Trockenheit, Waldbrände und Lawine: Italien kämpft mit Klimafolgen

- Quelle: dpa
Verheerender Gletscherbruch in Italien - mehrere Tote
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Italien leidet unter Trockenheit. Die Folge: Zahlreiche Waldbrände erschüttern das Land. Für fünf Regionen gilt bereits Dürre-Notstand. Im Norden kämpfen Einsatzkräfte um das Leben von Lawinenopfern.

Italien hat aktuell stark mit den Klimafolgen zu kämpfen – Und das gleich an mehreren Fronten. Seit Wochen machen extreme Trockenheit, Hitze und Dürre dem Land zu schaffen. Wir geben einen Überblick über die aktuelle Lage.

Lawine fordert mindestens 7 Todesopfer

Nachdem es am Sonntag (03.07.2022) zu einem Lawinenabgang in den Dolomiten gekommen ist, geht die Suche nach Verschütteten weiter. Insgesamt fünf Bergsportler:innen werden noch offiziell vermisst. Mittlerweile wurden sieben Tote geborgen. Zwei Deutsche haben den Abgang überlebt und werden aktuell in einem Krankenhaus behandelt. Erste Bilder zu dem Unglück zeigt das Video oben.

Die Ursache für den Lawinen-Abgang ist noch nicht final geklärt. Die in der Region viel zu hohen Temperaturen der letzten Woche werden als mögliche Ursache gesehen. Eine weitere Suche ist aufgrund von Sturm aktuell nicht möglich. Die Gefahr weiterer Lawinen-Abgänge ist allerdings hoch. "Heute weint Italien um die Opfer", sagt Ministerpräsident Mario Draghi bei einem Besuch in der Unglücksregion.

Alles Weitere zu dem Lawinen-Unglück in den Dolomiten findest du hier.

Waldbrände werden zunehmend zum Problem

Weite Teile Italiens erleben seit Wochen eine Dürreperiode mit extremer Hitze. Durch die Trockenheit und starke Winden entfachen immer wieder Wald- und Buschbrände. Bei einem Großbrand in einem Park in Rom, wenige Kilometer vom Vatikan entfernt, mussten mehrere Kinder aus zwei Sportzentren evakuiert werden. Auch einige Anwohner:innen mussten aus ihren Wohnhäusern evakuiert werden.



Im umliegenden Gebiet regnete es zum Teil Asche vom Himmel und eine hohe Rauchsäule war zu sehen. Nach aktuellem Stand wurde glücklicherweise niemand verletzt. Bereits eine Woche zuvor machte ein Brand mehrerer Wohnwagen der Feuerwehr Roms zu schaffen. Auch hier mussten mehrere Menschen aus ihren Häusern evakuiert und untersucht werden.

Wie du dich bei einem Waldbrand richtig verhältst, erfährt du hier.

Löschflugzeuge müssen unterstützen

Der italienische Zivilschutz meldete am Montag (04.07.2022) zudem mehrere Anfragen für die Unterstützung durch Löschflugzeuge. In Sizilien, eine beliebte Urlaubsregion in Italien, gilt in vielen Provinzen aktuell die höchste Waldbrand-Warnstufe.

Die örtlichen Feuerwehren können den etlichen Bränden teilweise nicht mehr Einheit gebieten. Auch aus Süditalien und Venetien kommen entsprechende Anfragen. Fünf Brände konnten unter Kontrolle gebracht werden.

Dürre-Notstand in fünf Regionen

Italiens Regierung hat wegen der gravierenden Trockenheit in fünf Regionen des Landes den Notstand beschlossen. Bis zum 31. Dezember 2022 gilt demnach in der Lombardei, dem Piemont, der Emilia-Romagna, Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien im Zusammenhang mit dem Wassermangel der Notstand.

Schlimmste Dürre in Italien seit 70 Jahren

Dies erleichtert es der Regierung, einfacher Gelder und Hilfsmittel zur Bekämpfung der Folgen der Trockenheit in den Alpengebieten und den Gegenden entlang des Flusses Po frei machen. Insgesamt 36,5 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt.

Vor allem Norditalien erlebt derzeit heftige Trockenheit. Große Seen wie etwa der Gardasee führen deutlich weniger Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Der Wasserstand im Fluss Po - der längste Strom Italiens - ging so weit zurück, dass an der Meermündung Salzwasser kilometerweit in das Flussbett drang. Der Pegel ist an manchen Stellen so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr.

Städte schränken Wassernutzung ein

Städte wie Pisa und Verona schränkten unlängst die Wassernutzung ein. So ist es in Verona bis zum 31. August nur gestattet, Trinkwasser zur Nahrungsaufnahme, Körperhygiene und zur Reinigung des Haushalts zu verwenden. Autowaschen oder das Befüllen von Schwimmbädern oder Pools ist beispielsweise verboten.

In Pisa darf Trinkwasser ebenfalls nur noch im Haushalt verwendet werden. Venedig und Mailand drehten sogar einen Teil der Brunnen ab. Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen von 500 Euro. Um eine Trinkwasserversorgung überhaupt noch gewährleisten zu können, werden einige Regionen bereits von LKWs mit Wassertanks beliefert.

Wie du im Alltag einfach Wasser sparen kannst, erklären wir dir hier.

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