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Klima

"Weltuntergangs-Gletscher" könnte schneller schmelzen als angenommen

Di 06.09.2022 | 15:52 Uhr - Redaktion
Der Thwaites-Gletscher könnte sich künftig rasant zurückziehen. ©dpa

Der Thwaites-Gletscher in der Antarktis könnte einer neuen Studie zufolge viel schneller schmelzen als bisher angenommen. Das wäre fatal und könnte den Meeresspiegel ansteigen lassen.

Der Thwaites-Gletscher in der Antarktis hat eine wichtige Funktion. Denn er fungiert als Barrikade vor dem riesigen westantarktischen Eisschild. Er verhindert so, dass riesige Eismengen ins Meer gelangen und den Meeresspiegel dramatisch ansteigen lassen.

Im Moment bedeckt er eine Fläche von 192.000 Quadratkilometer. Schmilzt er, könnten große Küstengebiete unter Wasser gesetzt werden. Deswegen wird er auch "Doomsday-Glacier", also "Weltuntergangs-Gletscher" genannt.

Gletscher könnte sich rasant zurückziehen

Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift "nature geoscience" veröffentlicht wurde, zeigt nun, der Thwaites-Gletscher könnte sich in Folge der Erderwärmung in den kommenden Jahren rasant zurückziehen.

Inwiefern sind Gletscher und deren Abschmelzen denn eigentlich wichtig für die Menschen und die Umwelt? Diese Frage und noch einige weiteren Fragen zum Thema Gletscher werden von unserem Meteorologen Gernot Schütz beantwortet.

Die Forschenden haben in ihrer Studie den Seeboden unter dem Gletscher kartiert und analysiert und so Mechanismen offenbart. Mithilfe dieser Informationen können die Forschenden besser einschätzen, wie sich der Gletscher in Zukunft entwickeln wird.

Denn der Gletscher baut sich vor allem an seiner Unterwasserkante ab. In den letzten zwei Jahrhunderten habe sich der Gletscher der Studie zufolge vom Meeresboden gelöst und sich seitdem 2,1 Kilometer pro Jahr zurückgezogen. Das ist doppelt so schnell wie Wissenschaftler:innen bisher beobachtet hatten.

"Wir sollten in der Zukunft mit großen Veränderungen in kurzer Zeit rechnen"

"Thwaites hält sich wirklich an seinen Fingernägeln fest, und wir sollten in der Zukunft mit großen Veränderungen in kurzer Zeit rechnen – sogar von einem Jahr zum nächsten – sobald sich der Gletscher über einen flachen Grat in seinem Bett zurückzieht", sagte der Meeresgeophysiker und Co-Autor der Studie, Robert Larter, von der British Antarctic Survey auf der Seite "sciencedaily.com".

Das bedeutet, der Rückzug der Eiszunge wird nicht langsam und stetig geschehen, sondern kann sich schnell um große Massen verändern.

Im Moment wird der Gletscher noch von einer Bodenwelle zurückgehalten. Hat er diese überschritten, kann wärmeres Ozeanwasser einströmen und das Schmelzen des Thwaites-Gletschers noch weiter beschleunigen.

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