Richtig oder falsch? Mindesthaltbarkeitsdatum soll abgeschafft werden

- Steven Garcia
Richtig oder falsch? Mindesthaltbarkeitsdatum soll abgeschafft werden
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Schimmel im Joghurt? Der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums heißt aber nicht: Tödlich bei Verzehr!

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sagt aus, ab wann ein Nahrungsmittel ungenießbar ist. Stimmt das? Natürlich nicht - und genau deswegen möchte die Lebensmittelindustrie eine Reform!

Deutschland ist eine Wegwerfgesellschaft, das gilt vor allem auch für Lebensmittel. Und genau das ist der Lebensmittelbranche ein Dorn im Auge, weil sie durch diesen Fakt in einem schlechten Licht dasteht. Sie moniert ihrerseits die großen Mengen an Essen und Trinken, die zum Teil noch ohne Einschränkung konsumierbar seien, aber dennoch im Mülleimer landen.

Allerdings geben die Vertreter der Branche nicht ausschließlich den Konsumenten die Schuld an diesem Verhalten, auch in den eigenen Reihen wird nach Fehlerlösungen gesucht. So gibt es eine Initiative eines deutschen Managers, das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abzuschaffen. Doch warum soll ausgerechnet das helfen, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren?

Was ist eigentlich das Mindesthaltbarkeitsdatum?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt aus - wie der Name schon suggeriert -, wie lange ein Lebensmittel im Handel mindestens haltbar ist. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist nach §7 LMKV (Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung) beim Verkauf von Nahrung in Fertigpackungen meist ein Mindesthaltbarkeitsdatum anzugeben.

Das MHD ist dabei aber nicht mit dem Verbrauchsdatum zu vergleichen, das wiederrum aussagt, bis zu welchem Zeitpunkt das Produkt "mikrobiologisch unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften behält".

Der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) ist meistens eine Richtlinie für den Verkäufer, bis wann das Produkt im Handel zum Verkauf stehen kann. Es ist aber kein "Ablaufdatum", wie es in vielen Gedanken festverankert ist. Lebensmittel, die korrekt gelagert wurden, sind in der Regel also auch noch nach dem Ablauf des MHD genießbar.

Mindesthaltbarkeitsdatum ist zu unkonkret

Das ist auch genau der Ansatz der Lebensmittelbranche, mit welchem dem sinnlosen Verfall von Nahrungsmitteln entgegengewirkt werden soll. So sollen auf Joghurt, Milch und anderen Produkten zukünftig zwei Daten stehen.

Zum einen ein "Verkaufsdatum", das dem aktuellen Mindesthaltbarkeitsdatum entspricht und ein "Konsumdatum", das dem Verbraucher künftig ein Gefühl gibt, bis wann das Lebensmittel bedenkenlos konsumierbar bleibt.

Menschenverstand über Verfallsdaten

Die größere "Baustelle" ist aber eher, in den Verbrauchern das Gefühl für Lebensmittel wachsen zu lassen. Denn es ist nicht mal nötig, sich auf Daten und Zahlen zu verlassen. Mit dem bloßen Auge und dem Geruchsinn lässt sich schnell erkennen, ob das Nahrungsmittel verdorben oder noch genießbar ist.

Fruchtjoghurts beispielsweise sind oft bis zu drei Wochen nach Ablauf des MHD ohne Gefahr essbar. Und Lebensmittel wie Brot machen sich gern durch Schimmelbildung bemerkbar, wenn sie ungenießbar werden. Ein etwas eingeschränkterer Konsum würde auf unserer Welt schon sehr viel bewirken und viele Probleme etwas abschwächen. Daher sollte jeder seine Einstellung zu Ess- und Trinkbarem überprüfen.

Übrigens: Viele Lebensmittel, von denen man es nicht unbedingt sofort glaubt,  sind sogar gesund, wenn man sie in moderaten Mengen konsumiert. Ein Beispiel zeigt das folgende Video.

Bierkonsum ist gesund - Na dann Prost!?
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