Erdrutsch nach massiven Regenfällen: Schlammlawine beschädigt Häuser in Dolomiten
Nach starken Regenfällen hat ein Erdrutsch in Norditalien mehrere Häuser beschädigt, verletzt wurde vorerst niemand. Die Region hat den Notstand ausgerufen - und kämpft mit Erinnerungen an 2009.
In der italienischen Dolomiten-Gemeinde Borca di Cadore, in der Provinz Belluno in Venetien, ist es in der Nacht zum Montag zu einem schweren Erdrutsch gekommen. Ausgelöst wurde die Schlammlawine im Ortsteil Cancia durch ein heftiges Gewitter.
Schäden an rund 20 Häusern
Der sogenannte Murgang beförderte große Mengen Schlamm, Wasser und Geröll ins Tal und richtete beträchtliche Schäden an. Rund 20 Häuser wurden laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA beschädigt, ebenso mehrere Fahrzeuge.
Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand, allerdings mussten mehrere Anwohner vorsorglich evakuiert werden, wie die Feuerwehr mitteilte.
Zehn Menschen zeitweise in Wohnungen eingeschlossen
Einige Häuser waren vorübergehend nicht mehr zugänglich. Bis zu zehn Menschen waren zeitweise in ihren Wohnungen eingeschlossen, weil Felsbrocken die Eingänge blockierten. In Teilen des Ortes fiel zudem der Strom aus.
Die Einsatzkräfte sind weiterhin im Dauereinsatz, um die betroffenen Gebiete von Geröll und Schlamm zu befreien, Zugänge freizuräumen und Gebäude abzusichern.
Wichtige Verkehrsverbindungen vorübergehend gesperrt
Auch wichtige Verkehrsverbindungen waren betroffen: Die Staatsstraße "Alemagna", eine bedeutende Verbindung in Richtung Cortina d’Ampezzo und beliebte Urlaubsroute, wurde zeitweise gesperrt.
Weitere Zufahrtsstraßen waren ebenfalls blockiert.
Regionalpräsident ruft Notstand aus - Erinnerungen an 2009
Venetiens Regionalpräsident Luca Zaia rief den Notstand für die betroffene Region aus. Roberto Padrin, Präsident der Provinz Belluno, erklärte auf Facebook, der Murgang habe erneut den Ortsteil Cancia getroffen. Die in den letzten Jahren getroffenen Schutzmaßnahmen hätten jedoch Schlimmeres verhindert.
Nach einem tödlichen Murgang im Jahr 2009, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, hatte die Region umfangreiche Schutzsysteme errichtet - darunter Auffangbecken, Alarmsysteme und technische Sicherungen.
Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Weitere Nachrichten