Traurige Nachricht aus Schleswig-Holstein: Im Wattenmeer vor Dithmarschen sind acht Pottwale gestrandet. Für sie kam jegliche Rettung zu spät.
Die jungen Bullen verendeten rund zwei Kilometer vor dem Deich in Höhe Kaiser-Wilhelm-Koog, teilte der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) am Montag mit.
Die zwischen neun und zwölf Meter langen Tiere waren am Sonntagabend entdeckt worden. "Eines der Tiere lag zu diesem Zeitpunkt im Sterben, die anderen waren tot", hieß es in einer LKN-Mitteilung. Die tonnenschweren Kadaver sollen am Dienstag geborgen werden.
Bereits im Januar 16 tote Pottwale
Im Januar waren bereits mindestens 16 Pottwale an den Küsten der Nordsee entdeckt worden - in Deutschland, den Niederlanden und in Großbritannien. Experten vermuten, dass sie sich auf ihren Wanderrouten verschwommen haben. Keines der Tiere überlebte.
Die Wale werden dem Azorenbestand zugerechnet. Männchen dieser Population verbringen den Winter oft im Nordatlantik. Auf ihrem Rückweg in den südlichen Atlantik geraten einige von ihnen in die Nordsee und das Wattenmeer - ein tödlicher Irrweg. Dort ist das Wasser flach, so dass die Orientierung über das Echolot nicht mehr funktioniert. Wenn ein tonnenschwerer Pottwal schließlich strandet, kann das Gewicht seines Körpers die Blutgefäße und die Lunge abdrücken, so dass er an akutem Herz-Kreislauf-Versagen stirbt.
Nordsee eine tödliche Falle für Pottwale
Die flache Nordsee ist schon seit Hunderten Jahren als tödliche Falle für Pottwale bekannt. Strandungen sind nach Angaben des Büsumer Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert.
"Bisher haben wir keine direkten Hinweise, dass ein bestimmter, einzelner Einfluss dazu geführt hat, dass die Tiere in die Nordsee kommen und stranden", sagte Institutsleiterin Ursula Siebert. Dass viele Tiere auf einmal stranden, könne damit zu tun haben, dass sich die Pottwal-Bestände erholt hätten und damit mehr Tiere auf die Wanderroute gingen.
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