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Wegen Hitze und Dürre: Diese Produkte werden teurer

Mi 08.08.2018 | 13:05 Uhr - Bettina Marx - Quelle: dpa
Für Milch und Pommes müssen Verbrauchen bald tiefer in die Tasche greifen. ©Shutterstock

Viele Bauern leiden unter dem außergewöhnlich heißen und trockenen Wetter. Aufgrund der schlechten Ernte müssen sich Verbraucher nun auf steigende Preise einstellen.

Deutschland ächzt unter der historischen Trockenheit und außergewöhnlichen Hitzewelle. Viele Landwirte bangen derzeit sogar um ihre Existenz. Sie fürchten Ernteausfällte: "Die Erträge sind mehr als unbefriedigend", sagte der stellvertretende Generalsekretär Hans Hermann Harpain. Die schlechte Ernte hat gravierende Auswirkungen auf die Preise vieler Produkte.

Teureres Brot? Schlechte Ernte lässt Produktpreise steigen

Beim Getreide zeichnen sich nach einer neuen Ernte-Zwischenbilanz des Bauernverbands große Einbußen ab. Statt zunächst geschätzter 41 Millionen Tonnen ist nur mit rund 36 Millionen Tonnen zu rechnen. In Folge der schlechten Getreideernte könnte unter anderem der Preis für Brot steigen.

Bauernpräsident Joachim Rukwied spricht sogar von einem "katastrophalen Ausmaß der Dürreschäden". Im vergangenen Jahr waren 45,6 Millionen Tonnen eingefahren worden. Wegen geringer Ertragsaussichten und Sorge um die Futterversorgung haben einige Betriebe Getreide gehäckselt.

Nicht nur für die Bauern ist die aktuelle Hitzewelle eine Katastrophe. Die Hitze birgt weitere Gefahren, wie unser Meteorologe Paul Heger in diesem Video erklärt. 

Deutschland leidet unter dem extremen Wetter: Bedrohte Existenzen, verendete Tiere und viele tote Menschen sind aufgrund der anhaltenden Hitzewelle zu befürchten. Das ist aber noch nicht alles! Unser Meteorologe Paul Heger kennt die dramatischen Folgen der Rekordhitze.

Milchbauern fordern höhere Milchpreise

Auch Mais verkümmert. Die Futterversorgung vieler Tiere kann aufgrund der Ernteeinbußen nicht mehr gewährleistet werden. Gemähtes Gras wächst wegen der Dürre nicht für den sonst üblichen zweiten und dritten Schnitt nach. 

Den Bauern bleibt oft nur, recht teures Soja einzukaufen. Milchbauern haben nach jüngsten Preiskrisen aber kaum Rücklage. Da die Bauern durch die Dürre steigende Kosten haben, fordern sie höhere Milchpreise.  

Pommes und Chips können teurer werden

Nicht nur Milchprodukte, auch Pommes, Chips oder andere Karoffelprodukte könnten aufgrund der schlechten Kartoffelernte teurer werden. In Teilen Nordrhein-Westfalens ist wegen der trockenen Böden derzeit nicht einmal die Kartoffelernte möglich. 

Aber auch andere Regionen, in denen die Ernte möglich ist, haben Probleme. Die Kartoffeln sind dieses Jahr ungewöhnlich klein, denn das Wachstum ist unter Hitzestress enorm eingeschränkt. Produkte, bei denen zur Herstellung in der Regel große Knollen verwendet werden, könnten daher deutlich teurer werden. 

Höhere Gemüsepreise aufgrund von Hitze und Trockenheit

Für durchaus denkbar hält der Landesbauernverband auch höhere Gemüsepreise. Die höheren Verbraucherpreise sind auf Ernteeinbußen verschiedener Gemüsesorten zurückzuführen. 

Bei den Zuckerrüben beispielsweise wird in Niedersachen mit maximal 5,5 Millionen Tonnen gerechnet - ein Minus von 35 Prozent gegenüber 2017. Niedersachsen stellt etwa 40 Prozent der deutschen Rübenproduktion und gilt als wichtigstes Anbaugebiet der Republik. Große Ernteausfälle hätten also eine Preiserhöhung in ganz Deutschland zur Folge.

Viele Bauern blicken mit Sorge auf die weiteren Wetteraussichten. Denn das Ende der extremen Trockenheit könnte sich laut den aktuellen Wetterprognosen bis Oktober hinauszögern:  

Seit dem Frühjahr ist in vielen Regionen Deutschlands viel zu wenig Regen gefallen. Durch die entstandene Dürre haben vor allem Natur und Landwirte große Schäden erlitten. Kein Wunder, dass viele das Ende der großen Trockenheit herbeisehnen. Das Langfristwettermodell der NOAA macht den Leidtragenden der Dürre jedoch zunächst wenig Hoffnung. Erst im Oktober sehen die US-Wetterexperten mehr Niederschlag für Deutschland. Unser wetter.com Meteorologe Hartmut Mühlbauer hat Statistiken zur Trockenheit und den von der NOAA aktuell berechneten Wettertrend.

Doch nicht für alle Landwirte ist die Hitze ein Albtraum. Im Gegenteil: Sie profitieren sogar von diesem ungewöhnlich warmen Wetter im Frühjahr und Sommer. Da Trauben sehr gut reifen, verzeichnen Winzer bei der Rebenreife ein Vorsprung von zwei bis drei Wochen. 

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