Ressourcen aufgebraucht: Erdüberlastungstag am 22.08.2020

- Quelle: dpa/wetter.com
Der Klimawandel verändert unsere Natur.
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Wir verbrauchen zu viele Ressourcen. Aufgrund der Coronakrise hat sich der Erdüberlastungstag aber verschoben. Global gesehen sind ab 22.08.2020 alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht.

Wälder abgeholzt, Flüsse verunreinigt, Arten dezimiert: Die Menschheit hat ihr Budget an natürlichen Ressourcen für dieses Jahr rechnerisch bereits am Samstag (22.08.2020) aufgebraucht.

Wegen Corona später: Weltweiter Erdüberlastungstag 2020 am 22. August

Nach neuen Berechnungen der Denkfabrik "Global Footprint Network" ist der Erdüberlastungstag 2020 (auch "Earth Overshoot Day" genannt) global gesehen am 22. August. Aufgrund der Coronakrise hat sich der Erdüberlastungstag rund drei Wochen nach hinten verschoben. Denn durch den Lockdown und das Herunterfahren der Wirtschaft in vielen Ländern konnte die Umweltbelastung etwas verringert werden. 

Wenn man auf die Erdüberlastungstage der letzen Jahre zurückblickt, fällt das Jahr 2020 somit aus dem Raster. 2019 - gleichauf mit 2018 - fiel der Earth Overshoot Day nämlich auf den 29. Juli. Das waren drei Tage vor 2017 und sieben Tage vor 2016.

Rein rechnerisch beanspruche die Weltbevölkerung derzeit die Ressourcen von 1,6 Erden. Vor rund 20 Jahren lag der Tag, ab dem die Menschen aus ökologischer Sicht über ihre Verhältnisse leben, nach neuen Berechnungen noch im September, wie in der Grafik oben zu erkennen ist. 

Katar und Luxemburg verschwenden mehr Ressourcen als Deutschland

Vom Welterschöpfungstag an werden Ressourcen verbraucht, die nicht mehr im Lauf des Jahres nachwachsen. Vor allem der Lebensstil in reichen Industrienationen belastet das Konto, ärmere Länder gleichen es noch ein wenig aus. "Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es kein Morgen", mahnte die Umweltstiftung WWF. 

Weltweit am verschwenderischten waren in diesem Jahr Katar und Luxemburg. Katar verbrauchte seine Ressourcen für dieses Jahr bereits am 11. Februar 2020. Der Erdüberlastungstag von Luxemburg fiel auf den 16. Februar 2020. In nachfolgender Grafik sind die Daten des Erdüberlastungstages für verschiedene Länder aufgetragen. 

Deutschland lebt seit 3. Mai 2020 auf Pump - die Auswirkungen der Coronakrise sind hier allerdings noch nicht mit einberechnet. Um den deutschen Ressourcenverbrauch zu decken, bräuchten wir drei Erden. Die USA erreichen mit 5 Erden eine noch schlechtere Bilanz als Deutschland. Bei einem Ressourcenverbrauch wie in der Schweiz wären 2,8 Erden nötig. Würden wir so nachhaltig leben wie die Inder, würden wir mit den nachwachsenden Ressourcen der Erde auskommen.

Wie viele Erden wir bräuchten, wenn alle Menschen so leben würden wie in diesen Ländern, ist folgender Tabelle (Quelle: Global Footprint Network) zu entnehmen:

Katar 7 Erden
Luxemburg 7 Erden
USA 5 Erden
Deutschland  3 Erden
Schweiz 2,8 Erden
Gesamte Welt  1,6 Erden
Indien <1 Erde

Ökologischer Fußabdruck muss verbessert werden

Mehrere Umweltschutzorganisationen fordern, das Paradigma des Wirtschaftswachstums hinter sich zu lassen und mehr für den Umweltschutz zu tun. Experten mahnen: Brütende Hitzesommer, sterbende Wälder und Ausnahmezustände aufgrund von Unwettern werden mit der fortschreitenden Ausbeutung unseres Planeten zur neuen, katastrophalen Normalität.

Wie der Klimawandel die Natur verändert, siehst du im Video am Anfang des Artikels. 

In die Berechnungen fließen zum Beispiel der Verbrauch von Holz, Ackerland und Fischgründen ein, außerdem der CO2-Ausstoß und der Flächenverbrauch - nicht aber endliche Ressourcen wie Erdöl. In Deutschland schlägt vor allem der hohe CO2-Ausstoß zu Buche, etwa durch Verkehr und Kohlekraftwerke.

"Man kann den ökologischen Fußabdruck verbessern, indem man die Biokapazität verbessert", sagte die Direktorin des Frankfurter Biodiversität und Klima-Forschungszentrums, Katrin Böhning-Gaese. Das könne etwa durch Düngung oder Bewässerung geschehen oder durch den Anbau sogenannter Ernergiepflanzen wie Raps oder Mais. "Und da haben wir einen ganz massiven Konflikt mit der Biodiversität", warnte die Wissenschaftlerin.

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