Asiatische Hornisse in Deutschland: Wie gefährlich ist sie?

- Sabrina Fuchs
Asiatische Hornisse breitet sich aus: Ist sie gefährlich?
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Die Asiatische Hornisse wurde bereits mehrfach in Deutschland gesichtet. In anderen europäischen Ländern verbreitet sie sich schnell. Doch ist das exotische Insekt aus Südostasien gefährlich?

Die Asiatische Hornisse sorgt seit einiger Zeit immer wieder für Schlagzeilen. Die invasive Art breitet sich in Europa mehr und mehr aus. Bei Imkern ist dieser Exot ebenfalls sehr unbeliebt. Denn die Honigbiene ist für die Asiatische Hornisse eine willkommene Beute. Doch wie gefährlich ist sie? 

Asiatische Hornisse ist nicht gleich Asiatische Riesenhornisse 

Vorab muss betont werden: Bei der hier beschriebenen, nach Europa eingeschleppten, Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) handelt es nicht um die Riesenhornisse (Vespa mandarinia), die gelegentlich als "Honigbienenkillerin" und auch für den Menschen gefährliche Art Schlagzeilen machte.

Dies betont der Naturschutzbund (NABU) auf seiner Webseite. Die Riesenhornisse Vespa mandarinia kommt in Deutschland bislang nicht vor.

Wie brutal die Riesenhornisse jedoch ihre Beute tötet, siehst du in diesem Video:

Bienensterben: So brutal töten Riesenhornissen ihre Beute
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Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus 

Die Vespa velutina stammt aus Südostasien und breitet sich seit einigen Jahren auch in Europa immer weiter aus, wie der NABU berichtet. 

Seit ihrem Erstauftreten 2004 hat die Asiatische Hornisse inzwischen weite Teile Frankreichs besiedelt. Auch in Belgien und den Niederlanden, auf der Iberischen Halbinsel und in Italien gibt es Nachweise. Aber auch in Deutschland gab es schon Funde: Den ersten Nachweis gab es 2014 in Waghäusel bei Karlsruhe (Baden-Württemberg), im Herbst 2019 gab es einen Fund in Südhessen.

Überraschend war der Lebendfund einer Asiatischen Hornisse im September 2019 in Hamburg, was der bisher nördlichste Nachweis der wärmeliebenden Art ist.  

Untersuchungen in Frankreich ergaben eine durchschnittliche jährliche Ausbreitungsgeschwindigkeit von 78 Kilometern. Da die Nester meist viel zu spät erkannt werden, ist eine Bekämpfung der Ausbreitung schwierig. 

So kam die Asiatische Hornisse nach Europa 

"Die Asiatische Hornisse wurde vermutlich mit asiatischen Importwaren eingeschleppt", so NABU-Expertin Melanie von Orlow. Aufgrund des Klimawandels werden die Winter milder, weshalb auch exotische Arten in Europa stabile Populationen bilden können. Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zeigt, dass sie mit dem europäischen Klima gut zurechtkommt und hier kaum von Fressfeinden gestört wird. 

Im Gegensatz zur rot-braunen europäischen Hornisse ist die asiatische Verwandte schwarz mit orangener Stirn. Außerdem ist sie mit 2,5 Zentimetern Körperlänge etwas kleiner als unsere heimische Hornissen-Art.

Zu exotischen Arten, die sich in Europa ausbreiten, zählt unter anderem auch die Hyalomma-Zecke. Mehr über tropische Zecken erfährst du im Video: 

Asiatische Hornisse in der "Unionsliste" invasiver Arten

In der "Unionsliste" invasiver Arten benennt die EU Tier- und Pflanzenarten, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können. 2016 wurde die Asiatische Hornisse in die Liste mit aufgenommen.

Nach Vorgaben der EU sind die Behörden gehalten, die Verbreitung des für den Klimawandel bestens ausgestatteten Bienen-Räubers einzudämmen. 

Einfluss auf die heimische Fauna?

Oftmals haben Einschleppungen von exotischen Tieren laut NABU negative Folgen für fremde Lebensräume. In Frankreich versucht man die Asiatische Hornisse deshalb unter anderem durch großangelegte Fangaktionen mit beköderten Flaschen zurückzudrängen. In Deutschland wäre ein solches Vorgehen nicht gestattet, da in den Flaschen auch unzählige heimische und bedrohte Insekten ums Leben kommen. 

Im Gegensatz zur Europäischen Hornisse verfüttern die asiatischen heimische Honigbienen an ihre Larven. Eine große Gefahr für heimische Arten sieht die NABU-Expertin trotzdem nicht. Zwar kann die Asiatische Hornisse ganze Bienennester zerstören, jedoch passiert das eher selten.

Ist die Asiatische Hornisse gefährlich für Menschen?

Das Tier aus der Familie der Wespen ist laut NABU für den Menschen nicht gefährlicher als die einheimische Hornissen. Sie sticht ebenfalls nur zu, wenn sie sich bedroht fühlt. Hält man sich von den Insekten fern und reagiert nicht hektisch, stechen sie in der Regel auch nicht zu. Auch das Gift ist gleichzusetzen mit dem der heimischen Hornisse.

Gefährlich wird es natürlich, wenn man ist allergisch ist. Dann kann auch ein Stich der Asiatischen Hornisse im schlimmsten Fall zu Atemnot führen.

Die Nester der Asiatischen Hornisse befinden sich meist höher als die der heimischen, oft in Baumkronen in über zehn Meter Höhe. Ein Volk der Asiatischen Hornisse zählt mehr Tiere als das der Europäischen. So können in einem Volk mehrere Tausend Tiere leben, wohingegen ein Volk der einheimischen Hornisse aus etwa 400 bis 700 Individuen besteht.

Wie gefährlich die heimische Hornisse für Menschen übrigens tatsächlich ist, kannst du hier nachlesen:  

So gefährlich sind Hornissen wirklich

Hornissennest nicht selbst entfernen! 

Falls du ein Hornissennest an deinem Haus entdeckst, darfst du es nicht selbst entfernen oder gar zerstören. In Deutschland sind Hornissen nämlich besonders geschützt. Fachleute müssen erst prüfen, ob die Hornissenart unter Artenschutz fällt.  

Für das Fangen, Verletzen oder Töten von geschützten Hornissen wird ein Bußgeld von 50.000 Euro fällig. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren verhängt werden.    

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