Gewinner und Verlierer: So wirkt sich die Eiseskälte auf die Tierwelt aus

- Quelle: dpa/wetter.com
Vögeln helfen: Futterring selber basteln
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Eisige Kälte und Schnee, der die Nahrung bedeckt: Für einige Tiere ist der Wintereinbruch eine harte Zeit. Andere wiederum profitieren von kalten Temperaturen.

Schlechte Nachrichten für Feldhamster, gute Nachrichten für Bienen: Die aktuelle Eiseskälte wirkt sich auf die Tierwelt nach Angaben von Naturschützern sehr unterschiedlich aus. Das sind die Gewinner und Verlierer des kalten Winterwetters.

Darum sind kalte Winter für Bienen besser als warme 

"Für Insekten wäre ein warmer Winter in der Tendenz das größere Desaster", sagte der Leiter Naturschutzpolitik des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Magnus Wessel. "In warmen Wintern machen die Parasiten und Pilze, die die Tiere in der Winterruhe befallen, einfach weiter."

Dies falle in kalten Wintern weg. Und im Zweifel säßen befruchtete Wespen- oder Bienenköniginnen an einer geschützten Stelle und hielten die Kälte gut aus.

Mücken haben Probleme mit Eiseskälte

Anders verhält es sich mit Mücken, wie Sebastian Kolberg vom Naturschutzbund (NABU) sagte. "Sollte das Wasser zufrieren, in dem die Larven liegen, schaffen sie es im Zweifel nicht mehr hinaus."

Das komme aber darauf an, wie lange die Kälte anhält. 

Borkenkäfer überleben Frost in einer Starre

Für Waldbesitzer hat Kolberg keine guten Nachrichten: Der Borkenkäfer etwa sei sehr resistent und verharre einfach in einer Froststarre. "Da kann der Winter noch so stark sein."

Kälte kann Feldhamstern schaden 

Und die restliche Tierwelt? "Je kleiner das Tier ist, desto schwerer fällt es ihm, Wärme in sich zu speichern", sagte Wessel. Zwar seien etwa kleine Säugetierarten auf harte Winter eingestellt und könnten auch größere Verluste evolutionär wegstecken. 

Doch bei bedrohten Arten wie etwa dem Feldhamster oder auch dem Eisvogel könnte eine große Zahl von Kältetoden durchaus zum Problem werden.

Das kann Vögeln im Winter helfen

Dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zufolge können Gartenvögel in einer kalten Nacht bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichts dafür verlieren, sich warm zu halten. Ausreichend Nahrung ist anschließend aber wichtig. Wie du Vögeln im Winter helfen kannst, indem du beispielsweise einen Futterring bastelst, zeigen wir im Video am Anfang des Artikels. 

Um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, ziehen Vögel wie das Rotkehlchen beim Sitzen den Kopf ein, legen die Flügel eng an und plustern ihr Gefieder auf. Fein verästelte Daunenfedern wirken wie ein Thermoanzug, ein isolierendes Luftpolster um den Körper entsteht.

So überleben Vögel das frostige Wetter 

Bei bestimmten Vogelarten wird auch enger zusammengerückt. So bilden Zaunkönige nach LBV-Angaben bei Kälte Schlafgemeinschaften. "Wintergoldhähnchen, die kleinsten heimischen Vögel, kuscheln im Winter oft auf Fichtenästen", sagte Ingo Ludwichowski vom Naturschutzbund (Nabu). Kuschelweltmeister sind demnach die Gartenbaumläufer: Bis zu 20 Tiere können sich in einer Baumhöhle zusammendrängen.

Und wenn das alles nichts hilft? "In besonders kalten Nächten können Vögel ihre Körpertemperatur auch künstlich herunterfahren. Sie fallen dann in eine Art Starre, die den Stoffwechsel und damit den Energieverbrauch erheblich reduziert", ergänzte Ludwichowski.

Meisen und andere Vögel, die eigentlich Insektenfresser sind, werden im Winter zu Vegetariern. Auf ihrem Speiseplan stehen dann Samen, Nüsse und Körner - eine fett- und damit energiereiche Nahrung. 

Überwinternde Störche für kaltes Wetter gerüstet 

In Bayern jüngst immer wieder gesichtete Störche sind für das Winterwetter nach Angaben des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) gerüstet. Wie der Verband am Mittwoch mitteilte, hatten dort zuletzt viele Menschen angerufen, weil sie sich wegen Kälte und Schneefalls Sorgen um die Zugvögel machten. 

"Die großen Vögel sind durch ihr relativ dickes Gefieder gut geschützt und kommen gut ein bis zwei Wochen mit wenig oder sogar ganz ohne Nahrung aus", sagte die Weißstorch-Expertin des LBV, Oda Wieding, der Mitteilung zufolge. Problematischer sei das Wetter für kleine Vögel wie Blaumeise, Haussperling oder Rotkehlchen. Diesen Arten könne eine Futterstelle im Garten helfen.

Rehe kommen mit großer Kälte gut klar 

Weniger Probleme mit der Population dürften hingegen etwa Rehe haben, erklärte Wessel. Das liegt unter anderem daran, dass sie ihre Darmstruktur an die Jahreszeit anpassen und auch schlechter verdaubare Nahrung aufnehmen können, wie Kolberg sagte. 

Generell sei die Tierwelt auf kalte Winter vorbereitet. Manche setzten mehr Fett an, hielten Winterschlaf oder legten sich ein Winterfell zu. Wichtig sei aber, dass es genug Rückzugsräume gebe. 

Übrigens: Wie Igel überwintern und wie du ihnen in der kalten Jahreszeit helfen kannst, erfährst du im Artikel "Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre? So überwintern Igel" und in diesem Video: 

Igel halten Winterschlaf und dabei kann man sie unterstützen.
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