Verweht ein Orkan am Rosenmontag die Kamelle?

- Redaktion - Quelle: Paul Heger
Verweht ein Orkan am Rosenmontag die Kamelle?
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Pünktlich zum Karneval kündigt sich ein Sturm an, der die Rosenmontagsumzüge im Westen gefährden könnte. In Düsseldorf wird über eine Absage nachgedacht.

Wir befinden uns zurzeit in einer sehr windigen bis stürmischen Wetterlage, die auch in den kommenden Tagen weiter bestehen bleibt. Vor allem der Norden und der Westen stehen dabei im Fokus der Tiefdruckgebiete.

Womit muss gerechnet werden?
Am Montag intensiviert sich der ohnehin stürmische Wind pünktlich zu den großen Umzügen von Mainz über Köln bis nach Düsseldorf, sodass mit Sturmböen gerechnet werden muss. Das amerikanische Wettermodell GFS berechnete in einem Lauf am Donnerstag vom Saarland über Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bis zur Nordsee Böen bis knapp 100 km/h. Damit ist dieser Modell-Lauf deutlich harmloser als die vorangegangenen. In denen wurden schwere Orkanböen mit rund 130 km/h berechnet. 

Bei diesem "Auf und Ab" ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich der Sturm in den Modellen wieder verstärkt, auch wenn am Freitag weiterhin "nur" Böen von bis zu 100 km/h berechnet wurden. 

Welche Unsicherheiten gibt es?
Dass es am Rosenmontag stürmisch wird steht fest. Das amerikanische Wettermodell geht häufig in die Vollen und produziert öfter als andere Modelle enorme Windgeschwindigkeiten. Diesmal sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen aber nicht sonderlich groß, sodass Sturmböen von etwa 80 km/h als recht wahrscheinlich angesehen werden können. Das Potential für stärkere Böen ist definitiv gegeben! 

Die genaue Zugbahn und damit auch der zeitliche Ablauf solcher Sturmtiefs sind generell etwas schwerer abzuschätzen. Es wird den Montag treffen, ob aber vormittags oder eher abends, bleibt noch abzuwarten.

Sind Konsequenzen für den Karneval zu befürchten?
Ja, es kann am Montag wirklich zu wetterbedingten Schwierigkeiten kommen. Die Umzugswagen sind sehr windanfällg und dementsprechend wären die Besucher der Umzüge gefährdet. In den teils engen Straßenschluchten können sich die ohnehin kräftigen Windböen zu allem Übel noch kanalisieren, wodurch sie noch stärker werden würden. Es ist daher denkbar, dass Karnevalszüge abgesagt werden müssen. Der Organisationschef des Düsseldorfer Rosenmontagszugs, Sven Gerling, zum Beispiel bestätigte am Freitag einen Bericht der "Westdeutschen Zeitung", dass der Zug eventuell nicht stattfinden wird. 

Nach dem Düsseldorfer Sicherheitskonzept muss ein Karnevalszug ab Windstärke 8 abgesagt werden. Aktuell rechnen wir für Montag in ganz Nordrhein-Westfalen mit schweren Sturmböen und Windstärken zwischen 9 bis 10. "Wenn diese Windwerte so eintreffen, wird es keinen Rosenmontagszug geben", erklärte Gerling. Die Entscheidung  über eine Absage soll frühestens am Samstag getroffen werden.

Der Leiter des Kölner Rosenmontagszuges, Christoph Kuckelkorn, erwägt indes bisher keine Absage des Zuges wegen der widrigen Wetterbedingungen.

Erinnerungen an Orkan VIVIAN werden wach
Es gab tatsächlich schon einmal den Fall, dass es zu den Karnevalstagen heftige Windböen gab. Dies geschah am 27. Februar 1990 beim Orkan VIVIAN. Die Umzüge fanden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Umzug von Düsseldorf wurde sogar vorsorglich in den Mai verlegt.

Paul Heger

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