Denn wenn Zigarettenrauch mit chemischen Bestandteilen der Raumluft oder Oberflächen reagiert, entsteht eine potenziell krebserregende Substanz, wie US-Forscher herausfanden. Diese Verbindung mit dem Kürzel NNA löst in Zellkulturen DNA-Schäden aus. Gerade bei Kindern könnte ein Kontakt mit diesem Rauch-Schadstoff daher langfristig das Krebsrisiko erhöhen, warnen die Forscher.
Wer kennt das nicht: Man betritt eine Wohnung oder ein Hotelzimmer, in dem häufig geraucht wurde, und schon beim ersten Atemzug macht sich dies in einem unangenehm abgestandenen Tabakgeruch bemerkbar. Der Qualm hängt in Gardinen, Sofabezügen und selbst in der Kleidung, wenn man einen Abend in verrauchter Umgebung verbracht hat. Lange Zeit galt dieser Rauchgestank schlimmstenfalls als lästig. Doch vor einigen Jahren fanden Forscher heraus, dass einige der mehr als 4.000 Inhaltsstoffe des Tabakrauchs nicht nur lange in der Raumluft hängen bleiben – sie reagieren dort auch mit anderen Luftschadstoffen wie Ozon oder Stickoxiden. Dabei aber entstehen neue chemische Verbindungen, die ebenfalls gesundheitsschädlich sein können und die sich als "Rauch aus dritter Hand" in Möbel und anderen Objekten ablagern.
Als besonders gefährlich könnte sich dabei ein spezieller Folgestoff des Rauchs erweisen, wie Bo Hang vom Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) und seine Kollegen nun nachweisen. Dabei handelt es sich um ein tabakspezifisches Nitrosamin, kurz NNA genannt, das aus der Reaktion von Nikotin mit Stickstoffverbindungen entsteht. "Diese Substanz fehlt in frischem Tabakrauch", erklären die Forscher. In ihren Experimenten prüften sie, wie das NNA auf menschliche Zellen in Zellkultur wirkt. Dazu gaben sie die gelöste Substanz in einer Konzentration von 0,01 bis 100 Millimol für 24 Stunden zu den Zellen – diese Dosierungen gelten als nicht akut zellgiftig, wie die Wissenschaftler betonen. Mit Hilfe von verschiedenen Analysemethoden wie der Flüssigkeits-Chromatografie, Massenspektrometrie und Kernspintomografie untersuchten sie anschließend das Erbgut in den so behandelten Zellen.
Am meisten durch die Rauchreste gefährdet könnten nach Angaben des Forschers Kleinkinder sein: Sie krabbeln am Boden umher und nehmen ihre Hände oder Gegenstände in den Mund. Dabei können sie mit diesen Chemikalien in Kontakt kommen und Teile davon aufnehmen. Wegen ihrer geringen Körpergröße und frühen Entwicklungsstadium seien sie aber besonders anfällig für Umweltgifte, wie Hang betont. Er empfiehlt daher Eltern dringend, nicht in der Wohnung zu rauchen und auch ihre Kinder nicht in verrauchten Räumen spielen zu lassen. Ist ein Raum schon durch alten Tabakrauch verunreinigt, dann hilft nur neu streichen, staubsaugen und am besten alle Bezüge und Gardinen waschen oder erneuern – ein gründlicher Frühjahrsputz.
(Bo Hang (Lawrence Berkeley National Laboratory, Berkeley) et al., 247th National Meeting & Exposition of the American Chemical Society (ACS)/wissenschaft.de/sw)
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