Die besten Tipps: Schnecken aus dem Garten vertreiben

- Quelle: dpa/wetter.com
Wer einen insektenfreundlichen Garten möchte, muss ein paar Tipps beachten.
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Viele Gärtner:innen kennen das Problem: Schnecken, die die ganze Ernte wegfressen. Doch wie kann man die Tiere bekämpfen? Und geht das auch ohne Chemie? Das sind die besten Tipps.

Durch das warme und sehr verregnete Sommerwetter hatten Schnecken in diesem Jahr beste Bedingungen. Nun finden Gärtner:innen sie scharenweise in den Gärten. So werden die Tiere zu einer wahren Plage. Immerhin richten sie einen immensen Schaden an mühevoll gepflegten Pflanzen an. Die Allesfresser können bei günstigen Bedingungen ganze Ernten und blühende Beete kahl fressen.

Im Video oben siehst du, mit welchen Pflanzen du Insekten helfen kannst. 

Nacktschnecken vermehren sich rasend schnell

Eine Nacktschnecke kann bis zu 500 Eier in einem Jahr ablegen - und damit gleich mehrere neue Generationen hervorbringen. Denn die Gelege mit je 10 bis 30 Eiern entwickeln sich unter günstigen Bedingungen nach zwei bis vier Wochen. Und diese Nachkommen sind nach gut sechs Wochen schon fortpflanzungsfähig, erklärt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Und nicht nur das: Die letzten Eier im Herbst überleben im Winter Temperaturen bis rund minus 20 Grad, erwachsene Schnecken können minus zehn Grad aushalten. Problematisch sind dabei die Nacktschnecken, Tiere mit Gehäuse verursachen kaum Schäden. Vor allem nach einem so milden Winter wie dem vergangenen, konnten viele Tiere überleben.

Gibt es schneckenresistente Pflanzen?

Schnecken sind bei ihrer Nahrungswahl zwar nicht sehr wählerisch, alles fressen sie aber dann doch nicht. Schneckenresistente Pflanzen sind solche mit behaarten oder stacheligen Blättern und aromatischen Inhaltsstoffen.

Gräser und Farne sind zum Beispiel schneckensicher und auch Ehrenpreis, Nieswurz, Vergissmeinnicht, Kornblume, Fingerhut, Maiglöckchen und Pfingstrosen gelten als resistent. Versuche es außerdem mal mit einem Hochbeet. Dies erreichen Schnecken erst gar nicht.

Mehr natürliche Feinde gegen Schnecken im Garten

Versuche außerdem, in deinem Garten gute Lebensbedingungen für natürliche Fressfeinde wie Igel oder Kröten zu schaffen. Achte beispielsweise darauf, dass Igel in deinem Garten einen geschützten Unterschlupf finden, um sich dort zu verstecken oder um zu überwintern. 

Geeignete Lebensbedingungen für Fressfeinde zu schaffen, ist vermutlich die wirksamste, umweltfreundlichste und günstigste Variante, um Schnecken im Garten loszuwerden.

Wie du Igeln im Garten helfen kannst, erfährst du im Video:

Habt Ihr einen Igel im Garten, solltet ihr überoü
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Vorbeugende Bodenpflege, um Schnecken fernzuhalten

Willst du Schnecken dauerhaft und umweltfreundlich aus deinem Garten vertreiben, braucht es viel Geduld und gewissenhaftes Arbeiten. So lässt sich die Schneckenplage durch regelmäßige Bodenbearbeitung begrenzen. Ist die Erde sehr fein, gibt es kaum Hohlräume, die den Tieren zur Eiablage oder als Versteck dienen.

Deshalb kann es helfen, die obersten 20 Zentimeter vom Boden während der Saison regelmäßig mit der Hacke oder dem Grubber durchzuarbeiten, um die Erde fein zu krümeln. So kannst du viele Schnecken-Verstecke vernichten. Auch Bodenverbesserung mit Sand oder Kompost kann lehmige Böden langfristig feinkrümeliger machen.

Trockenzone am Gartenrand

Schnecken können nur auf feuchten Böden gut kriechen. Daher sollte man am Übergang von Hecken, Wiesen und Brachflächen zum Garten eine Trockenzone einrichten. Der Schutzstreifen aus Sägemehl, Sand oder Branntkalk hält die Tiere ab. Auch Asche, zerbröselte Eierschalen, Splitt und Kies wirken.

Die Landwirtschaftskammer rät zu einem ein Meter breiten Streifen, der Nabu hält bei Branntkalk 30 Zentimeter für sinnvoll. Sägemehl sollte mindestens fünf Zentimeter dick und einen halben bis einen Meter breit sein. Aber: Bei Regenwetter ist diese Methode natürlich nicht wirksam. Einzelne Pflanzen kann man aber auch schützen: Am besten diese nur alle zwei bis drei Tage gießen - und zwar so, dass drumherum keine größeren feuchten Flächen entstehen, die den Schnecken zur Fortbewegung dienen.

