Packtipps für Backpacker

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Packtipps für Backpacker
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Der Reißverschluss geht nicht zu. Egal wie man drückt und presst, es passt einfach nicht. Das erste Mal einen großen Reiserucksack zu packen, ist eben gar nicht so leicht. Anfangs nimmt fast jeder zu viel mit. Woher soll man auch wissen, was man braucht und was nicht? Mit den Jahren kommt dann auch die Packerfahrung: Reiseblogger geben Tipps zum Packen.

Grundsätzliches
Als Reisebloggerin Carina Herrmann von Pink Compass zu ihrer ersten Reise aufbrach, hatte auch sie das Problem. Der Rucksack war schon voll, obwohl die Hälfte noch nicht drin war. Zum Glück hatte sie Freunde, die ihr halfen.

“Sie sagten, ich sollte meine Sachen zu drei Häufchen legen. Auf den ersten kamen die unverzichtbaren Sachen, auf den zweiten die wichtigen und auf den dritten die ganz netten.“ Danach hatte sie Klarheit. Die dritte Kategorie blieb daheim, und die zweite wurde noch einmal genau unter die Lupe genommen. Für Conni Biesalski von Planet Backpack gibt es beim Packen die goldene Regel: Mitgenommen wird nur das, was man mindestens zweimal in der Woche braucht.

Der passende Rucksack
Nur weil man sich Backpacker nennt, heißt das nicht, dass man zwangsweise den Urtypen eben jenes Backpacks braucht. “Backpacking-Rucksäcke haben für mich mittlerweile ausgedient“, sagt Biesalski. Sie schwört auf Kofferrucksäcke. Mit einem Rundumreißverschluss kommt man ohne großes Wühlen schnell an alle Sachen dran.

Blogger Carsten Jost von Fastpacking empfiehlt noch eine Nummer kleiner. “Ein 40 Liter Carry-On-Rucksack reicht.“ So ist man schon von Anfang an dazu gezwungen, noch weniger mitzunehmen.
Zudem geht ein kleiner Rucksack als Handgepäck im Flieger durch. Hier spart man also nicht nur Gewicht, sondern auch Zeit.

Das richtige Packsystem
Jeder Reisende hat sein ganz individuelles Packsystem. Aber auch das muss sich mit der Zeit einpendeln. Für einen übersichtlichen Rucksack gibt es kleine Helfer: “Wir schwören auf Kompressionsbeutel. Die sind nur zu empfehlen“, sagen die Blogger Fränzi Zürcher und Simon Zyrd von “um die Weltreise“. Die Plastiktüten rollt man oben zusammen und lässt die Luft raus. “Sie sind kompakt und platzsparend, die Wäsche riecht immer gut und bleibt sauber.“

Alternativ gibt es auch noch die Packing Cubes. Das sind Quader mit Reißverschlüssen, die dem Rucksackinnenleben zur Ordnung verhelfen. Für die, die auf Hilfsmittel verzichten wollen, hat Carsten Jost einen Tipp: “Man sollte seine Sachen besser rollen als falten. Gefaltet bleibt sowieso nichts.“

Apropos Kleidung
Hier gehen die Meinungen der Reiseblogger auseinander. Für die meisten gilt: Wechselsachen für eine Woche einpacken, besonders T-Shirts und Unterwäsche. Carsten Jost hat gerade mal drei Unterhosen und Socken dabei. Ein sauberes Paar in seinem Gepäck, das zweite Paar trägt er am Körper, und das dritte hängt meistens zum Trocknen an seinem Rucksack. “Unterwäsche aus Funktionsmaterialien trocknet schnell.“

Carina Herrmann empfiehlt Kleidung, die kombinierbar ist und sich für das Zwiebelprinzip eignet. “Ich habe so beispielsweise die Farbe Schwarz für mich entdeckt.“ In ihrem Gepäck findet man viele Basics, die sie zu verschiedenen Anlässen tragen kann. Soll es mal schicker sein, trägt sie zu ihrem schwarzen Kleid auffälligen Schmuck. Bleibt es sportlich, lässt sie den Schmuck weg. Für sie gilt: Man soll das mitnehmen, womit man sich wohlfühlt.

Technik
Technik darf heute auf keiner Reise fehlen. Alle Blogger schwören auf ihre Smartphones. Die Apps, die GPS-Funktion und Google-Maps machen das Reisen einfacher. Aber auch ein eBook-Reader spart den Platz von schweren Reiseführern und einzelnen Karten. “Vor allem hält hier der Akku mehrere Wochen“, sagt Jost.

Simon Zyrd fotografiert gern: Fast 20 Kilogramm hat bei seiner ersten Reise alleine die Fotoausrüstung gewogen. “Für ganz normale Bilder finde ich aber auch eine Smartphonekamera okay. Die sind heute richtig gut.“ Wer etwas mehr möchte, kann auch eine Systemkamera mitnehmen. “Man sollte sich immer fragen, was man fotografieren möchte und was man dafür braucht.“

Spart Platz und ist praktisch
In diese Kategorie fällt Multifunktionales. Conni Biesalski empfiehlt etwa einen Sarong. “Den kann man als Decke, Handtuch, Strandlaken oder als Kopfbedeckung nehmen.“ Außerdem hat sie immer eine zusammenfaltbare Trinkflasche dabei. Auch ein Taschenmesser sollte nicht fehlen. Da reicht meistens ein kleines, wie Simon Zyrd und Fränzi Zürcher bei ihren Reisen festgestellt haben. Die beiden haben auch immer einen leichten Seidenschlafsack und ein Kopfkissenbezug dabei. “In einigen Unterkünften sind die Betten einfach dreckig.“

Am meisten Gewicht nimmt aber häufig der Kosmetikbeutel ein. Hier heißt es, kleine Größen mitnehmen und vor Ort neu kaufen. Carina Herrmann füllt ihr Waschzeug in knautschbare Tuben ab. Außerdem hilfreich sind Ohrstöpsel und ein Vorhängeschloss für den Spind im Hostel.

Reiseapotheke
Eine Grundausstattung an Medikamenten darf nicht fehlen. “Manchmal hat man keine Energie mehr zum Arzt zu gehen oder findet einfach keine Apotheke“, sagt Fränzi Zürcher. Ihre Empfehlung:
Ein Mittel gegen Durchfall, Schmerzen und Fieber, Kohletabletten, Desinfektionszeug und Pflaster gehören in die Reiseapotheke.

Carina Herrmann hat auch immer eine Elektrolytlösung dabei. Und wer oft Probleme mit einer bestimmten Krankheit hat oder ohnehin Medikamente einnehmen muss, nimmt natürlich auch dafür einen Vorrat mit.

dpa

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