Das Jahr 2014 startetet startete sehr mild. Ursache dafür war eine extreme Kältewelle im Nordosten Kanadas und der USA. Die Kaltluft floss über Neufundland über den milden Atlantik aus, wo sich in der Folge immer wieder kräftige Tiefdruckgebiete bildeten, die auf ihrer Vorderseite mit einer südlichen Strömung warme subtropische Luft nach Europa führte. Höhepunkt der frühlingshaften Witterung war der 9. Januar, als in Süddeutschland vielerorts Höchsttemperaturen über 16 Grad gemessen wurde.
Diese Wetterlage hielt im Wesentlichen den ganzen Winter über an. Nur in der 2. Januarhälfte wurde diese Strömung kurzzeitig durchbrochen, als ein Skandinavienhoch mit einer nordöstlichen Strömung sibirische Kaltluft in den Nordosten führte, die dort für etwa 2 Wochen für frostige Temperaturen sorgte. Im Westen kam die Kälte nie richtig an, somit erlebten wir in Deutschland einen der wärmsten Winter des letzten Jahrhunderts. Größere Niederschläge gab es nicht, sodass der Winter am Alpennordrand und in den Mittelgebirgen extrem schneearm ausfiel. Im Tiefland gab es an vielen Orten überhaupt keinen Schnee.
Deutlich zu warmes Frühjahr
Auch das Frühjahr war durch oft lang andauernde Hochdrucklagen mit häufiger Warmluftzufuhr deutlich zu warm. Dabei gestaltete sich besonders der März über längere Zeit sehr trocken. Die Vegetation war der Jahreszeit deutlich voraus. Kurz vor Ostern kam es Mitte April nochmals zu einem Kaltlufteinbruch, der ein paar Zentimeter Schnee in den Mittelgebirgen und Nachtfröste bis in tiefe Lagen brachte. Diese Fröste richteten an der bereits fortgeschrittenen Vegetation in manchen Gebieten größere Schäden an.
Trockener Juni
Der Juni verlief durch häufige Hochdrucklagen relativ trocken. Dennoch gab es einige schwere Gewitterlagen. Hervorzuheben ist hierbei das Unwetter am Pfingstmontag am 9. Juni. An diesem Tag befand sich eine markante Luftmassengrenze über Westeuropa. Deutschland lag im Einflussbereich sehr warmer und schwüler Luft mit Temperaturen von bis zu 38 Grad. Dabei bildeten sich im Tagesverlauf östlich der Luftmassengrenze schwere Gewitter über Ostfrankreich, die sich angefacht durch starke Höhenwinde in einer kräftigen Gewitterlinie organisierten. Diese Gewitterlinie überquerte am Abend und in der Nacht zum 10.6. mit Sturmböen Norddeutschland. Am heftigsten betroffen war jedoch das Ruhrgebiet, wo verbreitet Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 144 km/h auftraten.
Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt. Der Verkehr wurde lahm gelegt. Dies war eine der schlimmsten Gewitterlinien, die in den letzten 50 Jahren NRW überquert hat.
Tiefdruckgebiete am Ruder
Im Juli und im August stellte sich die Großwetterlage um. Tiefdruckgebiete setzten sich über Mitteleuropa fest. Immer wieder entwickelten sich kräftige Gewitter, die sich kaum verlagerten und lokal sehr große Regenmengen produzierten. Somit kam es immer wieder zu Überflutungen von Straßen und Unterführungen und voll gelaufenen Kellern. Besonders schlimm getroffen hat es am 28.7. Münster in Westfalen. Ein stationäres Gewitter lud extreme Regenmengen ab und verwandelte Straßen in reißende Bäche. Eine Station des Landesumweltamtes NRW registriere 292 mm in 7 Stunden.
Diese Wetterlage führte dazu, dass besonders der Juli in Deutschland deutlich zu nass wurde. Der Juli und besonders der August waren im Vergleich zu den Sommern der letzten Jahre auch etwas zu kühl.
Sommerlicher September
Dafür gestaltete sich der September recht warm. Häufige Warmluftvorstöße aus Südwesten sorgten oft noch für sommerliche Temperaturen. Auch die Gewittersaison ging im September in die Verlängerung. Einen ersten richtigen Kaltlufteinbruch gab es am 22.09. Dabei gab es den ersten Schnee auf den höchsten Gipfeln der südlichen Mittelgebirge.
Im Oktober und November stellte sich eine ähnliche Wetterlage wie im vergangen Winter ein. Auf der Vorderseite eines Atlantiktiefs gelangte oft sehr warme Luft nach Deutschland. So wurde im Oktober häufiger die 25 Grad Marke geknackt. Auch Anfang November gab es nochmals Temperaturen von bis zu 23 Grad. Es schien so, als würde der Sommer nie zu Ende gehen. Als Herbstorkan blieb Ex-Hurrikan GONZALO in Erinnerung. Er brachte in Verbindung mit einer Gewitterlinie am 21.10. Orkanböen im Flachland. Sonst blieb die Sturmsaison relativ ruhig. Erst Mitte Dezember lebten die Stürme in Mitteleuropa wieder auf. Die Orkantiefs ALEXANDRA und BILLIE richteten jedoch nur vergleichsweise geringe Schäden an.
Dominante Westwetterlage
Nachdem es Anfang Dezember bei andauerndem Hochnebel und leichten Frostgraden auf vielen höher gelegenen Mittelgebirgslagen zu starkem Reifbruch kam, sodass Straßen und Wälder gesperrt werden musste, stellte sich ab Mitte Dezember eine sehr milde Westwetterlage ein, die für Schneemangel in den Mittelgebirgen und in den Alpen sorgte. Die Temperaturen waren so hoch, dass selbst die Kunstschneeproduktion unterhalb von 2000 m kaum möglich war.
Winterlich ab Weihnachten
Der Wetterumschwung kam schließlich zu Weihnachten. Die Strömung drehte auf West bis Nordwest und führte kalte Polarluft heran. Das Schneetief HILDRUD brachte im Westen und in der Mitte am 27.12. größere Neuschneemengen von 5 bis 10 cm, in einigen Mittelgebirgen teils über 20 cm. Danach floss arktische Kaltluft ein, sodass in der Nacht zum 29.12. die kälteste Temperatur mit -24,9 °C in Altheim in der schwäbischen Alb gemessen wurde. Weitere Schneefälle sorgten dafür, dass ein Großteil von Deutschland zumindest unter einer dünnen Schneedecke lag.
Dennoch war der Dezember 2014 deutlich zu warm. Mit 2014 endet in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen.
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