Neun Todesopfer bei Beben in Japan

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Neun Todesopfer bei Beben in Japan
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Die Einsatzkräfte bei Kumamoto hatten viel zu tun.

Japaner leben wie auf einem Pulverfass. Erneut hat ein schweres Erdbeben die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt heimgesucht. Dabei gab es mehrere Tote.

Beim schwersten Erdbeben seit fünf Jahren in Japan sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 1100 Menschen wurden bei dem Beben im Südwesten Japans verletzt, mehr als 50 davon schwer, wie die Einsatzkräfte am Freitag (15.04.2016) bekanntgaben. Zehntausende Anwohner brachten sich in Notunterkünften in Sicherheit, viele verbrachten die Nacht unter freiem Himmel. Etwa 3000 Einsatzkräfte von Polizei, Militär und Feuerwehr waren im Einsatz.

Große Schäden
Rund zwei Dutzend Wohnhäuser sowie Betonmauern stürzten ein, stellenweise brachen Feuer aus. In Tausenden Häusern fiel die Strom- und Wasserversorgung aus.

Mehrere große Unternehmen wie die Autobauer Toyota und Honda und der Elektronikriese Panasonic stellten vorübergehend ihre örtlichen Fertigungslinien ein. Fernsehbilder zeigten aufgerissene Straßen, der Bahn- und Flugverkehr wurde zeitweise beeinträchtigt, in einzelnen Geschäften verwüstete das Erdbeben die Ladeneinrichtungen.

Über 100 Nachbeben bisher
Seit dem Beben der Stärke 6,5 vom Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr (Ortszeit) wurde die Region allein bis zum nächsten Morgen von mehr als 120 teils starken Nachbeben heimgesucht.

Stärkstes Beben seit Fukushima
Das Beben hatte sich zehn Kilometer unter der Erdoberfläche ereignet und erreichte auf Japans Erdbebenskala die höchste Stufe 7. Es war das erste Mal, dass eine Erschütterung diese Stufe erreichte, seitdem ein Erdbeben im März 2011 den Nordosten verwüstet und einen gewaltigen Tsunami ausgelöst hatte. Rund 18 500 Menschen starben damals. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu Kernschmelzen.

Keine Schäden an Atomkraftwerken
Beim diesmaligen Beben im Südwesten des Inselreiches blieben die dortigen Reaktoren nach Angaben der Betreiber unversehrt. Eine Tsunami-Gefahr bestand nicht. Das Zentrum der Erschütterung lag in Kumamoto, rund 900 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio. Dort beschädigte das Beben auch eine berühmte Samurai-Burg schwer.

Aufräumarbeiten laufen
Während die Meteorologische Behörde auch für die nächsten Tagen vor weiteren schweren Nachbeben warnte, begannen die Menschen zügig mit den Aufräumarbeiten. Einsatzkräfte bemühten sich unter Hochdruck, die unterbrochenen Strom- und Wasserleitungen wieder herzustellen. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.
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