Unwetterbilanz: Sturm GISELA bringt Hochwasser und stürzt Bäume um

- Quelle: dpa/wetter.com
An der Ostsee gibt es eine Sturmflut.
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Nach dem Hochwasser an der Ostsee durch Sturm GISELA wird das Ausmaß der Schäden untersucht, etwa an den Deichen. Von den Stränden hat der Sturm Sand ins Meer gespült.

Sturmtief GISELA hat am Mittwoch die Wasserstände an der Ostsee deutlich steigen lassen. An Land warf der stürmische Wind Bäume um. 

Aufräumen und Schadensbegutachtung nach Sturm GISELA

Nach dem Hochwasser an der Ostseeküste wegen Sturmtief Gisela stehen an diesem Donnerstag die Schäden im Fokus. Besonders betroffen war in Mecklenburg-Vorpommern der Landkreis Vorpommern-Greifswald. Dort wurde am Mittwoch wegen der steigenden Wasserstände die Alarmstufe 2 ausgelöst. Bei der zweiten von vier Alarmstufen sollten die Deiche auf Schäden kontrolliert werden, teilte das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) mit.

Medienberichten zufolge rechnet Lubmins Bürgermeister Axel Vogt mit Flutschäden am neu aufgeschütteten Strand. Am Donnerstagvormittag soll es eine Bauberatung geben.  

Sturmflutwarnung verlängert

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) verlängerte die Sturmflutwarnung an der Ostsee bis zum Donnerstag. Demnach ist an der gesamten deutschen Ostseeküste mit Wasserständen von 1,20 Meter über dem mittleren Wasserstand zu rechnen.

In der Lübecker und Wismarer Bucht sowie im Greifswalder Bodden sind Wasserstände bis 1,40 Meter über dem mittleren Wasserstand möglich. Im Verlauf des Tages werden weiter Wasserstände von einem Meter bis 1,30 Meter über Normal erwartet, wie es hieß. 

Sturm GISELA: Bäume stürzen auf Straßen und Gleise

Betroffen war vor allem der Landkreis Vorpommern-Greifswald, dessen Rettungsleitstelle bis zum Nachmittag mehr als 60 Einsätze wegen umgestürzter Bäume auf Straßen und Schienen meldete. Im Bereich Stralsund waren nach Polizeiangaben Bäume auf zwei Autos gestürzt. 

Auf der Insel Rügen mussten bei Serams und Middelhagen die Straßen zeitweise gesperrt werden, um Bäume wegzuräumen. Verletzt wurde niemand. Mit Windböen bis zu Stärke 9 herrschte auf Rügen der stärkste Sturm.

Sturmflut-Höhepunkt gegen Mittwochabend

Teile des Stralsunder Hafens standen bereits am Vormittag unter Wasser. "Der Pegel steigt etwa alle zehn Minuten um einen Zentimeter an", sagte ein Sprecher der Stadt. Das Wasser stand da knapp einen Meter über Normal, 20 Zentimeter wurden noch erwartet. 

Medienberichten zufolge reichte es in Lauterbach auf Rügen bis an die Kaioberkante. In Ueckermünde stieg der Pegel der Uecker an. In Rostock-Warnemünde schwappte das Wasser über die Mittelmole.

Warnemünde, Best Western Hotel

Fährbetrieb auf der Ostsee eingestellt

Reedereien stellten ihren Fährbetrieb ein, etwa zwischen Stralsund sowie Schaprode auf Rügen zur Insel Hiddensee. Die Oderhaff Reederei Peters, die von Ueckermünde zur Insel Usedom und nach Stettin fährt, ließ laut ihrer Internetseite alle Schiffsfahrten ausfallen. Die Schweden-Schnellfähre von Sassnitz-Mukran nach Ystad wurde der Reederei FRS Königslinjen zufolge für Donnerstag abgesagt, am Mittwoch verkehrte sie fahrplanmäßig ohnehin nicht. Die Ostseefähren von Stena Line aus Rostock fuhren.

Auch in Kiel sorgt der Oststurm für Hochwasser. Die Fährlinie zwischen Kiel und Holtenau habe ihren Betrieb bereits eingestellt, sagte eine Sprecherin der Verkehrsgesellschaft. Auch die Fördetörn genannte Hafenrundfahrt falle wegen des Hochwassers am Mittwoch aus.

Unsere HD Live Webcam zeigt die aktuelle Lage in Kiel: 

Kiel - Altstadt - Schwedenkai

Hausbesitzer am Hafen sichern Hab und Gut

Wegen des stetig steigenden Wasserstandes haben Hausbesitzer in Stralsund ihre Häuser in Hafennähe vorsorglich gesichert. Sie stellten sogenannte Schotten auf, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung sagte. In Wismar stellte die Feuerwehr Sandsäcke zur Verfügung. 

Der Höchststand des Hochwassers wird nach Angaben des Wetterstudios Hiddensee zwischen 18 und 20 Uhr erwartet. Der Sturm der Stärke 8 bis 9, vereinzelt 10, sollte nach dem Höhepunkt am Nachmittag langsam abflauen. 

Meterhohe Wellen - Ostseestrand überspült

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) erneuerte am Mittwochnachmittag seine Sturmflutwarnung. Demnach wurden an der gesamten Ostseeküste Wasserstände bis 1,1 m über dem mittleren Wasserstand erwartet. In der Lübecker, Wismarer und Pommerschen Bucht seien Wasserstände bis 1,3 Meter und im Greifswalder Bodden bis 1,4 Meter über dem mittleren Wasserstand möglich.

Touristen in den Küstenorten genossen das Schauspiel der stürmischen Ostsee. So war in Göhren auf Rügen schon am Vormittag der Strand fast ganz überspült. Vor dem Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel bildeten sich trotz des nassen Wetters lange Schlangen. Viele Touristen fotografierten die meterhohen Wellen an der Mole.

Die Stadtverwaltung appellierte an Autobesitzer, ihre Wagen aus dem Hafengebiet zu holen. Zur Not würden die Autos abgeschleppt werden - zum Eigenschutz der Autos und um Umweltverschmutzungen zu vermeiden. Die Eigner von Fischkuttern und Booten kontrollierten noch einmal die Leinen. 

Wie das Wetter in Deutschland weitergeht, siehst du in diesem Video: 

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