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Unwetter

Sturm in Deutschland: Schäden, Schwerverletzte und Sturmflut im Norden

So 05.10.2025 | 14:00 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Das Fischerdorf Ditzum am Dollart in Niedersachsen wurde am Sonntag im Außenhafen stark überflutet. Die Sturmflut trieb das Wasser über die Kaimauer. ©dpa | Lars Penning

Am Samstag war fast ganz Deutschland von einem Sturmtief betroffen. Am Sonntag lässt der Wind meist nach, doch an den Küsten bleibt es stürmisch.

Ein Sturmtief hat in Deutschland am Samstag in Teilen des Landes für Schäden, umgefallene Bäume, gesperrte Straßen und Verletzte gesorgt. Im Norden Deutschlands kam es am Sonntag zu einer Sturmflut. 

Sturmflut erreicht Nordseeküste

Die angekündigte Sturmflut hat die schleswig-holsteinische Nordseeküste erreicht. Die Pegelstände können am Sonntag in Teilen der Küstenregion bis zu zwei Meter über dem mittleren Hochwasser stehen, wie das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte. Hinzukommen am Nachmittag nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und Regen.

Für Windsurfer bietet das Wetter offenbar gute Bedingungen. Bilder zeigen, wie sich einige Sportler auf der Nordseeinsel Sylt trotz des Unwetters ins Meer wagen.

Ein Surfer ist bei einer Sturmflut und Wellen auf der Nordsee am Strand vor Westerland auf der Nordseeinsel Sylt unterwegs.

Ein Surfer ist bei einer Sturmflut und Wellen auf der Nordsee am Strand vor Westerland auf der Nordseeinsel Sylt unterwegs. (Quelle: dpa | Daniel Bockwoldt)

Ausfälle und Verspätungen im Fährverkehr

Der Fährbetrieb an der Küste Schleswig-Holsteins ist stark von der Sturmflut betroffen. Die Fähren zwischen Schlüttsiel und den Halligen fallen aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei mitteilte. Fähren von Dagebüll nach Föhr und Amrum fahren am Sonntag vereinzelt. Zudem fahren die Sylt-Fähren zwischen Havneby auf Rømø und List auf Sylt aufgrund des Hochwassers am Sonntag nach einem Sonderfahrplan, wie die Reederei FRS Syltfähre mitteilte.

Starkregen und Hagel: Zahlreiche Schäden in Südhessen

Starkregen, Hagel und entwurzelte Bäume: In Südhessen mussten Feuerwehr und Polizei am langen Wochenende mehrfach ausrücken. Welche Orte besonders betroffen waren.

Ein Unwetter mit Starkregen, Windböen und Hagel hat in Teilen Südhessens für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Zwischen 18.00 und 20.00 Uhr seien mehrere Bäume entwurzelt, Straßen blockiert und Bauzäune umgeworfen worden, wie die Polizei mitteilte.

In Mörfelden, Fischbachtal-Meßbach, Michelstadt, Oberzent-Rothenberg, Reichelsheim und Mühltal (Burg Frankenstein) stürzten Bäume auf Straßen. In Lampertheim-Hofheim wehte der Wind Dachziegel von einem Haus, in Heppenheim wurde ein geparktes Auto von einem herabstürzenden Ast beschädigt. Auch aus Stockstadt am Rhein und Bad König wurden umgestürzte Bauzäune gemeldet.

Auf der B47 zwischen Rehbach und der Spreng sorgte ein Hagelschauer um 18.35 Uhr kurzzeitig für glatte Fahrbahnen - zu Unfällen kam es laut Polizei aber nicht.

Orkanböen in Baden-Württemberg - Straßen gesperrt, Verletzte

Heftiger Sturm fegt über Baden-Württemberg: Orkanböen, entwurzelte Bäume und Verletzte. Wo die Gefahr noch nicht gebannt ist und wie die Einsatzkräfte reagieren.

Die Sturmfront mit teils orkanartigen Böen hat in mehreren Regionen Baden-Württembergs für zahlreiche Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften gesorgt. Besonders betroffen seien der Hochrhein, der Oberrhein und der Schwarzwald gewesen, wie die Integrierten Leitstellen mitteilten.

