Überschwemmungen in Italien: Unwetter fordern Todesopfer - Hunderte evakuiert
Trockenheit bestimmte zuletzt über Monate den Norden Italiens. Dann kam es jetzt plötzlich zu heftigen Niederschlägen. In der Region Emilia-Romagna sind Todesopfer zu beklagen.
Italien ist mal wieder von schweren Unwettern heimgesucht worden. In der Region Emilia-Romagna kam es nach heftigen Regenfällen zu teils dramatischen Überschwemmungen. Mindestens zwei Menschen starben, wie Medien am Mittwoch übereinstimmend berichteten.
Ein älterer Mann wurde demnach auf seinem Fahrrad von den Wassermassen mitgerissen, als er auf einer Straße fuhr, die eigentlich schon gesperrt war. Eine andere Person kam unter den Trümmern eines Hauses ums Leben, als dieses von einem Erdrutsch getroffen wurde und einstürzte. Die Rettungskräfte suchten in den Ruinen nach einer zweiten vermissten Person.
Das Video oben zeigt dir die ersten Bilder von der Überschwemmung.
Regionalpräsident bittet um Ausrufung des Notstandes
Regionalpräsident Stefano Bonaccini wollte Rom um die Ausrufung des Notstandes bitten, wie er ankündigte. Regierungschefin Giorgia Meloni twitterte, sie verfolge die Entwicklungen in Norditalien, das zuletzt noch von einer heftigen Dürre und Trockenheit heimgesucht worden war.
Dann aber zogen am Wochenende Unwetter auf, in Teilen der Emilia-Romagna fiel an einem Tag so viel Regen wie normalerweise in einem Monat. Etliche Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten ganze Ortschaften. Auf Bildern und Videos war zu sehen, wie etwa geparkte Autos bis zum Dach in den Wassermassen versanken.
Feuerwehren in Bologna im Dauereinsatz
Die Feuerwehren der am heftigsten betroffenen Gegenden um die Hauptstadt Bologna und die Küstenstadt Ravenna waren im Dauereinsatz, allein bis Mittwochmorgen wurden rund 400 Einsätze gezählt. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser aus Sicherheitsgründen verlassen - Tausenden weiteren drohte die Evakuierung aus Sicherheitsgründen.
Auch Soldaten des italienischen Heeres kamen zum Einsatz.
Bahnverkehr nach Unwettern eingestellt, Schulen geschlossen
In der Nacht waren die Flüsse Sillaro und Lamone über die Ufer getreten. Viele Häuser hatten am Mittwoch keinen Strom und kein Gas. Auch am Flughafen Bologna fiel kurz der Strom aus, die Abfertigungen sowie Starts und Landungen mussten deshalb gestoppt werden. In Bologna wurden viele überflutete Straßen gesperrt. Der Bahnverkehr kam vielerorts zum Erliegen. Etliche Schulen blieben geschlossen.
Im längsten italienischen Fluss Po, der in den vergangenen Monaten extrem wenig Wasser mit sich geführt hatte, stieg der Wasserspiegel um eineinhalb Meter, wie die Agrarvereinigung Coldiretti meldete. Felder und Anbauflächen in unmittelbarer Nähe wurden überschwemmt.
Wasserknappheit in Italien: Po erreicht Rekordtiefstand
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