Bombogenese: Historischer Sturm wütet in Norwegen - Zehntausende ohne Strom
Gefährliche Wetterlage über Nordeuropa: Die rapide Intensivierung eines Tiefdruckgebiets über dem Nordatlantik sorgte insbesondere in Norwegen für eine historische Serie von Orkanen.
Es ist die Rede vom stärksten Sturm seit über 30 Jahren: Nachdem bereits Anfang der Woche Orkan DAGMAR Skandinavien mit rekordverdächtigen Windgeschwindigkeiten von 222 Kilometern pro Stunde auf der norwegischen Insel Sørøya traf, steht nun MARGRIT im Fokus.
Das Orkantief, auch bekannt als INGUNN in Norwegen, erreichte am Mittwochnachmittag die zentrale Region Norwegens und setzte seinen Weg am Donnerstag Richtung Norden fort. Die Bevölkerung in Norwegen wurde vor dem Extremwetterereignis gewarnt.
Bus von Straße gefegt: Sturm MARGRIT richtet erhebliche Schäden an
Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 180 Kilometern pro Stunde richtete der Sturm erhebliche Verwüstungen an. In der Nähe einer Kleinstadt nordöstlich von Bergen wurde ein Bus mit 14 Insassen von der Fahrbahn gefegt, wobei laut Polizeiberichten glücklicherweise niemand verletzt wurde.
Der Orkan führte zu einer weitreichenden Lähmung des öffentlichen Lebens: Es kam zu Überflutungen, der Luftverkehr und Fähren mussten ihren Betrieb einstellten. Die Polizei berichtete zudem von erheblichen Schäden, wie zerbrochenen Fenstern, abgedeckten Dächern und zerissenen Stromleitungen. Schätzungsweise 12.000 Haushalte waren ohne Strom. Zudem wurden Schulen, Straßen, Tunnel und Brücken geschlossen.
Das norwegische Institut für Meteorologie veröffentlichte die höchste Warnstufe. Auf der Insel Soemma registrierte die Behörde eine Rekordwindgeschwindigkeit von 195,8 Kilometer pro Stunde. Sigmund Clementz von der Versicherungsgesellschaft If äußerte gegenüber der Zeitung „Verdens Gang“, dass die Kosten für die Sturmschäden derzeit noch nicht abschätzbar seien.
Erste Berichte über die Sturmserie findest du hier:
Bombogenese! Mega-Orkan fegt mit 180 km/h über Europa!
Zahlreiche Notrufe - Höchste Lawinenwarnstufe
Auch Lawinen könnten durch Sturm MARGRIT ausgelöst werden: Die norwegische Direktion für Wasserressourcen und Energie (NVE) rief die höchste Lawinenwarnstufe für einen Großteil Süd- und Mittelnorwegens aus. Die Behörde warnte auch vor Erdrutschen, Schlammlawinen und Sturzfluten.
Ein Polizeisprecher in der Region Trøndelag, Bjørnar Gaasvik, sagte der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, in der Nacht seien 40 bis 50 Meldungen von Menschen eingegangen, die von dem Sturm betroffen waren. Weitere Notrufe würden erwartet.
Orkantief NADINE trifft nun auf Norwegen
Nun intensiviert sich ein neues Tiefdruckgebiet: Orkantief NADINE wird in der Nacht zu Samstag bzw. am Samstag selbst auf Norwegen treffen. Zu erwarten sind verbreitet heftige Orkanböen. Besonders betroffen sind auf mittlerer Höhe der Raum Trondheim sowie die Küstenregionen.
Eine Bombogenese wie diese wurde zuletzt 1992 beobachtet, als ein Neujahrs-Orkan als einer der heftigsten Stürme Norwegens in die Geschichte einging.
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