Blitzeis lässt selbst Streufahrzeugen keine Chance

- Renate Molitor
Blitzeis lässt selbst Streufahrzeugen keine Chance
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Eisregen und Schnee haben am Sonntag zu Hunderten Unfällen vor allem im Südwesten und in der Mitte Deutschlands geführt. Die Autobahnen 5 , 6 und 8 bei Karlsruhe und Stuttgart wurden mehrere Stunden abschnittsweise gesperrt, wegen der extremen Glätte kamen selbst Streufahrzeuge nicht mehr weiter. Die meisten Unfälle verliefen glimpflich. Der Frankfurter Flughafen meldete wegen Schnee mehr als 140 Flugausfälle. Auch in den kommenden Tagen soll das Winterwetter andauern. Eisregen ist aber nicht mehr prognostiziert


In Baden-Württemberg waren die Straßenverhältnisse am schlimmsten. Auf zentimeterdicken Eisplatten gab es kein Fortkommen mehr. Die Winterdienste waren pausenlos im Einsatz, wie ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium sagte. Vor allem im Raum Stuttgart sorgte das Blitzeis für Verkehrsprobleme, in der Stadt krachte es bis zum Mittag nach Polizeiangaben etwa 100 Mal. Auch den Fußgängern machten die eisglatten Wege zu schaffen. Einige Menschen verletzten sich bei Stürzen.

Zu mehreren Zusammenstößen kam es auf der A 5 bei Karlsruhe sowie auf der A 8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Auf der A 6 wurden bei Sinsheim zwei Menschen bei einer Karambolage mit fünf Autos leicht verletzt.

Im Schwarzwald wurden mehrere abschüssige Strecken nach Unfällen gesperrt. Wie auch in anderen Teilen des Landes mussten dort viele Auto- und Busfahrer ihre Fahrzeuge abstellen und teilweise mehrere Stunden auf die Streufahrzeuge warten. Im Landkreis Tuttlingen stellten viele Taxi-Unternehmen und Busse den Dienst ein. Auch Abschleppdienste konnten nicht mehr arbeiten. Vier Streufahrzeuge waren dort in Unfälle verwickelt. Im Enzkreis kam ein Streufahrzeug von der Straße ab und kippte um. Dort wurden bei 55 Unfällen vier Menschen leicht verletzt.

Auch in Nordrhein-Westfalen, Hessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz wurde vor Glätte bis in die Abendstunden gewarnt. Autofahrer sollten Vorsicht walten lassen und, wenn möglich, den Wagen gleich stehen lassen, sagte ein Sprecher der Polizei in Ludwigshafen.

Flugausfälle in Frankfurt

Schnee und überfrierende Nässe führten am Flughafen Frankfurt am Main zu Flugausfällen. Am Sonntag mussten rund 140 Flüge gestrichen werden, wie eine Sprecherin des Betreibers Fraport sagte. "Betroffen sind Flüge innerhalb Deutschlands und Europas." Die Zahl könne noch steigen. Hinzu kämen zahlreiche Verspätungen, weil die Flugzeuge vor dem Start enteist werden müssten. Passagiere sollten sich rechtzeitig bei ihrer Fluggesellschaft informieren und mit ausreichend Vorlauf am Flughafen einchecken, sagte die Fraport-Sprecherin. Am Samstag waren 17 Flüge wegen des Wetters annulliert worden.
 

Immerhin sind die Streusalzlager noch prall gefüllt: "Wir haben für diesen Winter so viel Streusalz wie noch nie gebunkert", sagte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Bundesweit lägen in der sogenannten Streusalzreserve 100.000 Tonnen für die Bundesautobahnen. Insgesamt hätten die Länder 1,7 Millionen Tonnen Streusalz für überregionale Straßen eingelagert. Damit seien Bund und Länder "gegen große Rutschgefahren" hervorragend gewappnet.

Keine Wetteränderung in Sicht

Der Winter bleibt Deutschland auch in den kommenden Tagen erhalten.

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