Waldbrandgefahr spitzt sich zu! Hier sollte jetzt nicht mehr gegrillt werden

- Quelle: dpa/wetter.com
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Endlich wieder das sommerliche Wetter genießen: Viele zieht es ins Freie zum Grillen und Chillen. Gleichzeitig werden die Waldbrände wieder mehr, die Bedrohung in vielen Regionen wächst. 

Hohe Temperaturen, wenig Regen: So schön das Sommerwetter für die Menschen in Deutschland ist, für Wälder birgt es die Gefahr von Bränden. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigte für das Wochenende einschließlich Freitag alarmierende rote bis dunkelrote Flecken. Der Index rase auf die höchste Waldbrandwarnstufe zu, sagte ein DWD-Sprecher. 

Die Wetteraussichten im Detail erfährst du im Video am Anfang des Artikels.

Diese Regionen in Deutschland sind besonders gefährdet 

Vor allem im Nordosten Deutschlands ist die Gefahr sehr hoch. Dort sind die obersten Bodenschichten zu trocken. Auch immer wieder aufkommender Wind kann einen möglichen Brand schnell größer werden lassen. DWD-Waldbrandexperte Christopher Böttcher fasst es so zusammen: Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Niederschläge, Temperatur und Sonneneinstrahlung sind wichtige Faktoren. 

Überwiegend dunkelrot eingefärbt ist der Osten Deutschlands, für sämtliche östlichen Länder von Mecklenburg-Vorpommern über Berlin bis Thüringen gilt zu großen Teilen die höchste Warnstufe. Auch im Fall von Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gab es am Freitag dunkelrote Flecken auf der Gefahrenkarte.

Schon kleine Unachtsamkeiten wie aus dem Autofenster weggeworfene Zigarettenkippen könnten zu Bränden führen, warnte der Waldbrandbeauftragte des Landes, Raimund Engel. Zudem sei vielerorts gemäht worden. Das oft liegen gelassene Gras sei angetrocknet und häufig Zündmaterial. Vor einem Jahr hatte das Umweltministerium im Juni bereits mehr als 160 Brände gezählt. 

"Die Lage wird sich noch zuspitzen"

Brandenburg ist Jahr für Jahr besonders stark von Waldbränden betroffen, denn häufig regnet es in dem Bundesland nicht, wenig oder nur sehr lokal. Kommen die Winde aus dem Norden, sorgen Skandinaviens Gebirge dafür, dass nur noch eine trockene Strömung in Brandenburg ankommt, wie ein DWD-Meteorologe erklärte. Aus dem Südwesten stauten sich Gewitter meist über dem Mittelgebirge, Wolken regneten sich ab, nur noch ein kleiner Restniederschlag komme in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg an. Das Land um Berlin leidet zudem unter den sandigen Böden, die den Regen nicht lange halten können. 

Laut Engel gilt in 13 der 14 Landkreise mittlerweile die höchste Gefahrenstufe 5. "Die Lage wird sich noch zuspitzen", sagte Engel am Donnerstag mit Blick auf die Temperaturen der kommenden Tage mit bis zu 37 Grad. Er geht davon aus, dass am Freitag landesweit die höchste Waldbrandwarnstufe ausgerufen wird. Die Gefahr von Bränden bestehe flächendeckend - vom Barnim bis in den Süden. 

Auch in anderen Bundesländern steigt die Gefahr  

Auch in anderen Ländern wie Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Niedersachsen nimmt die Gefahr von Waldbränden mit jedem Tag zu. Dort wurden bereits die Gefahrenstufen vier und teilweise auch fünf ausgerufen. Wärme allein sage noch nichts über die Gefahr aus, entscheidend sei die fehlende Feuchtigkeit, erläuterte Knut Sierk, Sprecher der Landesforsten in Niedersachsen.  

Einen Überblick über besonders betroffene Regionen gibt der Waldbrandgefahrenindex des DWD:

Quelle: DWD

 

Die Waldbrandzentralen in den Ländern sind ab Gefahrenstufe 3 besetzt und überwachen mit Sensoren das Geschehen. In Brandenburg etwa arbeiten zwei solcher Zentralen in Zossen (Teltow-Fläming) und Eberswalde (Barnim). Innerhalb weniger Minuten können die Mitarbeiter Informationen über Brände an die jeweiligen Leitstellen in den Regionen weitergeben. Diese Sensoren, die die Waldbrände so genau orten, waren ursprünglich für Weltraummissionen gedacht, unter anderem sollte das System Staubwolken auf dem Mars analysieren, wie der Brandenburger Waldbrandbeauftragte Raimund Engel berichtete. 

Vorsicht beim Grillen! 

Vor allem beim Grillen ist gerade höchste Vorsicht angesagt! Viele unterschätzen, wie schnell ein Waldbrand sich in der aktuellen Situation ausbreiten kann. "Die überwiegende Mehrheit der Waldbrände werden durch fahrlässiges Verhalten verursacht", berichtete Renke Coordes, Sprecher das Staatsbetriebes Sachsenforst. Deshalb sei es wichtig, in diesen Gebieten nicht zu rauchen, zu grillen oder Lagerfeuer zu entzünden. 

Ein besonderes Problem sind Einweggrills, die vielfach zurückgelassen werden. "Das ist wirklich ein Fluch", erklärte Sierk, "die Stulle für die Wanderung ist besser als das Steak im Wald zu grillen."

Das richtige Verhalten bei einem Waldbrand

Entspannung erst Anfang nächster Woche 

Entspannung ist nach DWD-Angaben aktuell erst am Wochenende mit zunehmender Gewitterwahrscheinlichkeit in Sicht. Eine großflächige Gewitterfront, die der aktuellen Hitzewelle ein Ende bereite, werde aber erst Anfang der Woche erwartet und berge auch Unwetterrisiken. 

Auslöser, Risiken und Verhalten: Was du über Waldbrände wissen musst

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