Corona-Impfstoff verändert menschliche Erbinformation? Impfstoffthese im Faktencheck

- Bettina Marx - Quelle: dpa/wetter.com
BioNTech-Impfstoff vielleicht schon vor Weihnachten
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Im Netz kursieren viele Gerüchte über das Coronavirus. So soll ein möglicher Corona-Impfstoff die menschliche DNA verändern. Was ist dran an dieser Behauptung?

Die Corona-Pandemie hat uns seit Monaten fest im Griff und im Netz tauchen immer neue Fake-News auf, die für große Verunsicherung sorgen. So wurde beispielsweise jüngst behauptet, dass der Impfstoff von Pfizer und BioNTech die menschliche DNA verändert, wie der Tweet der Korrespondentin im Weißen Haus für Newsmax, Emerald Robinson, zeigt: 

Tweet Emerald Robinson

Behauptungen über verändertes Erbmaterial durch mRNA-Impfstoffe haltlos

Befürchtungen, die neuen mRNA-Impfstoffe könnten das Erbmaterial des Menschen verändern, "entsprechen nicht dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand", sagte der Präsident des Paul Ehrlich-Instituts Klaus Cichutek.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wirft Impfstoff-Gegnern Angstmache vor. "Warnungen vor Erbgutschäden sind falsch und verursachen unbegründete Ängste", so PEI-Präsident.

Keine Nebenwirkungen von mRNA-Impfstoffen bekannt

Auch Angaben von Impf-Skeptikern, es gebe noch keinerlei humanmedizinische Erfahrungswerte mit Gen-Impfstoffen, widersprach der PEI-Präsident. "Es gibt schon Erfahrungen mit mRNA-Impfstoffen beim Menschen im Rahmen klinischer Prüfungen, etwa mit einem therapeutischen Tumorimpfstoff. Dabei haben sich keine besorgniserregenden Nebenwirkungen gezeigt. Auch bei umfangreichen Tierversuchen mit mRNA-Impfstoffen gab es keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen oder Schäden."

Um in die menschliche Erbinformation (DNA) eingebaut zu werden, müsste die RNA aus dem Impfstoff zudem "zurückgeschrieben" werden, sagte Cichutek. "Dazu wären zwei Enzyme notwendig, die normale menschliche Zellen nicht haben."

In unserem Corona-Ticker halten wir dich über die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der Corona-Pandemie auf dem Laufenden. 

Fauci: Schnelle Impfstoff-Entwicklung kein Grund zur Sorge 

Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci hat Bedenken ebenfalls zurückgewiesen, wonach die Entwicklung der Corona-Impfstoffe zulasten der Verträglichkeit und Wirksamkeit beschleunigt worden sein soll. "Die Geschwindigkeit des Prozesses hat die Sicherheit in keiner Weise kompromittiert", sagte Fauci. Auch die wissenschaftliche Integrität sei nicht beeinträchtigt worden. 

Es gebe in dieser Hinsicht keinen Grund zur Sorge, betonte Fauci. "Das ist wirklich solide", sagte er. Sobald die Anträge auf eine Notfallgenehmigung für die Impfstoffe eingingen, würde die zuständige Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) alles "sehr sorgfältig" überprüfen, sagte Fauci. 

Corona-Impfstoff noch vor Weihnachten? 

Mehrere Impfstoffhersteller wollen in Kürze die Zulassung beantragen und berichten von einer Wirksamkeit ihrer Vakzine von 90 bis 95 Prozent. Schon aus den Prüfphasen I und II gebe es Daten, die sehr zuversichtlich machten, hieß es dazu beim PEI. Es sei davon auszugehen, dass sich dies in der laufenden Phase 3 mit Zehntausenden von Probanden bestätige. Für eine Zulassung in Europa ist das grüne Licht der EU-Kommission nötig. 

Ob der Corona-Impfstoff möglicherweise schon vor Weihnachten kommt, siehst du im Video.

Weitere Infos über den vielversprechenden Impfstoff haben wir in diesem Video zusammengefasst: 

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