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Klima

Schafskälte - nochmal kaltes Wetter?

Mo 23.05.2016 | 00:00 Uhr - Anna Gröbel
Vor allem die Lämmer sollten erst nach der Schafskälte geschoren werden. ©Shutterstock

Auch im Sommer müssen wir beim Wetter mit Kälte rechnen. Zwischen dem 4. und 20. Juni kommt es bei uns in ca. 9 von 10 Jahren zu einem Kaltlufteinbruch: Die Schafskälte lässt nicht nur Schafe bibbern.

Die Schafskälte ist eine meteorologische Singularität bzw. ein Witterungsregelfall. Es wird damit also eine Witterung beschrieben, die mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu einer bestimmten Zeit im Jahr auftritt. Bei der Schafskälte beträgt die Eintrittswahrscheinlichkeit unglaublich hohe 89 Prozent.

Solche Lostage, zu denen zum Beispiel auch der Siebenschläfer und die Eisheiligen gehören, darf man allerdings nicht auf einen bestimmten Kalendertag festlegen, sondern muss dafür einen längeren Zeitraum betrachten. Zudem darf man die gregorianische Kalenderreform von Papst Gregor XIII. aus dem Jahr 1582 nicht vergessen. Viele Bauernregeln und Lostage verschieben sich deswegen um 11 Tage.

Wie kommt es zu den Kaltlufteinbrüchen?
Im frühen Sommer heizen sich die Landmassen schneller auf als das Meer. Es kommt zu großen Temperaturunterschieden und genau in diesen Bereichen bilden sich Tiefdruckgebiete, die mal sehr warme, aber, wenn wir uns auf der Rückseite des Tiefs befinden, eben auch sehr kühle und auch feuchte Luft aus dem hohen Norden zu uns nach Deutschland lenken.

Dabei können die Temperaturen schnell um 5 bis 10 Grad fallen, in den Hochlagen der Alpen sind bei solchen Wetterlagen Neuschneemengen von bis zu 50 cm möglich. 

Was hat die Schafskälte mit Schafen zu tun?
Das Wort Schafskälte kommt tatsächlich von den flauschigen Nutztieren. Die frisch geschorenen Schafe leiden im Sommer nämlich sehr unter dem Temperatursturz.

Für Muttertiere und Lämmer kann diese Kälte sogar gefährlich werden. Deswegen werden sie erst nach Mitte Juni geschoren. 

Die Schafskälte 2016
Die Schafskälte hat eine Eintrittswahrscheinlichkeit von knapp 90 Prozent - und auch in diesem Jahr haben wir es aktuell mit ihr zu tun. Feucht-warme Schauerluft bestimmte zwar bereits das Wetter, diese wurde nun aber abgedrängt. Anders als bei einer "normalen" Schafskälte zeigt der Trend jedoch bisher keine Rückkehr der sehr warmen Luft. Die Luft ist zwar nur mäßig kalt, Wolken und Regen sorgen aber für ein noch kühleres Empfinden - und das dann für einige Tage. Die Schafe müssen also noch eine Weile frieren.
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