Hausmittel, um Schnecken zu vertreiben

Im Netz finden sich zahlreiche Hausmittel und Tipps, um Schnecken aus dem Garten zu vertreiben. Viele davon haben jedoch eine begrenzte Wirkung und die Tiere sterben dabei qualvoll. Solche Haumittel halten meist auch nur bis zum nächsten Regen, der Erfolg ist also wenn nur von kurzer Dauer. 

Helfen Bierfallen wirklich?

Bierfallen werde oft als Geheimtipp gegen Schnecken angegeben. Dazu soll man Becher mit Bier im Garten verteilt aufstellen. Diese Methode birgt jedoch einen großen Nachteil, da auch Nützlinge darin sterben können. Ist es trocken und sehr sonnig, verdunstet das Bier sehr schnell und man muss häufig nachfüllen. Ein weiterer Nachteil der Fallen ist, dass die Lockwirkung so stark ist, dass auch Schnecken aus den Nachbargärten zu dir einwandern könnten. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass nur wenige Schnecken durch die Fallen sterben.

Salz

Auch Salz wird häufig als Hausmittel gegen Schnecken empfohlen. Die Tiere sterben dabei jedoch qualvoll, da ihnen die Feuchtigkeit entzogen wird.

Mulch aus Kaffee

Koffein kann bei Schnecken zu einem Herzinfarkt führen. Laut dem Naturschutzbund (Nabu) ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kaffee in geringer Konzentration den Tieren den Hunger verdirbt oder sie vertreibt. Und das Koffein im Kaffee sei in größeren Konzentrationen sogar tödlich. Daher könne man gut Kaffeesatz flächig ausstreuen oder in einem Schutzring um einzelne Pflanzen. Oder man sprüht starken Bohnenkaffee auf die Blätter. 

Thymian am Beetrand

Das Küchenkraut hat am Rand des Gemüsebeetes einen besonderen Nutzen. Schnecken können es nicht leiden und meiden so die Pflanze und damit auch das Beet, erklärt der Verbraucherinformationsdienst aid. Die Pflanze mag einen trockenen, warmen und sonnigen Standort. Der Boden ist am besten etwas steinig und sandig sowie eher trocken und durchlässig. 

Auch Bohnenkraut und Kamille sollen Schnecken abschrecken. Der Nabu rät, diese ringförmig um die Beete zu setzen. Er schränkt aber auch ein: Schnecken haben unterschiedliche Geschmäcker.

Hilft ein Schneckenzaun?

Die Zäune aus dem Handel bestehen aus gebogenen Blechen, die lückenlos um ein Beet kommen. Wichtig ist, dass die Zäune mindestens 10 Zentimeter tief in den Boden und etwa genauso hoch aus diesem ragen. Hiervon muss man die Schnecken aber regelmäßig absammeln - und darauf achten, dass keine Pflanzenteile über den Zaun hängen. Sie würden den Tieren als Leiter dienen. 

Vermeintliches Zuhause für Schnecken

Alte Bretter, Hohlziegel, schwarze Folien oder einfach große Blätter wie vom Rhabarber dienen Schnecken im Garten als Unterschlupf. Diese sollte man also erst auslegen und dann die Tiere davon einsammeln. Aber dann? Wohin mit den Schnecken?

Natürlich kann man sie töten - tierfreundlicher ist, sie auszusetzen. Doch das sollte man weit weg vom Garten und auch den Grundstücken der Nachbarn tun. Laut der Landwirtschaftskammer können die Tiere in nur einer Nacht Strecken bis zu 25 Meter zurücklegen.

Schneckenkorn und Schneckenpaste

Schneckenkorn ist vermutlich die sicherste Methode, um Schnecken im Garten zu bekämpfen. Jedoch handelt es sich um ein chemisches Mittel und ist folglich nicht sehr umweltfreundlich. Die Präparate sind dabei umso wirksamer, je früher in der Saison sie eingesetzt werden. Beginnst du also schon im Frühjahr damit, die Schnecken zu dezimieren, bleibt eine größere Plage meist aus. Bei Schneckenkorn handelt es sich um ein Nervengift und die Schnecken sterben sofort. Auch Haustiere müssen davon ferngehalten werden.

Es gibt außerdem eine spezielle durchsichtige Schneckenpaste, die am Rand von Töpfen oder Mauern aufgetragen werden kann. Sie hält die unerwünschten Gäste durch spezielle Duftstoffe fern und soll auch bei feuchter Witterung mehrere Wochen wirken. Sie hat den Vorteil, dass sie keine Giftstoffe enthält und so weder Tiere noch die Umwelt Schaden nehmen.

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