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Natur & umwelt

Lawinenunglück in Südtirol: Fünf Todesopfer kommen aus Bayern

Mo 03.11.2025 | 11:10 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Das Ortlergebirge ist ein beliebtes Ziel für deutsche Bergsteigende. ©dpa

In Südtirol sind sieben Bergsteiger von einer Lawine mitgerissen worden, fünf davon sind tödlich verunglückt. Alle kommen aus Bayern, wie die italienischen Finanzpolizei in Bozen berichtet.

Bei einem Lawinenunglück in Südtirol am Samstag sind insgesamt fünf Menschen aus Bayern tödlich verunglückt. In einer Seilschaft kamen ein 58 Jahre alter Mann mit seinem 21 Jahre alten Sohn und dessen gleichaltriger Freundin ums Leben. Zudem starben ein 46-jähriger Vater mit seiner erst 17 Jahre alten Tochter. Zwei Männer aus Deutschland überlebten das Unglück.

Hergang unklar: Warum waren die Bergsteiger so spät unterwegs?

Die Bergsteiger waren am Samstag kurz vor 16.00 Uhr beim Aufstieg zur 3.545 Meter hohen Vertainspitze im Ortler-Gebirge von einer Schneelawine erfasst worden. Unklar ist weiterhin, warum die Seilschaften so spät am Nachmittag noch auf dem Weg zum Gipfel waren. Nach Angaben der Bergwacht waren die Deutschen unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs - eine Dreier-Seilschaft und zwei Seilschaften jeweils zu zweit. Das Unglück ereignete sich in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf etwa 3.200 Metern Höhe. 

Der glitzernde Neuschnee verlockt oft auch zu einer Fahrt abseits der gesicherten und markierten Piste. Wer dieses risikoreiche Abenteuer sucht, gefährdet jedoch nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das anderer Personen. Wenn nämlich durch eine ausgelöste Lawine Personen zu Schaden kommen, kann die Tiefschneefahrt sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wie ihr dieses Risiko verringert und euch bei einer Lawine richtig verhaltet, erfahrt ihr in diesem Video.

Bergsteiger versuchten mit Schreien zu warnen 

Vermutet wird, dass die Lawine von der Seilschaft ausgelöst wurde, die am weitesten oben war: dem Vater mit Tochter, die sich noch etwa hundert Meter unterhalb des Gipfels befanden. Nach italienischen Medienberichten versuchten die beiden noch, die anderen Bergsteiger in der Wand mit Schreien zu warnen. 

Am Samstag bestand eigentlich keine große Lawinengefahr

Nach Auskunft der Bergrettung bestand keine besonders große Lawinengefahr: Warnstufe zwei von fünf. Vermutet wird, dass sich sich die Lawine infolge starker Verwehungen löste, weil Neuschnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden gewesen sei. In der Region war vor einigen Tagen der erste Neuschnee der Saison gefallen. Tagsüber waren die Temperaturen dort für die Jahreszeit zuletzt noch recht hoch. Nachts ist es in der Höhe schon sehr kalt.

Die Lawinenwarnstufen sind ein Instrument zur Einschätzung der Lawinengefahr in den Alpen und anderen Gebirgen. In Deutschland werden die Lawinenwarnstufen von dem Deutschen Lawinenwarndienst (DLWD) festgelegt. Es gibt fünf verschiedene Lawinenwarnstufen. Was diese genau bedeuten erfahrt ihr in diesem Video.

Aufstieg im Ortler-Gebirge gilt als lang und anstregend

Der Aufstieg zur Vertainspitze im Ortler-Gebirge gilt als lang und anstrengend, aber technisch nicht besonders schwierig. Der Berg oberhalb von Sulden ist wegen seiner Rundumsicht ein viel bestiegener Gipfel. Seine Nordwand gilt als "hochalpine Eistour", für die Seil und eine komplette Ausrüstung fürs Eisklettern erforderlich sind.

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