Ausnahmezustand auf den Philippinen: Viele Tote nach schwerem Erdbeben

- Redaktion - Quelle: Maria Baur mit dpa
Über 60 Tote bei schwerem Erdbeben auf den Philippinen
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Auf den Philippinen herrscht nach einem schweren Erdbeben Ausnahmezustand. Panik, Erdrutsche und überall Trümmer - und die Zahl der Toten steigt. Vor Krankenhäusern reihen sich Leichensäcke.

Ein schweres Erdbeben hat auf den Philippinen mindestens 72 Menschen das Leben gekostet. Bernardo Rafaelito Alejandro IV vom Zivilschutz des Landes sagt, er hoffe, dass die Zahl der Toten im zweistelligen Bereich bleiben würde. Mindestens 300 Menschen wurden verletzt. Ein Sprecher des Zivilschutzes sagte, es gebe derzeit offiziell keine vermissten Personen.

Beben mit Stärke 6,9 und 600 Nachbeben 

Das Erdbeben der Stärke 6,9 hatte den südostasiatischen Inselstaat laut US-Erdbebenwarte USGS am späten Dienstagabend (Ortszeit) vor den Küsten der Inseln Cebu und Leyte in geringer Tiefe von nur zehn Kilometern erschüttert. Nach Angaben des philippinischen Instituts für Vulkanologie und Seismologie kam es bisher zu mehr als 600 Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 4,8. Kurzzeitig war am Dienstagabend vor einem möglichen Tsunami mit bis zu einem Meter hohen Wellen gewarnt worden - später gab es aber Entwarnung.

Die Provinzen Cebu und Leyte sind dicht besiedelt, hier leben insgesamt fast sechs Millionen Menschen. Sie liegen im Zentrum der Philippinen, mehr als 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Insgesamt sind mehr als 170.000 Menschen von der Naturkatastrophe betroffen. Hunderte Häuser stürzten ganz oder teilweise ein.

Erdbeben hat Erdrutsch ausgelöst: Viele Tote

Alejandro vom Zivilschutz sprach von verheerenden Folgen des Erdbebens im Land: "Wir glauben, dass dieses Erdbeben eine große Katastrophe ausgelöst hat", sagte er. "Es gibt immer noch Nachbeben, und viele wollen nicht in ihre Häuser zurückkehren, insbesondere in Bogo City." In der Küstenstadt gab es die meisten Opfer: Laut Katastrophenschutz starben hier mindestens 30 Menschen bei einem Erdrutsch.

Sporthalle eingestürzt: Viele Todesopfer hatten gerade Basketball gespielt

In der Stadt San Remigio kamen Berichten zufolge 22 Menschen ums Leben. Mehrere starben während einer Sportveranstaltung. "Die Opfer spielten Basketball in der Sporthalle, als diese einstürzte", sagte Polizeichef Jan Ace Elcid Layug. Auch gab es Sorge, dass das Beben einen Tsunami ausgelöst haben könnte: "Wir hatten Angst, weil San Remigio an der Küste liegt", sagte Vize-Bürgermeister Alfie Reynes.

Viele Gebäude stürzten ein: Behörden melden viele Verletzte

Such- und Rettungsaktionen hätten derzeit Priorität, betonte Alejandro. "Wir befinden uns noch in der goldenen Stunde. Wir können noch mehr Leben retten." Viele Gebäude stürzten durch die Erdstöße ein, und die Stromversorgung wurde unterbrochen. Straßen waren mit Trümmern übersät und hatten Risse.

Leichensäcke vor Krankenhaus aufgereiht

Vor dem Cebu Provincial Hospital, dem wichtigsten Krankenhaus von Bogo City, lagen Leichensäcke aufgereiht. "Es ist ein sehr trauriger Anblick", sagte Ainjeliz Orong von der Provinzverwaltung. Alle Patienten mussten aus dem beschädigten Gebäude evakuiert werden und wurden zunächst in Zelten untergebracht.

Dramatische Szenen auf Social Media

Videos und Fotos in sozialen Medien zeigten das Chaos, darunter beschädigte Gebäude, Kirchen, sowie Menschen, die panisch auf die Straßen rannten. In einem Video sind verängstigte Personen zu sehen, die unter einem Tisch Schutz suchen und beten, während in einem Einkaufszentrum die Decken einstürzen. Ein anderes zeigt Roller und Autos, die auf einer schwankenden Brücke anhalten. Die Aufnahmen können nicht verifiziert werden. 

Eine Kirche wird beim Erdbeben zerstört

Autobahn von Erdrutsch blockiert

In der Stadt Tabuelan wurde eine Autobahn durch einen Erdrutsch blockiert, während in der Stadt Consolacion ein Feuer in einem Einkaufszentrum ausbrach, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte.

 Zuletzt wurden die Philippinen von Taifunen getroffen

Erst letzte Woche wurden die Philippinen von den Taifunen BUALOI und RAGASA getroffen, die viele Menschen das Leben kostete und Verwüstung im Land zurücklies. Hunderttausende Menschen mussten in verschiedenen Regionen des südostasiatischen Inselstaates ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden.

Philippinen liegen auf Pazifischen Feuerring

Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, der den Pazifik von drei Seiten umgibt. Es ist die geologisch aktivste Zone der Erde, die häufig von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht wird. Denn hier treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander - es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen.

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