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Klima

Wetter Dezember 2023: Wettermodelle rechnen wieder mit milden Werten

Letzte Aktualisierung: Fr 22.12.2023 | 14:27 Uhr - Redaktion
Wetter 16 Tage: Hochwasser durch Sturmtiefs zum Jahreswechsel

Im Dezember hofften viele auf Schnee und kalte Temperaturen, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Die Langfristmodelle sahen nun allerdings einen anderen Trend.

Winterliebhaber:innen wurden im Dezember schon oft enttäuscht. In den letzten Jahren verlief der erste Wintermonat meist zu mild. Auch in diesem Jahr? 

1. So wird das Wetter im Dezember 2023

Die Wettermodelle berechneten den ersten Wintermonat - welch Überraschung - zu warm. Sowohl das amerikanische wie auch das europäische Modell zeigten vor wenigen Wochen noch Temperaturwerte, die über dem Durchschnitt von 0,8 Grad im Dezember liegen. 

Kurzzeitig schwenkten die Modelle dann um. Das amerikanische NOAA-Modell sah für den Dezember 2023 im nahezu gesamten Land Temperaturen, die nahe des Normalwertes liegen. Dazu wurde es zu Beginn des Monats frostig und regional gab es viel Schnee. 

Doch nun stehen die Zeichen wieder auf zu mild und statt Schnee dominiert Regen. Das europäische ECMWF-Modell berechnet für die Zeit vom 18. bis 31.12.2023 zu warme Temperaturen in ganz Deutschland (Stand 18.12.2023). Die Karte zeigt die voraussichtliche Temperaturabweichung vom 25. bis 31.12.2023.

Bis zum Ende des Jahres rechnet das ECMWF-Modell durchgehend mit zu warmen Temperaturen in Deutschland. Quelle: ECMWF.

Bis zum Ende des Jahres rechnet das ECMWF-Modell durchgehend mit zu warmen Temperaturen in Deutschland. Quelle: ECMWF. 

Beim Niederschlag zeigt das Modell ab dem 18. Dezember in ganz Deutschland deutlich höheren Niederschlag als sonst. Der wird im Flachland wohl als Regen herunterkommen. Damit schwinden auch die Chancen auf weiße Weihnachten. 

Wie der Dezember dann zu Ende geht, siehst du im 16-Tage-Video zu Beginn des Artikels. 

2. Klimatische Einordnung des Dezembers 

Die letzten zwölf Dezember waren allesamt überdurchschnittlich mild. Dass der Dezember auch anders kann, bestätigt der außergewöhnlich kalte und schneereiche Dezember 2010. 

Mit einer Durchschnittstemperatur von -3,5 Grad war der Dezember 2010 der kälteste seit 1969. Damals gab es deutschlandweit weiße Weihnachten. Selbst in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Hohn, das nahezu auf Meeresspiegelniveau liegt, fielen 41 cm Schnee. An der Ostsee wurde eine Schneedecke von 39 cm registriert. In einigen Orten Norddeutschlands gab es sogar neue Rekordschneemengen. Diese große weiße Überraschung ist für die Nordlichter eine Seltenheit.

Eine Übersicht über die Durchschnittstemperaturen im Dezember der letzten Jahre erhältst du in folgender Tabelle (Quelle: DWD): 

* vom langjährigen Mittel (0,8 Grad)

Wie ist das typische Wetter im Dezember?

Winterwetter im Dezember: Diese Wetterlagen bringen Schnee

Viele sehnen sich im Dezember nach Winterwetter mit Schnee. Oft ist diese Hoffnung berechtigt. Das Wetter hierzulande wird nämlich einerseits vom warmen Atlantik, andererseits von der immer kühler werden Luftmasse über Osteuropa beeinflusst. Je nachdem welche Strömung sich einstellt bzw. wie die Hoch- und Tiefdruckgebiete liegen, dominiert die milde Strömung oder es gibt Kaltluftvorstöße aus Osten mit Schnee, Eis und Glätte.

Dieser Kampf der Luftmassen hat seinen Ursprung in den großen Temperaturunterschieden innerhalb Europas. Da der europäische Kontinent mit abnehmender Sonneneinstrahlung stärker auskühlt als die umgebenden Meere, entstehen über Europa große Temperaturgegensätze. 

Welche Großwetterlage sich einstellen muss, damit wir "richtiges" Winterwetter bekommen, erfährst du hier: 

Weiße Weihnachten mit ordentlich Schnee und kalten Temperaturen - das ist der Wettertraum von vielen Menschen im Dezember. Und das dann am besten auch um restlichen Winter, damit man gut Ski- und Schlittenfahren kann.<br>Wenn es im Winter wirklich richtig schneien und eisig kalt werden soll, müssen sich allerdings bestimmte Wetterlagen einstellen. Welche das sind, zeigt unsere Meteorologin Anna Gröbel im Video.

Winteranfang: Wintersonnenwende am 22. Dezember 2023

Apropos abnehmender Sonnenstand: Der Dezember ist der dunkelste Monat im ganzen Jahr. Doch Hoffnung ist in Sicht. Denn seit der Wintersonnenwende am 22. Dezember 2023 geht es mit der Tageslänge wieder bergauf. Der 22. Dezember markierte nicht nur den kürzesten Tag des Jahres, sondern auch den kalendarischen Winteranfang.

Wenn es draußen noch dunkel ist, fällt es besonders schwer, morgens aus dem Bett zu kommen. Aber einen Vorteil hat der dunkle Monat: Wir können den Sternschnuppenregen der Geminiden besonders gut sehen.

Die dunkelste Zeit des Jahres fällt aber nicht mit der kältesten Zeit des Jahres zusammen. Obwohl der Sonnentiefststand bereits am 22. Dezember 2023 erreicht wurde, tritt die kälteste Zeit des Jahres erst Wochen danach auf. Diese zeitliche Verschiebung begründet sich durch die Trägheit des Klimasystems. Zwar kühlt die Luft im Dezember durch die geringe Sonneneinstrahlung immer mehr aus, der kälteste Monat des Jahres fällt in Deutschland aber in der Regel auf den Januar.

Der Januar ist aber nicht nur der kälteste, sondern in der Regel auch der schneereichste Monat in Deutschland. Ob der Januar 2024 ein Monat der Extreme wird und sich ein nachhaltiger Wintereinbruch einstellt, bleibt aber abzuwarten.

Weitere Empfehlungen der Redaktion zu den Themen: Winter und Weihnachten

Die vermutlich wichtigste Wetter-Frage des Jahres lautet: Gibt es weiße Weihnachten? Die Antwort darauf ist mehrere Wochen vorher tatsächlich nicht so einfach. Im Video schaut Meteorologin Corinna Borau auf die Bauernregeln zu weiße Weihnachten und den Winter, und darauf, ob sie wahr oder falsch sind.
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