitern. Angesichts der anhaltenden Abholzung des Regenwaldes sei die Unterzeichnung des Abkommens derzeit kein gutes Signal, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt. In Frankreich, Irland und Österreich wird der Vertrag ohnehin kritisch gesehen.  

Nicht nur die Natur leidet unter der Situation 

Auch in anderen Ländern im Amazonasbecken herrscht Alarmstimmung: In Kolumbien würden bewaffnete Gruppen die Wildhüter aus den Schutzgebieten vertreiben, berichtete die Umweltschutzorganisation WWF. "Illegaler Holzhandel, Bergbau und Landraub sind attraktive Möglichkeiten für diese kriminellen Organisationen, sich zu finanzieren", sagte die Kolumbienexpertin beim WWF, Julia Gorricho. 

"Darunter leiden wird nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen vor Ort, insbesondere Indigene." Die Entwaldung in Kolumbien stieg in den ersten vier Monaten des Jahres um rund ein Drittel im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2019. 

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