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Klima

Eiskapelle am Watzmann eingestürzt - Gefahr für Bergsteiger

Mi 10.09.2025 | 14:27 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Die Eiskapelle am Watzmann nach ihrem Einsturz. Auch der letzte Bogen kann jederzeit einbrechen. ©Nationalparkverwaltung Berchtesgaden / dpa

Ein beliebtes Ziel für Touristen in den Berchtesgadener Alpen ist eingestürzt. Für Bergsteiger bedeutet das zusätzliche Gefahren.

Die sogenannte Eiskapelle, ein Hohlraum im Firneisfeld auf rund 900 Metern Höhe am Fuß der Watzmann-Ostwand in den Berchtesgadener Alpen, ist eingestürzt. Als Ursache nennt der Nationalpark Berchtesgaden den fortschreitenden Klimawandel. In den Alpen sind die Folgen des Klimawandels besonders deutlich geworden, denn seit Ende 2019 hat die Formation mehr als 575.000 Kubikmeter Firneis verloren. Forscher hatten das Verschwinden daher bereits prognostiziert. Vom frühen Zeitpunkt des Einsturzes zeigten sich jedoch auch die Experten überrascht. 

Einsturz der Eiskapelle bedeutet akute Gefahren für Wanderer

Akut bedeutet der Einsturz der Eiskapelle zusätzliche Gefahren für Bergsteiger. "Wir warnen Wanderer eindringlich vor dem Betreten der Reste der Eiskapelle. Im gesamten Bereich herrscht akute Steinschlaggefahr. Auch der letzte, noch stehende Eisbogen und die Eiswände am Rand können jederzeit zusammenbrechen", erklärte Nationalparkleiter Roland Baier. Betroffen seien zudem auch die Zustiege in die Watzmann-Ostwand.

Verlust eines Geotops

"Es ist bedrückend und schockierend zugleich, dass die Eiskapelle, die bereits Alexander von Humboldt im November 1797 besuchte, nun verschwunden ist", sagte Baier. "Damit verlieren wir nicht nur eine wichtige regionale Sehenswürdigkeit, sondern auch ein überregional wertvolles Geotop." Der Einsturz sei ein sichtbarer Beleg dafür, welche Veränderungen der Klimawandel vor Ort mit sich bringe.

Ungewisse Zukunft

Ob sich die Eiskapelle in Zukunft neu bildet, ist ungewiss. Am Ende des Eisgrabens am Fuße der Watzmann-Ostwand könnten sich auch weiterhin winterliche Schneemassen in Form von Lawinen sammeln und ein Firneisfeld mit Höhlensystem entstehen lassen, erklärte Andreas Wolf, Vorsitzender des Verbands der Deutschen Höhlen- und Karstforscher. "In welcher Größe und in welchem Ausmaß, wird die Zukunft zeigen."

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