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Panorama

Hunderte Erdbeben auf Island! Steht Vulkanausbruch unmittelbar bevor?

Sa 11.11.2023 | 11:52 Uhr - Bettina Harter

Eine Serie von Erdbeben erschütterte Island. Dies könnte auf einen möglichen Vulkanausbruch hindeuten. Rund 3700 Menschen wurden sicherheitshalber evakuiert.

Mehr als 400 Erdbeben wurden seit Mitternacht auf Island von den Behörden registriert. Davon hatten 15 eine Stärke von über 3,0 auf der Richterskala und zwei hatten eine Stärke von über 4,0, wie der Rundfunksender RUV am Samstag berichtete.

Erdbeben auf Island: Alarmzeichen für bevorstehenden Vulkanausbruch?

Der Experte Bjarki Kaldalóns Friis von der Wetterbehörde erklärte jedoch, dass die Anzahl der Beben im Vergleich zum Vortag abgenommen habe und sie auch nicht mehr so stark seien.

Dennoch warnten Wissenschaftler, dass es zu einem Vulkanausbruch kommen würde, wenn die Erdbeben weiterhin andauern.

Vulkanausbrüche auf Island ziehen immer wieder Schaulustige an, wie in diesem Video zu sehen ist: 

Nach nur acht Monaten Pause ist der Fagradalsfjall auf Island in dieser Woche erneut ausgebrochen. Der Vulkan zieht Schaulustige an, Handyaufnahmen zeigen den beeindruckenden Lavastrom.

3700 Menschen vorsorglich evakuiert

Der Ort Grindavík, der etwa 3700 Einwohner zählt, wurde sicherheitshalber evakuiert. Auch das nahegelegene Geothermalbad Blaue Lagune, eine der beliebtesten Touristenattraktionen Islands, wurde geschlossen. Der Flugverkehr zum internationalen Flughafen Keflavik konnte aber ohne Einschränkungen fortgesetzt werden.

Sowohl der genaue Zeitpunkt als auch der Ort des Vulkanausbruchs südwestlich von Reykjavik konnte nicht vorhergesagt werden, so Friis. Der Magmatunnel befinde sich nun unter Grindavík. Es sei aber auch denkbar, dass die Eruption unter dem Meer stattfinden werde.

Erdbeben-Serie und Vulkanausbrüche auf Island

Vor etwa zweieinhalb Wochen begann die erneute Serie von Erdbeben. Tausende Beben wurden seitdem registriert. Im Jahr 2021, 2022 und in diesem Sommer gab es auf der Halbinsel bereits Vulkanausbrüche.

In allen Fällen hatten sich diese mit längeren Erdbebenserien zuvor angekündigt. Es bestand jedoch keine Gefahr für bewohnte Gegenden.

Wie Erdbeben entstehen, zeigen wir dir in diesem Video: 

Erdbeben gehören zu den gewaltigsten Naturkatastrophen, die Menschen treffen können. Von einer Sekunde auf die andere zerstören sie Häuser, Städte und ganze Landstriche. Kaum eine andere Naturkatastrophe fordert so viele Tote und Verletzte. Doch wie kommt es zu einem Erdbeben? Die Entstehung von Erdbeben hängt mit der Plattentektonik der Erde zusammen. Die Erdkruste besteht aus festem Gestein, den sogenannten tektonischen Platten. Die Platten schwimmen wie Eisschollen auf dem flüssigen Inneren der Erde. An einigen Stellen sind die Platten dicker, an anderen dünner. Mancherorts wölbt die Erde sich auf zu riesigen Gebirgen wie den Alpen. Andernorts ziehen sich kilometerlange tiefe Gräben wie die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien durch den Boden. Pro Jahr bewegen sich die Erdplatten wenige Zentimeter in verschiedene Richtungen, also auseinander, aufeinander zu oder aneinander vorbei. Wird durch die Reibung der Platten der Druck zu groß, oder verkeilen sich zwei Platten ineinander, kommt es zu einem Bruch. Dort, wo die Platten aufeinandertreffen, entstehen gewaltige Spannungen. Wird der Druck zu groß, entladen sich diese Spannungen mit einem Ruck, so kommt es zu einem Erdbeben. Wenn zwei tektonische Platten aneinander vorbei gleiten, spricht man von einer Verwerfung, die bekanntesten Beispiele sind die kalifornische San Andreas-Verwerfung und die Nordanatolische Verwerfung in der Türkei. Die bei der Verschiebung der Platten entstehenden Erdbeben können Stärken bis zu Magnitude M 8 erreichen, treten zudem meistens in geringen Tiefen von weniger als 20 Kilometern auf und bedrohen so große Städte wie Istanbul oder San Francisco. Nicht alle Erdbeben sind für den Menschen spürbar. Erderschütterungen von einer Stärke unter 2,0 können nur von Instrumenten wahrgenommen werden. Auch in Deutschland ereignen sich jährlich mehrere hundert solcher leichten Erdbeben. Während diese Erdbeben für den Menschen nicht spürbar sind, richten andere verheerende Schäden an. Etwa ab Stärke 5 werden Erdbeben für den Menschen gefährlich. Diese schweren Beben verwüsten ganze Landstriche, fordern Tote und rauben den Überlebenden ihr Zuhause. Eines der jüngsten verheerenden Erdbeben hatte eine Stärke von 9,0 und ereignete sich 2011 in Japan. Es war eines der stärksten Erdbeben der letzten hundert Jahre.

Blick nach Italien: Ätna spuckt Lava 

Erst vor zwei Wochen gab es aufgrund der verstärkten Aktivität der Phlegräischen Felder bei Neapel Schlagzeilen, wie folgendes Video zeigt: 

Wissenschaftler und Anwohner haben verstärkte Aktivität der Phlegräischen Felder bei Neapel wahrgenommen. Immer wieder kommt es zu Erdbeben. Nicht alle bleiben da gelassen. In Pozzuoli, eine italienische Stadt westlich von Neapel, sind viele Anwohner aufgrund des Supervulkans beunruhigt.

Nun verzeichnet man auf Sizilien wieder vulkanische Aktivitäten. Denn der Ätna, Europas größter aktiver Vulkan, spuckte in der Nacht zum Samstag größere Menge Lava. Es konnte beobachtet werden, wie die Lava nach oben geschleudert wurde und anschließend den mehr als 3300 Meter hohen Berg in der Dunkelheit hinab floss. 

Zwar gab es zunächst keine Berichte über Schäden und größeren Ascheregen, dennoch wurde die Alarmstufe vom italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) von Gelb auf Orange erhöht. 

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