Zwischen 9.00 Uhr und 19.00 Uhr wurden demnach in den betroffenen Landkreisen zahlreiche Bäume entwurzelt, Äste abgeknickt und Bauzäune umgeweht. Mehrere Land- und Kreisstraßen mussten zeitweise gesperrt werden, konnten aber in vielen Fällen rasch wieder freigegeben werden. Der Sachschaden blieb nach bisherigen Erkenntnissen überschaubar.

Zwei Schwerverletzte

Zwei Menschen wurden den Angaben zufolge bei dem Unwetter schwer verletzt. In Dachsberg im Südschwarzwald wurde ein Kleinbus von einem umstürzenden Baum getroffen, als dieser auf einer Nebenstraße zwischen den Ortsteilen Bildstein und Urberg unterwegs war. Der 58 Jahre alte Fahrer erlitt dabei sehr schwere Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Seine 57-jährige Beifahrerin wurde ebenfalls schwer verletzt und kam mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus. 

Die Warnung vor markantem Wetter galt für den südlichen Landesteil noch bis in die Nacht hinein. Laut Polizei und Feuerwehr waren sowohl die Berufsfeuerwehr Freiburg als auch zahlreiche freiwillige Ortswehren im Einsatz.

Stürmische Nacht in Bayern

Nach einer windigen und regnerischen Nacht sind die Einsatzkräfte in Bayern glimpflich davongekommen. "Das Wetter ist weitgehend schadlos an uns vorbeigegangen", sagte ein Polizeisprecher aus der Oberpfalz. Vereinzelt gab es den Polizeipräsidien zufolge kleinere Einsätze wegen umgestürzter Äste oder umgefallener Bauzäune und Verkehrsschilder. Größere Schäden seien ausgeblieben.

Am Samstagnachmittag war es im Bereich der Verkehrspolizei Bayreuth auf der Autobahn 9 zu mehreren Unfällen gekommen, die den Angaben zufolge auf nicht angepasste Geschwindigkeit bei nasser Fahrbahn zurückzuführen waren. Drei Fahrzeuge gerieten laut Polizei wegen Aquaplanings ins Schleudern und prallten gegen die Leitplanke. Verletzt worden sei niemand, der Gesamtschaden betrage rund 20.000 Euro.

Stürmisches Wetter in Sachsen

Das Sturmtief in Sachsen hat bis jetzt nur kleinere Schäden mit sich gebracht. So spricht etwa die Polizei Dresden von "einigen Kleinigkeiten", größere Einsätze habe es in der Nacht zum Sonntag nicht gegeben. Ähnlich sieht das Bild in Görlitz und auch Chemnitz aus, hier sind laut Polizei ein paar wenige Bäume oder auch ein Baustellenzaun umgestürzt. 

Herbstwetter in der Westpfalz - Polizei meldet 16 Einsätze

Stürmischer Herbststart in der Westpfalz: Die Polizei musste 16 Mal ausrücken, meist wegen umgestürzter Bäume - verletzt wurde niemand. Die erste Herbstwetterlage der Saison mit Regen und Wind hat die Polizeidienststellen in der Westpfalz beschäftigt. Wie die Polizei mitteilte, kam es am Samstag bis in die frühen Abendstunden in der Region insgesamt zu 16 witterungsbedingten Einsätzen. Sie seien aber ausnahmslos glimpflich verlaufen, hieß es. 

Vor allem umgestürzte Bäume und Schilder sorgten demnach für Verkehrsstörungen. Sie seien allesamt schnell behoben worden, so die Polizei. In Callbach (Landkreis Bad Kreuznach) beschädigten den Angaben zufolge herabfallende Dachziegel ein abgestelltes Auto. An dem Fahrzeug entstand ein Schaden im voraussichtlich fünfstelligen Bereich. Auf der Autobahn 62 nahe Quirnbach (Landkreis Kusel) verlor ein Verkehrsteilnehmer bei Aquaplaning die Kontrolle über seinen Pkw und stieß gegen die Leitplanke.

In allen der Polizei bekannten Fällen blieb es laut der Mitteilung bei Sachschäden. Personen seien glücklicherweise nicht verletzt worden. Die Schadenshöhe aller Ereignisse schätzt die Polizei auf insgesamt etwa 25.000 Euro.

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