Als Folge der Trockenheit: Häuser akut einsturzgefährdet

- Sabrina Fuchs
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Die extreme Trockenheit der letzten Jahre, die sich auch diesen Sommer noch in einigen Regionen hält, führt dazu, dass die Standsicherheit einiger Gebäude in Deutschland plötzlich gefährdet ist.

Dass die Trockenheit der letzten Jahre viele Probleme für die Natur und die Landwirtschaft mit sich bringt, ist den meisten bekannt. Jedoch kann sie auch für Bewohner älterer Gebäude zur Gefahr werden. Da die Böden so ausgetrocknet sind, können Häuser unter Umständen absacken. Dann besteht schnell akute Einsturzgefahr. Dies ist beispielsweise in Bergkamen im Ruhrgebiet passiert.

Akute Einsturzgefahr nach trockenen Jahren

Laut einem Artikel des WDR sind einige ältere Häuser in Bergkamen, die auf ausgetrocknetem Tonmergelboden stehen, nicht mehr sicher. So bekamen dort mehrere Wohnhäuser in den letzten Jahren plötzlich Risse. Laut Bild.de waren es vier Mehrfamilienhäuser (Baujahr 1977) mit insgesamt 32 Wohnungen. Eines der Häuser habe im März aufgrund von akuter Einsturzgefahr sogar komplett geräumt werden müssen. Für die Bewohner der Nachbarhäuser ist dies mit Sicherheit eine psychische Belastung, wenn man dauernd fürchten muss, dass das Haus einstürzen könnte.

Ursprünglich wurde vermutet, dass es sich bei den Rissen um Bergbauschäden handle. Doch ein Gutachter kam nun zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Risse eine Folge der extremen Trockenheit der letzten Jahre seien. Die Böden unter den Gebäuden seien abgesackt.

Schwamm-Effekt sorgt für Instabilität

Das Ganze lässt sich mit dem Schwamm-Effekt erklären. Tonmergelböden speichern Wasser wie ein Schwamm. Das heißt, dass sie sich bei extremer Trockenheit zusammenziehen können, was in diesem Fall das Problem ist. Die Statik ist aus dem Gleichgewicht geraten.

Doch was tun, um das Problem zu beheben? Der Plan ist, an den betroffenen Häusern nun Bäume zu fällen, damit deren Wurzeln dem Boden kein Wasser mehr entziehen können. Zudem soll die vertrocknete Erde am Fundament durch Kies ersetzt werden, der auch bei Trockenheit stabil bleibt. Diese Sanierungsarbeiten sollen im September starten.

Weitere Regionen gefährdet?

Dabei ist Bergkamen nicht die einzige Stadt, die betroffen ist. In der Region gibt es häufig Stellen mit ton- oder lehmhaltiger Erde. Beispielsweise musste laut WDR in der Stadt Hamm Anfang 2020 ebenfalls ein Haus geräumt werden, weil der Untergrund abgesackt war.

Aufgrund des Klimawandels sind Dürre-Sommer auch in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich. Da bleibt die Sorge, dass in Zukunft immer mehr Häuser von solchen Problemen betroffen sein werden.

Vor allem ältere Häuser betroffen

Bild.de hat darüber mit Statik-Experte Achim Sprajc gesprochen, der erklärt, dass es auch an anderen Stellen zu ähnlichen Fällen kommen könne. Besonders bei älteren Häusern könne es zu ernsthaften Problemen kommen. Neuere Häuser würden dagegen über eine stabilere Bodenplatte verfügen.

Wo es in Deutschland aktuell besonders trocken ist, kannst du übrigens dem Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung entnehmen. Ein Blick auf die Karten zeigt, dass es in 1,8 Meter Tiefe vor allem im Osten Deutschlands aktuell noch immer außergewöhnlich trocken ist. Ob dort in nächster Zeit mit Regen gerechnet werden kann, kannst du dem Video am Anfang des Artikels entnehmen.

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