USA: Trend zur Fettleibigkeit teilweise gestoppt

- Alexander Marx
USA: Trend zur Fettleibigkeit teilweise gestoppt
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Teenager aus ärmeren Familien nehmen dagegen weiter zu, wie aus einer Untersuchung von Forschern der Harvard-Universität hervorgeht, die in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht wurde. Hauptgründe für Gewichtszunahme sind demnach Bewegungsmangel und falsche Ernährungsgewohnheiten.
  
Soziale Schere klafft auseinander
Die Wissenschaftler werteten zwei frühere Erhebungen in den USA aus und bezogen sowohl das Einkommen als auch die Bildung der Eltern in ihren Vergleich mit ein. Zutage trat ein frappierender Klassenunterschied: Während das Gewicht bei Kindern von Eltern mit Hochschulabschlüssen seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts im Schnitt verringerte, sei der Nachwuchs von Vätern und Müttern mit einfacher Schulbildung immer dicker geworden. Ähnlich klaffte die soziale Schere demnach auseinander, wenn das Familieneinkommen zum Maßstab genommen wurde. Zwischen ethnischen Gruppen wurde nicht unterschieden.
 
Fettleibigkeitsrate stagniert 
Die gegenläufigen Trends gleichen sich in der Gesamtschau offenbar aus: Seit 2003/2004 stagniert die Fettleibigkeitsrate unter 12- bis 17-Jährigen in den USA nach offiziellen Statistiken bei rund 17 Prozent. Zuvor hatte sich der Anteil übergewichtiger Jugendlicher in dieser Altersgruppe seit Ende der 1980er Jahre nahezu verdoppelt.
  
Sport treiben bleibt A und O
"Körperliche Betätigung ist der unterscheidende Faktor", kommentierte Ko-Autorin Kaisa Snellman den in der Studie herausgearbeiteten Klassenunterschied. "Gebildete Familien treiben viel eher Sport, gehen trainieren, Radfahren oder Wandern", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Außerdem könnten sich viele ärmere Familien gesunde Lebensmittel kaum leisten.
 
Zu wenig Supermärkte in Laufentfernung 
Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums lebt ein Zehntel der Bevölkerung in einkommensschwachen Gegenden und hat keine Supermärkte in Laufentfernung. Den Studienautoren zufolge erledigen sie ihre täglichen Einkäufe deshalb besonders häufig in Tankstellen, Fast-Food-Restaurants und schlecht sortierten Straßenläden, "die vor allem Nahrungsmittel mit viel Fett, Zucker und Salz verkaufen".
  
(Quelle: AFP/mk/ao)

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