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Reise

Sternenpark in der Rhön

Mi 12.08.2015 | 08:59 Uhr - Redaktion

Ein Jahr nach der offiziellen Anerkennung der Rhön als Sternenpark hat das Konzept bereits viele Touristen in die Region gezogen. "Es fragen so viele Leute nach Sternenführungen. Ich komme einfach nicht hinterher", sagt Projektleiterin Sabine Frank. Sie hatte die Initiative 2009 auf den Weg gebracht.

Nach dem Sternenpark Westhavelland
Seit August 2014 ist das Biosphärenreservat Rhön im Dreiländereck Thüringen, Hessen und Bayern als Sternenpark anerkannt - als zweiter in Deutschland nach dem Sternenpark Westhavelland. Das Prädikat hatte ein Fachverband aus den USA verliehen. Die Rhön darf sich Sternenpark nennen, weil es dort am Himmel nachts besonders dunkel ist, wie
 Messungen ergeben haben.

"Bis dahin war es allerdings ein harter Weg", erinnert sich Frank. Nicht alle Kommunen hätten sich sofort davon überzeugen lassen, ihre zukünftige Beleuchtung nach den Kriterien zum Schutz der Nacht umzurüsten. Mittlerweile gebe es jedoch viele vorbildliche Gemeinden, die von weißem Quecksilberlicht auf warm-weißes LED-Licht umgestiegen sind, die Straßenbeleuchtung ausschließlich nach unten richten und sie zu späterer Stunde dimmen. "Seit wir den Sternenpark haben, ist in den Köpfen auch was passiert. Zwei Kommunen haben sogar nachts ihre Beleuchtung komplett abgeschaltet", sagte Frank.

Nacht ohne störendes Licht
Zum Konzept des Parks gehört es auch, den Menschen zu vermitteln, wie wichtig die Nacht ohne störendes Licht auch für Tiere und Pflanzen ist. Zu viel künstliches Licht von Straßenlaternen, Gebäudestrahlern, Leuchtreklame oder Autos in der Nacht führt zu Lichtverschmutzung. Einem Fachartikel im Magazin "Ecology und Society" zufolge wächst die Lichtverschmutzung in Deutschland jährlich um sechs Prozent.

"Es ist eine sehr leicht abstellbare und so unnötige Umweltbelastung", sagte Frank dazu. In anderen Ländern und Regionen wie Slowenien, Lichtenstein und Tirol gebe es bereits Lichtverschmutzungsverordnungen oder -gesetze. "Wir wollen nicht unbedingt ein Gesetz haben. Aber es wäre für die Natur und die Umweltverträglichkeit eigentlich das Beste", sagt die Projektleiterin.

Mehr als ein Dutzend Sternenführer
Rechtzeitig zum ersten Geburtstag sei es zudem gelungen, mehr als ein Dutzend Sternenführer auszubilden. Seit gut einer Woche sind 13 geschulte Sternenführer zertifiziert. Sie versuchen nun in ihren nächtlichen Führungen, den Menschen den Himmel und den wichtigen Schutz der Nacht wieder näher zu bringen. "Denn erst, was der Mensch zu schätzen lernt, ist er bereit zu schützen", sagte Frank. Von nun an soll es in jedem Bundesland jährlich drei bis vier öffentliche und auf Nachfrage auch private Führungen geben. "Der Bedarf ist schon jetzt sehr hoch."

dpa

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