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Unwetter

Schwere Schäden: Tornado in NRW bestätigt

Mi 05.06.2019 | 12:45 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Bilder aus Bocholt in NRW lassen einen Tornado vermuten. (Symbolbild) ©Shutterstock

Die Bilder aus Bocholt in Nordrhein-Westfalen sind erschreckend und lassen für die Nacht auf Mittwoch tatsächlich einen Tornado vermuten. Die Wetterlage bleibt für mehrere Bundesländer gefährlich.

Kaum ist das eine Gewitter vorüber, kündigen sich schon die nächsten an. Und die haben es zum Teil in sich! So richteten in der Nacht zu Mittwoch zwar Blitze kaum Schäden in Deutschland an - dafür aber ein Tornado.

Tornado in NRW! Erschreckende Bilder

Bilder im Netz zeigen die Verwüstung, die das Unwetter und möglicherweise ein Tornado vergangene Nacht in Bocholt im Münsterland (NRW) angerichtet haben. Sogar ein Auto wurde umgeworfen.

Umgeworfenes Auto in Bocholt

Auch Häuser wurden beschädigt

Bäume wurden entwurzelt

Insgesamt wurden zudem neun Häuser beschädigt und etwa 100 Bäume entwurzelt. Die Feuerwehr hatte in der Nacht Sirenenalarm ausgelöst und war mit 90 Einsatzkräften vor Ort. Ernsthaft verletzt sei glücklicherweise niemand worden.

Am Mittwochmorgen fegte ein Tornado mit bis zu 253 Kilometern pro Stunde über die Stadt Bocholt in NRW hinweg. Durch den Sturm wurden Dächer abgedeckt und ein Auto in die Luft gehoben. Zudem gab einen Leichtverletzten.

"Das könnte ein Tornado gewesen sein"

Weitere Bilder der angerichteten Zerstörung zeigt dieser Facebook-Post von Radio WMW.

Der Deutsche Wetterdienst hat die Windhose, die in der Nacht zu Mittwoch in Bocholt gewütet hat, als Tornado eingestuft. Die Experten gehen davon aus, dass der senkrechte Wirbelwind Windgeschwindigkeiten zwischen 181 und 253 Stundenkilometer entwickelt hat, sagte der Tornadobeauftragte des Deutschen Wetterdienstes, Andreas Friedrich, am Mittwoch. 

Der mittelstarke Tornado hatte in einem Straßenzug verheerende Schäden angerichtet. Dachziegel wirbelten umher, ein Dach wurde vollständig abgedeckt. Ein Auto wurde vom Wind erfasst und zehn Meter weit durch die Luft geschleudert. Fenster und Wintergärten gingen zu Bruch, Bäume wurden entwurzelt. 

In Zusammenarbeit mit Experten der europaweiten Datenbank für solche Wetterphänomene ESWD (European Severe Weather Database) seien Schadensbilder analysiert und mit Augenzeugenberichten abgeglichen worden. "Die Schäden, die wir da gesehen haben, können nur durch einen Tornado verursacht worden sein", sagte DWD-Experte Friedrich. "Diese recht kleine Gewitterzelle ist besonders durch ihre Windböen und deren Schäden aufgefallen", schätzt wetter.com-Meteorologe Paul Heger die Lage ein. Mehreren Berichten zufolge soll es sich um einen F2-Tornado gehandelt haben.

Gewitterfront mit weniger Wucht als befürchtet

Generell ist die angekündigte Gewitterfront aber mit deutlich weniger Wucht als befürchtet in der Nacht über Teile von Deutschland gezogen. "Das Gewitter hat sich über Deutschland ziemlich schnell abgeschwächt", so ein DWD-Meteorologe am frühen Mittwochmorgen. Über Belgien und die Niederlande war es zuvor noch mit Böen von mehr als 100 Stundenkilometer gezogen. In Deutschland richtete es nach ersten Meldungen keine flächendeckenden Schäden an.

Mit Böen von bis zu 90 Km/h war das Unwetter auf Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland getroffen. Im Laufe der Nacht zog das Gewitter über Niedersachsen weiter in Richtung Schleswig-Holstein.

Die Unwetterlage bleibt angespannt

Auch am Mittwoch und Donnerstag bleibt die Wetterlage in Teilen Deutschlands angespannt und gefährlich. Heute treten im Westen und Nordwesten einzelne Schauer und teils kräftige Gewitter auf. Im Nachmittagsverlauf sind auch über dem östlichen und südlichen Bergland einzelne Gewitter möglich.

In der kommenden Nacht und am morgigen Donnerstag muss lokal mit Unwettern aufgrund von Starkregen, Hagel und Sturmböen in Gewitternähe gerechnet werden. Details zur aktuellen Wetterlage erfährst Du in unserer aktuellen 3-Tage-Vorhersage:

Bereits am Mittwoch zeigt sich der Tag überwiegend sonnig, auch wenn ein paar harmlose Wolken am Himmel auftauchen. Am Donnerstag wird es sogar noch heißer, besonders im Westen Deutschlands - hier sind 30 Grad möglich, der erste Hitzetag des Jahres! Die nächsten Chancen auf Schauer und Gewitter gibt es dann am Freitag, erklärt unsere Meteorologin Denise Seiling in der 3-Tage-Wettervorhersage "Deutschland AKTUELL".

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